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Gleichgültigkeit

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Gleichgültigkeit ( auch Indifferenz) bezeichnet einen Wesenszug des Menschen , welcher Gegebenheiten und Ereignisse hinnimmt, ohne diese zu werten, sich dafür zu interessieren und ohne sich ein moralisches Urteil darüber zu bilden.

Ein gleichgültiger Mensch hat keine oder versagt sich eine eigene Meinung, bildet sich kein Urteil und bewertet nichts. Er zeigt weder positive noch negative Gefühle zu bestimmten Dingen oder Vorkommnissen. Sein Denken ist gewissermaßen "egozentrisch", jedoch nicht aus Bosheit. Vereinfacht ausgedrückt kann man feststellen :Der gleichgültige Mensch "bekommt nur wenig mit" und bemerkt nur das, was ihn direkt interessiert. Alles andere "geht an ihm vorbei".

Für gewöhnlich wird Gleichgültigkeit als schlechte menschliche Eigenschaft angesehen ( siehe auch : Apathie). So fordern beispielsweise verschiedene Religionen tätige Nächstenliebe und Hilfsbereitschaft. Im Berufsleben sind Eigenschaften wie Teamgeist, Engagement und Aufmerksamkeit gefragt. Da ist Gleichgültigkeit eher schädlich, weil sie den einzelnen Menschen am aktiven Mitgestalten und Mitarbeiten hindert. In den 50er - und 60er Jahren gab es seitens der Kirchen und Gewerkschaften Initiativen, auch in Form von Werbekampagnen, die Gleichgütigkeit abzulegen und mehr Zivilcourage zu zeigen. Die konsequente Befolgung dieser Aufrufe führte zur Gründung der ersten Bürgerinitiativen.

In bestimmten Bereichen des Lebens kann eine gewisse zeitweise Gleichgültigkeit und Gleichmütigkeit aber auch positiv sein. So zum Beispiel, wenn jemand Entspannungsübungen macht, um abends einschlafen zu können. Auch das autogene Training fordert eine Art positive Gleichgültigkeit, ein "Loslassen" von alltäglichen Dingen und ein "Sich versenken". Siehe auch Meditation.

Extreme Gleichgültigkeit und Teilnahmslosigkeit kommt bei manchen psychischen Erkrankungen vor, so zum Beispiel beim Autismus, bei manchen Formen der Schizophrenie. Teilweise ist bei geistiger Behinderung, bei misshandelten Kindern, auch bei psychischem Hospitalismus (Deprivation)eine kranheitsbedingte Gleichgültigkeit vorhanden, da der Geist und der Körper sich vor weiterem psychischen Engagement schützen möchte. Dabei spricht man auch manchmal von Apathie.

siehe auch