Zum Inhalt springen

Basileios II.

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 16. Dezember 2004 um 22:21 Uhr durch Benowar (Diskussion | Beiträge) (Weblinks). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Basileios II., genannt der "Bulgarentöter", war von 976 - 1025 Kaiser des Byzantinischen Reiches. Einteilen lässt sich seine Regierungszeit in zwei Phasen:

Die frühen Jahre (ca. 976 bis 989)

In dieser Phase, die sich bis zu seinem 31 Lebensjahr erstreckte, war er damit beschäftigt, seine Position als Kaiser zu erhalten. Die ersten 16 Jahre stand er im Schatten Nikephoros Phokas und Johannes Tzimiskes, die aufgrund seiner Minderjährigkeit die Reichsgeschäfte ausübten. Die letzten vier Jahre in dieser frühen Phase war Basileios II. damit beschäftigt, diverse Aufstände nieder zuschlagen. Bereits kurz nach dem Tod Johannes Tzimiskes war es zu einem Aufstand des Bardas Skleros gekommen, der jedoch niedergeschlagen werden konnte. 985 entmachtete er seinen Großonkel Basileios Parakoimomenos und übernahm selbstständig die Regierungsgeschäfte. Kurz darauf kam es jedoch zu einem Aufstand der Großgrundbesitzer (987-98), die um ihre Privilegien fürchteten. In diese Phase fiel auch die Bekehrung Wladimirs I. von Kiews (989), der Basileios Schwester heiratete und zum othodoxen Glauben übertrat. So wurde der Herr der "Mutter der russischen Städte" orthodox und es begann die Bekehrung der Russen zum orthodoxen Christentum.

Kämpfe gegen Bulgaren und Behauptung im Osten

Ab 989 war die Stellung des Basileios nach innen gesichert. So konnte er sich einem Feind zuwenden, der ihn die nächsten 25 Jahre in Atem halten sollte. Er hatte schon in jungen Jahren mit den Bulgaren Bekanntschaft gemacht und sie hatten ihm in seiner frühen Phase immer wieder Schwierigkeiten bereitet. Besileios war entschlossen, dem Bulgarenreich ein Ende zu bereiten. Er veränderte dazu die Art der Kriegsführung grundlegend. Früher war es nicht möglich gewesen den Bulgaren, die sich auf einen Art von Partisanentaktik verließen, bis in die Berge nachzusetzten. Durch Reorganisation des Heeres und neuer Taktik, das Heer glich jetzt eher einem Lavastrom der langsam, aber unaufhörlich vorwärts strömte, gelang es Basileios in erbitterten, blutigen Kämpfen das bulgarische Reich zu zerschlagen.

Nach ersten Niederlagen und 15-jährigen, blutigen Kämpfen, konnte das Heer Zar Samuels von Bulgarien 1014 im Strymontal besiegt werden; die Überlebenden wurden geblendet, woraufhin Zar Samuel beim Anblick der Geblendeten angeblich den Verstand verloren haben soll und kurz darauf verstarb. Von nun an wurde Basileios Bulgaroktónos (Bulgarentöter) genannt. Bulgarien wurde dem Reich eingegliedert, womit sich die Grenze des Reiches weit nach Norden verschob.

Nach der ergolgreichen Niederwerfung der Bulgaren wandte sich Basieleios der Ostgrenze zu. Er wehrte Angriffe der Fatimiden auf Aleppo ab und mischte sich in die internen Machtkämpfe in Armenien ein (nach 1020), woraufhin dieser Raum vom Kaiserreich annektiert wurde. Somit fiel allerdings auch eine recht wirksame Pufferzone weg, was sich nach der Schlacht von Mantzikert schmerzhaft bemerkbar machte.

Bewertung

Als der größte Fehler Basileios, der als Mensch nur wenig Wärme ausstrahlte und ganz Militär war, dürfte die wenig erfolgreiche Ausschaltung der großen Familien anzusehen sein, die weiterhin einen großen Einfluss auf die Politik ausübten, sowie die im Osten wenig glückliche Annexionspolitik. Als ein weiterer Fehler des Kaisers erwies sich, das er keine Frau und folglich auch keine Kinder hatte.

Dennoch war Basileios einer der letzten wirklich bedeutenden Kaiser des Byzantinischen Reiches, der auch in der Lage war, wirklich expansiv tätig zu werden - zumal er den Luxus genoss, nicht an allen Grenzen gleichzeitig kämpfen zu müssen wie etwa seine Nachfolger. Kultur- und bildungspolitisch trat er jedoch nicht in Erscheinung.

Literatur

  • Ralph-Johannes Lilie: Byzanz - Das zweite Rom, Berlin 2003, S. 246-56 Kritische, auf dem neuesten Forschungsstand fussende Darstellung der Regierung Basileios II.

Vorgänger und Nachfolger

Vorgänger:
Johannes I.
Byzantinische Kaiser Nachfolger:
Konstantin VIII.