Historisches Stadttheater Weißenhorn
Das Historische Stadttheater Weißenhorn ist mit 142 Sitzplätzen das kleinste Theater Bayerns.
Als 1840 der aus dem 16. Jahrhundert stammende Zehntstadel funktionslos geworden war, reichte die Weißenhorner Theatergesellschaft beim Magistrat der Stadt eine Eingabe ein, ihr doch das marode Gebäude zwecks Umbau zu einem Theater zu überlassen. Doch die Bitte wurde abgeschlagen, weil Liebhabertheater nach den allenthalben gemachten Erfahrungen keineswegs zur Hebung der Sittlichkeit und Bildung beitrügen. Erst im Jahre 1876 konnte im Zehntstadel ein Theaterraum eingebaut werden, der insbesonders von den Kolpingsöhnen rege genutzt wurde.
Nach 1945 wurde das Gebäude als Lichtspielhaus verwendet. Der reizvolle Theatersaal verfiel zusehends. Mitte der 1960er Jahre erwachte, angeregt durch Ulmer Gruppen und durch Veranstaltungen des Weißenhorner Heimat- und Museumsvereins, das Interesse an dem Theatersaal als stilvollem Rahmen für diverse Veranstaltungen wie Dichterlesungen, Theateraufführungen, Opernsoirees, Konzerte, Ausstellungen etc. Schließlich wurde 1972 der Verein Weißenhorner Kammeroper ins Leben gerufen, der fortan das Theater für seine Veranstaltungen benutzte. Im Sommer 1977 wurde das Weißenhorner Stadttheater, nach gründlicher Renovierung und Beibehaltung der in klassizistischer Manier gehaltenen Dekoration, der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Heute ist das kleine Theater ein Juwel in der schwäbischen Theaterlandschaft.
Der Verein Weißenhorner Kammeroper bemüht sich um die Präsentation von hochwertigen Aufführungen, die dem intimen Charakter der Spielstätte entsprechen. Neben Konzerten, Rezitationsabenden, Ausstellungen, Schauspielen, Opernabenden u.a.m. werden immer wieder auch kleine Opern aufgeführt, beispielsweise: Die Schwäbische Schöpfung von Sebastian Sailer, Bastien und Bastienne von Wolfgang Amadeus Mozart, Die erzwungene Ehe von Johann Adolf Hasse, Der Musikmeister von Giovanni Battista Pergolesi oder Rita von Gaetano Donizetti. Diesbzüglich erfreuen sich die renommierten SängerdarstellerInnen wie Rita Kapfhammer, Vera Schönenberg, Ines Lex, Karl-Friedrich Dürr, Erwin Belakowitsch, Urs Winter, um nur einige zu nenen, und das Kammerorchester immer wieder einer sehr positiven Presseresonanz und eines begeisterten Publikums.