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Benutzer:Josef Moser/Entwurf1

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Hebalm

Das Hebalmgebiet und sein Umfeld ca. 1930: Bezeichnet ist (mit „J. H. HebA.“, also Jagdhaus) das heutige Forsthaus im Zentrum des Gebietes.

Die Hebalm ist ein Alm‑ und Waldgebiet in der Steiermark, das im Nordteil der Koralpe einen Gebirgsübergang bildet.

Geografie

Allgemein

Die Hebalm bildet ein dreieckiges Gebiet auf dem Höhenrücken des Koralmzuges. Der Hauptkamm der Koralpe biegt im Hebalmbereich von Nordwesten kommend nach Süden ab. Richtung Nordosten, später nach Osten, verläuft der Seitenkamm Münzer Kogel-Schrogen Tor-Reinischkogel-Mothil Tor/Absetzwirt-Rosenkogel.

Auf dem Koralpen‑Hauptkamm verläuft die Landesgrenze zwischen Steiermark und Kärnten. Im Hebalmgebiet folgt diese Grenze dem Höhenzug Klement Kogel-Lubach Kogel-Kampele Kogel zur See Eben.

Die Hebalm liegt in drei politischen Bezirken und fünf Gemeinden:

  • Der Bezirk Deutschlandsberg umfasst den östlichen Teil in den Gemeinden Kloster, Katastralgemeinde Klosterwinkel, und - zu einem kleinen Teil im Südosten - in der Gemeinde Osterwitz. In ihm liegen die Freiländer Alm und die Stocker Alm sowie das Hebalmschutzhaus mit den Klug-Schiliften.
  • Der Bezirk Voitsberg umfasst den nordwestlichen Teil in den Gemeinden Pack (Ortsteil Packwinkel) und Modriach. In ihm liegen die Hebalmkapelle, das Forsthaus Hebalm und das Schigebiet Hebalm der Malteser.
  • Der Bezirk Wolfsberg umfasst den westlichen Teil in Kärnten in der Gemeinde Preitenegg. In ihm liegen die westlichen Abhänge des Gebietes.

Die Hebalm liegt im Südwesten des Landschaftsschutzgebietes Pack-Reinischkogel-Rosenkogel.[1]

Östlich der Freiländer Almhütte befindet sich das Naturdenkmal Birkenkögerl.

Gebirgsübergang

Die Hebalm bietet einen Gebirgsübergang über die Koralpe. Dieser Übergang wird von der Hebalmstraße (steirische Landesstraße L 606) genutzt. Die Straßenverbindung vermittelt einen kurzen Weg aus dem Bezirk Deutschlandsberg zur Autobahnanschlussstelle Pack der A 2 Südautobahn. Die Strecke hat den Vorteil, dass auf der Kärnter Seite nicht über eine kurvenreiche steile Strecke bis ins (Lavant-)Tal gefahren werden muss, um die Autobahn zu erreichen: Dies ist innerhalb weniger Minuten bereits über die B 70 Packer Straße möglich. Weiters verläuft die Strecke weitgehend in Waldgebiet und ist daher im Winter nicht so stark Schneeverwehungen und Stürmen ausgesetzt wie der höher und ausgesetzer gelegene Gebirgsübergang über die Weinebene. Die höchste Stelle liegt bei 1420 m Seehöhe.

Der nächste Übergang über die Koralpe nördlich ist die Pack, südlich die Weinebene.

Bis ca. ins 18. Jahrhundert zweigte bei der Hebalmkapelle eine Straße nach Südosten über die See Eben Richtung Wolfsberg in Kärnten ab.

Zentrum des Hebalmgebietes

Zentrum der Hebalm war bis in das beginnende 20. Jahrhundert das Gebiet um die Hebalmkapelle, das Forsthaus und den alten Hebalmstall (Haltstall). Dort trafen die Transportwege aus dem Lavanttal, von der Pack und aus der Weststeiermark zusammen, dort wurden die Hebalmkirtage abgehalten.[2] Das Gebiet westlich davon, beim Steinbauerwirt (heute Fichtenhof) wurde noch nicht zur Hebalm gerechnet, sondern zur Gemeinde Pack, Ortsteil Packwinkel-Schattseite.

Mit dem Bau des Hebalmschutzhauses in den Jahren um 1930 verlagerte sich das Zentrum nach Osten. Die Kirtage wurden bei diesem Schutzhaus abgehalten, der alte Haltstall verfiel. Hebalmkapelle und Forsthaus, in deren Umgebung auch weniger Platz vorhanden war, gerieten abseits. Die Almwirtschaft verlagerte sich zur Freiländer Almhütte, bei der auch ein neuer großer Almstall erbaut wurde.

