Guy Môquet
Guy Môquet (* 26. April 1924; † 22. Oktober 1941 in Châteaubriant) war ein junges, französisches Opfer deutscher Repression während der Besatzungszeit im Zweiten Weltkrieg.
Biographie
Geboren wurde Guy Môquet am 26. April 1924 in eine Arbeiterfamilie, als Sohn des kommunistischen Abgeordneten von Paris Prosper Môquet.
Selbst Mitglied der kommunistischen Jugend, wurde Môquet am 13. Oktober 1940 von französischen Polizisten am Gare de l'Est wegen der Verbreitung kommunistischer Schriften verhaftet. Obwohl anschließend freigesprochen, blieb er in Haft und wurde im Mai 1941 in das Internierungslager Châteaubriant verlegt.
Als am 20. Oktober 1941 der deutsche Oberstleutnant Karl Hotz in Nantes Opfer eines Attentats wurde, ordnete Hitler drakonische Vergeltungsmaßnahmen an. "Um zu verhindern, dass man 50 gute Franzosen erschießen lässt," lieferte der französische Innenminister Pierre Pucheu aus verschiedenen Gefängnissen 50 Geiseln den Nationalsozialisten aus, davon 27 aus dem Lager Châteaubriant.
Am 22. Oktober 1941 wurde der erst 17 Jahre alte Guy Môquet zusammen mit 26 anderen Geiseln in Châteaubriant von deutschen Soldaten erschossen. Unter den Opfern befanden sich auch die Widerstandskämpfer Charles Michel und Jean-Pierre Timbaud, Guy Môquet war das jüngste Opfer.
Wirkung des 22. Oktober 1941
Diese Exekution zusammen mit anderen, die gleichzeitig in Nantes und Bordeaux stattfanden, verursachten eine enorme Empörung im Land. Ein symbolischer Streik von fünf Minuten wurde von der Arbeiterklasse quer durch ganz Frankreich am 30. Oktober organisiert.
1944 widmete der Schriftsteller Louis Aragon Guy Môquet, zusammen mit drei anderen Widerstandskämpfern (Gabriel Péri, Gilbert Dru, Henri Honoré d'Estienne d'Orves), das Gedicht "La rose et le réséda."
Pierre Pucheu wurde noch vor Ende des zweiten Weltkriegs unter anderem wegen der Vorkommnisse vom 22. Oktober 1941 zum Tode verurteilt. Das Urteil wurde am 20. März 1944 vollstreckt, nachdem General Charles de Gaulle zuvor ein Gnadengesuch von Pucheu abgelehnt hatte.
Heute sind zahlreiche Einrichtungen und Straßen in Frankreich nach Guy Môquet benannt. Seit 1946 trägt eine Station der Pariser Metro seinen Namen.
Am 16. Mai 2007 erklärte der französische Staatspräsident Nicolas Sarkozy, seine erste Amtshandlung als Präsident sei es, den Abschiedsbrief von Guy Môquet an seine Familie in allen Schulen zu Beginn des Schuljahres verlesen zu lassen ,was er dann auch tat, doch ohne die Erwähnung , daß dieser durch seinen Landsmann Pucheu dem Exekutionkommando ausgeliefert worden war.
Siehe auch
Weblinks
Personendaten | |
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NAME | Môquet, Guy |
KURZBESCHREIBUNG | 17jähriger Franzose, der während der deutschen Besatzung ermordet wurde |
GEBURTSDATUM | 1924 |
STERBEDATUM | 22. Oktober 1941 |
STERBEORT | Châteaubriand, Département Loire-Atlantique |