Mit der Errichtung des Schizentrums Hebalm in den Jahren nach 1970 erhielt die Hebalm ein zweites Zentrum im Nordwesten.

Der Name „Hebalm, Hebalpe“ hat verschiedene Orte bezeichnet

Im Lauf des 20. Jahrhunderts wurde der Name der Hebalm für verschiedene Örtlichkeiten und Gebiete verwendet.

  • Bis in die Jahre um 1930 wurde mit dem Namen (nur) das alte Zentrum beim Forsthaus benannt: Forsthaus Heb.A. (siehe Bild[3]). Diese Darstellung wurde in der Kartenberichtigung 1940[4] beibehalten. Dort ist jedoch erstmals das Hebalmschutzhaus verzeichnet, noch ohne Namen.
  • Die Kartenrevision 1969 der amtlichen Karte[5] verwendet die Bezeichnung neben dem Forsthaus für das Gebiet vom alten Zentrum über die Grandner Alm bis nördlich des Münzerkogels in das Gebiet von Modriachwinkel. Der Name hat in dieser Karte die größte Ausdehnung.
  • Die Kartenrevision 1976 dieses Kartenwerkes[6] verwendet den Namen Hebalm nur mehr für das Gebiet der Grandner Alm und des Gfällkogels nördlich der Freiländer Almhütte.
  • Die Kartenfortführung 1991 dieser Karte[7] ist Hebalm die Bezeichnung für das Schigebiet, das sich in einem Teil der Forstbetriebes befindet, weiters wird das Hebalmschutzhaus (Rehbockhütte) erstmals mit dem Namen „Wh. Hebalm“ belegt. Das Forsthaus trägt keinen Namen mehr.

Die Veränderungen der Namensgebung belegen die Entwicklung, mit der die ursprüngliche Bedeutung der Silbe „Heb‑“ in Vergessenheit geriet: Ein Waldgebiet kann nur mehr dann mit diesem Namen belegt werden, wenn die Bedeutung als Umlade-, Umhebestation bereits sehr verblasst ist.

Name

Zum Namensteil „Heb‑“

Der Name ist daraus entstanden, dass sich auf der Hebalm eine Umladestelle befand. Dort wurden Waren von einem Wagen auf den anderen gehoben. Das kann (auch) mit der Einhebung von Geldbeträgen (Zoll, Maut) verbunden gewesen sein.

Dieses Umladen hatte seinen Grund darin, dass Bauern und andere Untertanen, die bis in das 19. Jahrhundert Transporte (z. B. als Robot‑Dienste für die eigene Grundherrschaft) durchzuführen hatten, mit diesen Fuhren nicht immer über die Grundherrschafts‑ oder Landesgrenze fahren durften (weil sie z. für das Verlassen des Gebietes ihrer Grundherrschaft Abgaben und Sicherheiten zu leisten gehabt hätten oder dies überhaupt verboten war). An der Grenze warteten andere Frächter, auf deren Fahrzeuge die Waren, Fässer usw. umgeladen werden mussten.

Bis Mitte des 17. Jahrhunderts waren die Wege auf die Hebalm und weiter nach Kärnten Teil eines „Geflechtes von Weinstraßen“ und wichtige Handelswege z. B. für Salz. Namen, die auf „Heb‑“ lauten, erinnern an das Umladen (Umheben) der Frachten. Die Hebalpe ist ein Beispiel dafür, sie wurde in alten Schriften auch „Freyländer Hebstatt“ genannt (siehe dazu auch Weineben, See Eben).[8]

Namen, die mit „Absetz“ zu tun haben, wie Absetzwirt (beim Rosenkogel) oder „Hube an der Absetz“ (Name des ersten Bauernhofes im Tal des Rettenbaches, vlg. Nikljosl, südlich der Hebalm[9]) erinnern ebenfalls an die füheren Verladetätigkeiten (Abladen der Frachten).

Zum Namensteil ‑alm oder ‑alpe

Das Wort bezeichnet eine Weide am oder auf einem Berg, eine Bergweide.

Zur Herkunft des Wortes werden im Detail verschiedene Ansichten vertreten:

  • Das Wort soll wie der Gebirgsname „Alb‑“ oder „Alpen“ wahrscheinlich auf ein vor‑indogermanisches alb für Berg zurückgehen. Dieses Wort soll schon früh mit der Silbe alb(us)‑weiß zusammengeführt bzw. vermischt („volksetymologisch angeschlossen“[10]) worden sein, aber damit nichts zu tun haben. Die Nebenform „Alm“ soll seit dem 15./16. Jahrhundert[10] durch Angleichung aus „alb(e)n“ (für einen Weideplatz am Berg) entstanden sein, indem das ‑e‑ wegfiel und aus ‑n‑ ein ‑m‑ wurde.[11] Beleg für diese Namensableitung ist die Bezeichnung der Hebalm in der Karte der Steiermark von Georg Matthäus Vischer aus dem Jahr 1678: Im Bereich der Freiländer Alm findet sich dort der Name „Deiggitsch Alben“[12] (nach dem Einzugsgebiet der Teigitsch, eines Nebenflusses der Kainach).
  • In der Sprachwissenschaft wurde zu „Alpe-Alm“ vertreten, dass „Alpen“ aus dem Altertum stamme und es sich dabei um eine „gelehrte Neuauffrischung“[13] handle. Alpe wäre die erst viel später erfundene Einzahl dazu, „eine reine Papierform“[13]. Das Wort soll schon im Altertum für keltisch gehalten worden sein. Die Sprachwurzel, die ihm zugrunde liegt, soll auch in Alimenten vorkommen, also eine Beziehung zum Bereich Ernährung (hier: des Viehs) haben.[13]

In einer Landkarte wurden beide Schreibweisen nebeneinander verwendet.[6] Die Schreibweisen können auch zwischen zwei Überarbeitungsgenerationen (Revisionen) desselben Kartenwerkes wechseln: So ist das Forsthaus im Gebiet einmal als „Fh. Hebalpe“ ausgewiesen[5], in der folgenden Kartengeneration[6] als „Fh. Hebalm“.

Das Forsthaus Hebalm wurde früher als „J. H. HebA.“, also Jagdhaus bezeichnet und bildete gemeinsam mit der Hebalmkapelle das Zentrum des Gebietes.

Die Veränderungen in der Schreibweise selbst amtlicher Karten sind zunächst Belege für die Unsicherheit der Schreibung. Die Variante „Hebalm“ wird häufiger verwendet als „Hebalpe“.

Die beiden Wintersportgebiete auf der Hebalm,

  • die Klug-Lifte beim Hebalmschutzhaus (Rehbockhütte) bzw.
  • das Schigebiet des Malteserordens beim Gasthaus Fichtenhof (früher: Steinbauerwirt[14]

werden im Alltag vorrangig mit dem Namen „Hebalm“ verbunden.

Die Karte eines privaten Verlages verwendet das Wort „Hebalm“ nicht für die Gegend als solche, sondern nur für das Schigebiet des Malteserordens im Nordwesten der Hebalm, wobei das Gesamtgebiet unbezeichnet bleibt.[15]

Díe Landesstraße L 606, die durch das Gebiet führt, wird Hebalmstraße genannt.[16]

Ob aus dieser Situation auf Dauer eine eindeutige Schreibweise „Hebalm“ entstehen wird, wird sich erst anhand der nächsten Kartengenerationen zeigen können.

Der Namensteil wird in der Umgangssprache des Gebietes - wie in Österreich weitgehend üblich - als „Alm“ ausgesprochen.

Der vorhandenen überwiegenden Aussprache‑ und Schreibpraxis folgend wird in diesem Beitrag das Wort „Hebalm“ verwendet.

Umwelt

Feuchtgebiete

Auf der Hebalm befinden sich zwei Feuchtgebiete. Sie liegen auf Übergängen zwischen Berghöhen, sind schwer erreichbar und weitgehend im Naturzustand:

Seen

Der Stausee auf der Freiländer Alm

Auf der Hebalm liegen mehrere Seen. Sie sind bis auf einen künstlich angelegt.

  • Der kleine See in der See Eben ist der einzige natürlich entstandene See. Er ist ein Hochmoorkolk oder der letzte Rest eines früheren später verlandeten größeren Sees.
  • Auf der Freiländer Alm südöstlich der Freiländer Almhütte befindet sich ein kleiner Stausee. In ihm wird das Wasser für das Elektrizitätswerk gesammelt, welches die Almhütte und ihre Nebengebäude mit Strom versorgt.
Beim Schigebiet Malteser in der Nähe vom Dom des Waldes
  • Der See auf der Stocker Alm östlich unterhalb des Hebalmschutzhauses (Rehbockhütte) hat im Winter die Schneekanonen der Klug-Lifte mit Wasser zu versorgen und dient auch als Löschwasserteich für die Gebäude beim Hebalmschutzhaus.
  • Der See westlich des Schigebietes Hebalm des Malteserordens beim Gasthof Fichtenhof (ehemals Steinbauer) ist ebenfalls für Schneekanonen und als Löschwasserteich angelegt.

Wald

Die Hebalm ist in großen Teilen mit Fichtenwald bedeckt. Diese Waldgebiete sind dort, wo sie auf Wiederanpflanzungen (Rekultivierung) auf ehemaligen Almflächen beruhen, weitgehend reine Fichtenbestände (so z. B. auf der ehemaligen Grandner Alm). Der natürliche Wald ist ein Mischwald, der von Fichten dominiert wird, aber auch Lärchen, Kiefern und Tannen enthält, an Laubholz Birken, Ahorne und Eschen.

Der größte Waldbesitzer ist das Forstgut Ligist.[17] In ihm wird naturnaher Forstbau betrieben.

Fauna

Die Tierwelt der Hebalm wird im Sommer von über 100 auf der Freiländer Alm befindlichen Rindern geprägt, die in Kleingruppen das Gebiet durchstreifen.

Böden

Die Böden auf der Hebalm sind Felsbraunerden aus kristallinen Schiefern als mittelwertiges bis mageres Grünland mit nahezu allen Varianten der Wasserversorgung bis zum Pseudogley. Eine Ackernutzung ist wegen der Höhenlage nicht sinnvoll. Weit verbreitet sind auch nährstoffarme Ranker[18], auf denen Bürstlingwiesen liegen.

In den bewaldeten Gebieten der Hebalm bilden schwer zersetzbare Vegetationsrückstände wie Nadelstreu die ungünstige Humusform Rohhumus.

Bei der Freiländer Almhütte befindet sich ein Bodenschutzpunkt (DLX 30) nach dem Steiermärkischen landwirtschaftlichen Bodenschutzgesetz. In der Steiermark ist zur Beurteilung des durch Schadstoffeintrag, Erosion und Verdichtung gegebenen Belastungsgrades landwirtschaftlicher Böden vom Referat Boden- und Pflanzenanalytik des Landwirtschaftlichen Versuchszentrums in den Jahren 1986‑2006 ein Netz von über 1000 Untersuchungsstellen geschaffen worden, an denen die Böden auf die vom Gesetz geforderte Vielzahl von Parametern (allgemeine Bodenparameter, Nähr- und Schadstoffe) laufend untersucht werden.[19]

Almgebiete auf der Hebalm

Freiländer Alm

Das größte Almgebiet im Hebalmgebiet ist die Freiländer Alm, die von einer Bauerngemeinschaft unterhalten wird. Diese Alm wird von den Bauern der Gemeinden Kloster, Freiland bei Deutschlandsberg und Osterwitz benützt. Eine Namensvariante ist „Freilander Alm“, was den Namen des historisch zusammengehörigen Freilandes bewahrt.

Stocker Alm

Südlich der Freiländer Alm liegt die Stocker Alm. Dieses Gebiet wird von der Freiländer Alm aus bewirtschaftet.

Grandner Alm

Die große Grandner Alm nördlich der Freiländer Alm wurde in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts aufgelassen und ist seither Waldgebiet. Das Gebiet dieser Alm wurde in einigen Landkarten in der Vergangenheit als Hebalm bezeichnet.[5] [6]

Schigebiet Hebalm

Das seit ca. 1980 bestehende Schigebiet Hebalm des Malteserordens[14] liegt nicht in einem Almgebiet. Es befindet sich im Bereich der ehemaligen Bauernhöfe Schriebl und Pöschl in der Gemeinde Pack[3], Ortsteil Packwinkel-Schattseite.

Bauerngemeinschaft Freiländer Alm

Geologie

Gebäude auf der Hebalm

Hebalmkapelle

Hebalmkapelle

Die Kapelle ist dem Hl. Hubertus, dem Patron der Jäger, geweiht. Ihr Innenraum ist selten zugänglich, nur an den Tagen der Hebalmkirtage wird ein Gottesdienst in der Kapelle gelesen. Die Kapelle gehört zur Pfarre Pack und damit zum römisch-katholischen Glauben und Ritus. Sie war früher Mariä Heimsuchung geweiht (wie bis ins 19. Jahrhundert auch die Pfarrkirche Osterwitz[20]). Das Altarbild, gemalt 1974, zeigt die Bekehrungslegende des Hl. Hubertus (Begegnung mit einem Hirsch, der ein Kreuz zwischen den Geweihstangen trägt). Das frühere Patrozinium ist bei der Ausstattung durch ein Marienbild oberhalb des Altarbildes berücksichtigt.

Im Jahr 1796 wird über einen Streit um diese Kapelle zwischen den Pfarren Osterwitz und Pack berichtet: Das Messlesen durch einen Osterwitzer Kaplan wurde vom Dechant aus Edelschrott abgelehnt, ebenso vom Pfarrer von Preitenegg. Begründung war, dass Knechte und Mägde „Gelegenheit zu bösen Zusammenkünften und freyem Umgang zu pflegen hätten.[21]. Dass der Kaplan aus Osterwitz in der Kapelle die Messen las, wird ebenso wie das frühere Marienpatrozinium als Hinweis darauf gesehen, dass die Kapelle früher zur Pfarre Osterwitz gehört haben oder zumindest von dort aus gegründet worden sein könnte.

Die Kapelle hat keine Glocke, ihr Dach wurde um das Jahr 2000 neu mit Holzschindeln gedeckt. Das Kapellentor trägt als Schmuck das Malteserkreuz.

Forsthaus Hebalm

Dieses Gebäude (ehemals Jagdhaus für die Gäste des Grundbesitzers, des Malteserordens[17]) wird nur mehr selten und vorübergehend benützt. Es hat im Jahr 2006 eine neue Dachdeckung aus Holzschindeln erhalten. Damit ist dieses Haus neben der (schräg gegenüber liegenden) Hebalmkapelle eines der letzten schindelgedeckten Gebäude des Gebietes.

Schutzhaus Freiländeralm (Rehbockhütte, Hebalmschutzhaus)

Die Rehbockhütte (Schutzhaus Freiländeralm, Hebalmschutzhaus). Auf der Erhebung im Hintergrund liegt die Felsformation des Großofens (1473 m Seehöhe)

Das Haus wurde in um 1930 an der Kreuzung der Hebalmstraße mit den Wegen nach Norden in die Freiländer Alm und nach Süden in die Stocker Alm und zur Stoffhütte erbaut. Es liegt auf 1365 m Seehöhe. Bauherr war die Bauerngemeinschaft Freiländer Alm, die die Gastwirtschaft verpachtet hatte und das Haus an eines ihrer Mitglieder verkaufte. Dessen Familie führt seither den Betrieb. Der Anschluss an das öffentliche Stromnetz erfolgte um 1970.

Im Sprachgebrauch des Gebietes wird das Haus auch als Alm„haus“ bezeichnet. Mit Alm„hütte“, Freiländerhütte ist dabei der ca. 1,5 Wegkilometer östlich gelegene Betriebssitz der Betreuer („Almhalter“) der Freiländer Alm gemeint.

Im Sommer ist das Haus der Stützpunkt der Wanderer auf dem Höhenrücken der Koralm, im Winter der Benützer des daneben liegenden Schigebietes der Klug-Lifte.

Der Nord-Süd-Weitwanderweg berührt das Haus nicht, sondern führt einige hundert Meter westlich am Höhenzug der Koralm vorbei. Es gibt keine Übernachtungsmöglichkeit.

Zweimal jährlich wird um das Haus der Hebalmkirtag abgehalten.

Ab 15. Juni 1962 war das Haus Sitz einer Poststelle (ab 1972 als Saison‑Poststelle vom 1. Juni bis 15. September, ab 1984 nach Einrichtung des Schigebietes der „Klug‑Lifte“ auch mit Winterbetrieb). Ab 9. April 1988 sollte die Poststelle ganzjährig geführt werden, sie wurde aber kurz danach am 20. Juni 1989 aufgelassen.[22]

Freiländer Almhütte

Die Gebäude dieser Hütte sind der Betriebssitz der Almhalter[23] auf der Freiländer Alm. Diese Personen werden von der Bauerngemeinschaft bestellt. Sie haben die Aufgabe, das Vieh in den verschiedenen Weidegebieten zu beaufsichtigen (zu „halten“), die Abzäunungen im Stand zu halten und bei Unfällen, Anzeichen von Krankheiten etc. den Besitzer zu verständigen. Damit verbunden ist das Recht eines einfachen Gaststättenbetriebes.

Schizentrum Hebalm des Malteserordens (früherer Steinbauerwirt)

Alte und Neue Stoffhütte

Die Stoffhütte war ursprünglich ein Hirtenhaus der damaligen Stoff- oder Franzbaueralm. Seit 1889 wurde dort eine Gaststätte unterhalten.[24] Seit ca. 1990 ist sie nur mehr selten (an Winterwochenenden für Langläufer) geöffnet. Die (alte) Stoffhütte ist Unterkunft eines Vereines, das später gebaute Haus (neue Stoffhütte) dient als Wohnhaus.

Hebalmkirtag

Am Vormittag eines Hebalmkirtags findet in der Hebalmkapelle ein Gottesdienst statt.

Die Hebalmkirtage sind Volksfeste auf der Hebalm. Ihre Termine im Sommer jedes Jahres sind mit zwei Marienfesten verbunden, die in der angrenzenden Pfarre Osterwitz Bedeutung haben:

  • Der erste Hebalmkirtag findet am ersten Sonntag im Juli statt. Das ist der Sonntag, der um das katholische Kirchenfest Mariä Heimsuchung liegt. Das frühere Patrozinium der Hebalmkapelle bezog sich auf dieses Fest. Dieses Fest wird im deutschen Sprachraum am 2. Juli gefeiert. Es war bis ins 19. Jahrhundert das Patrozinium der Osterwitzer Pfarrkirche.[25]. Der erste Hebalmkirtag wird als Kirchweihfest der Hebalmkapelle gesehen.
  • Der zweite Hebalmkirtag findet am Sonntag nach dem „Großen Frauentag“, dem Fest Mariä Himmelfahrt (15. August) statt. Ist dieser Tag ein Sonntag, dann am Sonntag danach. Das Fest Mariä Himmelfahrt ist das größte kirchliche Fest in der Pfarre Osterwitz. Aus diesem Anlass werden auch Wallfahrten nach Osterwitz abgehalten.

Beim Hebalmkirtag, der der Dorfgemeinschaft von Kloster Gelegenheit zu geselligem Zusammensein gibt, wurde bis in die 80er-Jahre des 20. Jahrhunderts auch ein Viehmarkt abgehalten. Ein Hebalmkirtag beginnt mit der Hl. Messe bei der Hebalmkapelle - in der Pfarrkirche St. Oswald in Freiland findet an diesem Tag kein Gottesdienst statt. Im Anschluss an die Messe findet eine Autosegnung statt. Beim Kirtagbesuch werden auch Wanderungen zur Freiländer Almhütte unternommen oder das auf der Alm befindliche Vieh besucht.

Mitbringsel vom Kirtag an die daheimgebliebenen Familienmitglieder sind traditioneller Weise Süßigkeiten wie Lebkuchenherzen, Türkischer Honig und Kokosstangerln etc. bzw. kleine Gegenstände des täglichen Bedarfes und kleine Spielzeuge. An den Kirtagsständen werden weiters Gegenstände für den Alltagsbedarf einer Alm (Stricke, Halfter, Ketten, Glocken, Messer, Wetzsteine etc.) und Kleidungsstücke angeboten.

Seit dem 20. Jahrhundert finden die Hebalmkirtage rund um das Hebalmschutzhaus statt. Vorher wurden sie näher bei der Hebalmkapelle und dem Forsthaus bei einem Stallgebäude abgehalten. Dieses Gebäude, der „Alte Haltstall“, lag südöstlich der Kapelle am alten Weg von der Hebalm über die See Eben in das Lavanttal.

Bei Schönwetter werden die Kirtage von bis zu tausend Personen besucht.

Dom des Waldes

Der Dom des Waldes ist eine Waldlichtung, die als Land-Art-Projekt ausgestaltet ist. Es handelt sich nicht um ein Gebäude, sondern um einen besonders gestalteten bzw. unberührt gelassenen Bereich in einem Hochwald.

Der Grundriss des Mailänder Domes und seine Tore sind dort maßstabgetreu nachgebildet. In diesem Rahmen wird Raum für gesellschaftliche Veranstaltungen wie Konzerte, Lesungen und Hochzeiten, aber auch Ruheraum zur Besinnung angeboten. Die umgebende Natur soll unberührt bleiben. Das Projekt wird von der Gemeinde Pack in Zusammenarbeit mit den Künstlern Anne und Peter Knoll und dem Waldbetrieb des Malteser-Ritterordens getragen.

Einzelnachweise

  1. Landschaftsschutzgebiet 2: Verordnung der steiermärkischen Landesregierung vom 25. Mai 1981, stmk. Landesgesetzblatt Nr. 37/1981 in der Fassung der Berichtigung (neue Kartendarstellung) Nr. 64/1981. Karte des Schutzgebietes im Digitalen Atlas Steiermark. Vorher bestand Schutz nach der Verordnung vom 12. Juni 1956, LGBl. Nr. 35, zum Schutze von Landschaftsteilen und des Landschaftsbildes (Landschaftsschutzverordnung 1956) in der Fassung der Verordnungen LGBl. Nr. 57/1958, 125/1961, 185/1969, 96/1970, 14/1974, 147/1974 und 30/1975, hinsichtlich Anhang 1 Z 2.
  2. Mitteilung des früheren Bürgermeisters der Gemeinde Kloster, Alois Moser.
  3. a b k. u. k. Militärgeographisches Institut: Karte 1:75.000. Zone 18 Kol XII. Blatt 5254. D.Landsberg und Wolfsberg. Nach Zeichenschlüssel 1894. Geripp: Oberlt. Kimlein. Terrain: Hptm. Pönisch. Teilweise berichtigt bis 28. XI. 1913.
  4. Provisorische Ausgabe der österreichischen Karte 1:50.000. Blatt 188 Wolfsberg. Herausgegeben vom Bundesamt für Eich‑ und Vermessungswesen (Landesaufnahme) Wien. Kartenberichtigung 1940, Einzelne Nachträge 1954. Diese Karte enthält im Vergleich zu ihrer Grundlage, der Spezialkarte 1:75.000 eine Reihe von Änderungen auch in Details.
  5. a b c Österreichische Karte 1:50.000: Blatt 188 Wolfsberg. Aufgenommen 1959/60. Vollständige Kartenrevision 1969. Einzelne Nachträge 1971. Hrsg. vom Bundesamt für Eich‑ und Vermessungswesen (Landesaufnahme) in Wien.
  6. a b c d Österreichische Karte 1:50.000: Blatt 188 Wolfsberg. Aufgenommen 1959/60. Kartenrevision 1976. Hrsg. vom Bundesamt für Eich‑ und Vermessungswesen (Landesaufnahme) in Wien.
  7. Österreichische Karte 1:50.000: Blatt 188 Wolfsberg. Aufgenommen 1959/60. Kartenfortführung 1991. Einzelne Nachträge 1993. Hrsg. vom Bundesamt für Eich‑ und Vermessungswesen (Landesaufnahme) in Wien.
  8. Bezirkstopographie. Helmut‑Theobald Müller (Hg), Gernot Peter Obersteiner (wissenschaftliche Gesamtleitung): Geschichte und Topographie des Bezirkes Deutschlandsberg. Graz-Deutschlandsberg 2005. ISBN 3-901938-15-X. Steiermärkisches Landesarchiv und Bezirkshauptmannschaft Deutschlandsberg 2005. In der Reihe: Große geschichtliche Landeskunde der Steiermark. Begründet von Fritz Posch†. Band 3. Erster Teilband, Allgemeiner Teil. Werner Tscherne: Handel, Gewerbe und Industrie. Seite 382.
  9. Gerhard Fischer: Osterwitz. ain wunderthätig Ort im hochen gepürg. Leben, Freude und Leid einer Gegend und ihrer Bewohner. Osterwitz 2002. Herausgeber und Verleger: Gemeinde Osterwitz. Herstellung: Simadruck Aigner & Weisi, Deutschlandsberg. Keine ISBN. Seite 335.
  10. a b Duden Band 7. Das Herkunftswörterbuch. Etymologie der deutschen Sprache. 4. Auflage. Mannheim 2007. ISBN 3-411-04074-2. Seite 30.
  11. Jakob und Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. Band 1 A‑Biermolke. Leipzig 1854. Stichwort „Albe“: Spalte&201nbsp;Z 1. Stichwort „Alm“: Spalte 244 Zeile 36. Nachdruck Deutscher Taschenbuch Verlag. München 1991. dtv 5945. ISBN 3-423-05945-1. Gliederung zitiert nach: Der digitale Grimm‑Elektronische Ausgabe der Erstbearbeitung. Version 12/04. Verlag Zweitausendeins, Frankfurt am Main. Kompetenzzentrum für elektronische Erschließungs‑ und Publikationsverfahren in den Geisteswissenschaften an der Universität Trier in Verbindung mit der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften. ISBN 3-86150-628-9.
  12. Vischer Karte 1678, Geografisches Informationssystem GIS des Landes Steiermark im Rahmen des Digitalen Atlas Steiermark. Karte wählen unter Historische Karten „Vischer-Karte 1678“.
  13. a b c Wilhelm Brandenstein: Besprechung Paul Zinsli, Grund und Grat. In: Österreichische Alpenzeitung Nr. 69 (1951), Seiten 28‑29. Weiters: Die Ortsnamen des Rauriser Tals. In: Der Naturfreund. Heft 3/4 (1932), Seite 64. Beide Publikationen zitiert nach: Fritz Freiherr Lochner von Hüttenbach: Wilhelm Brandenstein. Kleine namenkundliche Arbeiten. Akademische Druck‑ und Verlagsanstalt. Graz 1978. ISBN 3-201-01038-3. Seiten 23‑24 bzw. Seite 84. Eine ähnliche Form, in der ‑b‑ zu ‑m‑ wird, wird dort für Hilbe‑Hilm vertreten (geschützte, sonnige Lage). Die zitierte Buchbesprechung betrifft: Paul Zinsli; Grund und Grat. Die Bergwelt im Spiegel der schweizer-deutschen Mundarten. 352 Seiten. Verlag A. Francke. Bern 1944.
  14. a b Hebalm Tourismusunternehmen, Souveräner Malteser-Ritter-Orden Großpriorat für Österreich KG. Hebalm als Schigebiet im Süden der Steiermark
  15. freytag&berndt Wander‑, Rad- und Freizeitkarte WK 237: Saualpe, Lavanttal, Koralpe, Region Schilcherheimat 1:50.000. Mit Freizeitführer, GPS-Punkten und Ortsregister. ISBN 3-85084-322-X.
  16. Verzeichnis der Landesstraßen L auf dem Verkehrsserver Steiermark.
  17. a b Waldbetriebe Ligist des Großpriorates Österreich des Souveränen Malteser Ritterordens
  18. Margarete Sekera, Heinrich Hacker (Redaktion), Max Eisenhut (Kartierung): Österreichische Bodenkartierung. Erläuterungen zur Bodenkarte 1:25.000. Kartierungsbereich Deutschlandsberg (KB 24). Herausgegeben vom Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft (Landwirtschaftlich-chemische Bundesversuchsanstalt, Bodenkartierung und Bodenwirtschaft). Wien 1975. Seiten 150-158. Stand 2007 unter: Österreichische Bodenkartierung des Bundesforschungs- und Ausbildungszentrums für Wald, Naturgefahren und Landschaft - BFW, Bundesamt für Wald.
  19. Lage siehe Geografisches Informationssystem GIS des Landes Steiermark. Digitaler Atlas Steiermark. Bodenschutzprogramm. Stmk. Bodenschutzgesetz Landesgesetzblatt Nr. 66/1987 mit Bodenschutzprogrammverordnung LGBl. Nr. 87/1987. Agrar-Server des Landes Steiermark (abgefragt 12. Oktober 2007).
  20. Bezirkstopographie. Zweiter Teilband. Bezirkslexikon. Seite 227.
  21. Gerhard Fischer: Osterwitz. Seite 178.
  22. Richard Zimmerl: Gestatten, Deutschlandsberg. In: Die Briefmarke, Philatelistische Fachzeitschrift. 43. Jahrgang, September 1995. Seiten 18-27.
  23. von weststeirisch „Holt“ für Halt(e), Viehweide: Claus Jürgen Hutterer, Walter Kainz, Eduard Walcher†: Weststeirisches Wörterbuch. Grammatik und Wortschatz nach Sachgruppen. In der Reihe: Schriften zur deutschen Sprache in Österreich. Band 13/14. Herausgegeben von Peter Wiesinger. Böhlau Verlag. Wien-Köln-Graz 1987. ISBN 3-205-07321-5. Seite 297.
  24. Gerhard Fischer: Osterwitz. Seite 257.
  25. Gerhard Fischer. Osterwitz. Seite 223.

Diskussion

zum Thema „‑alm“

Ich bin kein Sprachwissenschaftler, hoffe aber, die für mich unerwartet komplizierte und offenbar nicht einfache (geschweige denn sichere) Ableitung des simplen Wortes „Alm“ einigermaßen richtig aus der Literatur komprimiert zu haben. Wenn nicht, bitte um Korrektur durch Fachleute. In einem Wiki kann man freilich bei solchen Themen nicht bis ins Sanskrit oder Altslawische gehen. Schreibung und Aussprache dieses Wortes sind tatsächlich immer wieder ein Thema, weil Medienschreibweise und (nicht immer „österreichische“) Aussprache in Fernsehsendungen zumindest manchmal den Eindruck erwecken, die „feine, richtige“ Variante sei einzig und allein „Alpe“. Dem ist aber nicht so, wie die Literatur beweist. Bleiben wir (in Österreich und Bayern) lieber bei „Alm“. In der Schweiz ist allerdings „Alpe“ besser belegt ...