Behördendesktop
Behördendesktop (ERPOSS) | |
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Entwickler | Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) |
Lizenz(en) | |
Akt. Version | 4 (8. März 2006) |
Abstammung | \ Debian GNU/Linux \ ERPOSS |
bsi.bund.de |
Der Behördendesktop ist eine Debian-basierte öffentliche Linux-Distribution des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI). Die Idee ist, öffentlichen Verwaltungen kostengünstige und sichere Softwarelösungen anzubieten.
Im Wesentlichen wurde dabei Debian Sarge um OpenOffice.org und KDE 3.3.2 erweitert. Die Installation ist stark vereinfacht, und eine automatische Hardware-Erkennung ersetzt ein manuelles Editieren von vielen Konfigurationsdateien.
Andere Desktop-Oberflächen wie GNOME oder Windowmaker fehlen, um die Distribution für die leichte Einrichtung von einheitlichen PCs mit GUI, Webbrowser und OpenOffice.org-Büro-Software anwendbar zu machen.
Linux in der öffentlichen Verwaltung
Hauptartikel: Linux in staatlichen Einrichtungen
Die Gründe, warum Verwaltungen Linux einsetzen, sind vielseitig, im Vordergrund stehen vor allem finanzielle Aspekte, da keine Lizenzen erworben werden müssen, und Sicherheitsüberlegungen. Hierbei spielt die Überlegung ein Rolle, dass das häufig verwendete Windows nur begrenzte Zeit von Microsoft unterstützt wird, läuft diese Frist ab, entstehen Sicherheitslücken, wenn nicht für viel Geld neue Lizenzen aktuellerer Versionen erworben werden. Die Funktionalität der nicht mehr unterstützten Software ist im Rahmen des jeweiligen Bedarfs der Behörden häufig noch gegeben, allerdings wird aufgrund von wirtschaftlichen Erwägungen die Unterstützung eingestellt. Diese Gründe waren mit ausschlaggebend für die Entwicklung eines an die speziellen Bedürfnisse öffentlicher Verwaltungsstellen angepasster Software.
In Deutschland haben bereits mehrere Kommunen Teile ihrer EDV auf Linux umgestellt, die Stadt München z.B. entwickelte hierzu eine eigene Linuxumgebung mit dem Namen LiMux.
In Österreich hat die Stadt Wien mit "Wienux" eine Eigenentwicklung begonnen.
In der Schweiz wird die Verwaltung des Kantons Solothurn im Jahre 2007 von Windows NT nach RedHat Linux migriert. Der Kanton Solothurn ist damit die erste öffentliche Verwaltung in der Schweiz, die diesen Schritt getan hat.
Die von HP und Novell ins Leben gerufene Initiative Linux Kommunale arbeitet mit Partnern daran, ein komplettes Portfolio für die öffentliche Verwaltung unter Linux aufzubauen. Ein besonderer Schwerpunkt liegt hierbei auf den Fachverfahren, die portiert oder neu entwickelt werden.
Systemvoraussetzungen des Behördendesktops ERPOSS3
- Intel-kompatibler Prozessor ab i486
- Mindestens 128 MB Arbeitsspeicher
- Bootfähiges CD-ROM-Laufwerk
- Serielle, PS/2- oder USB-Maus
Besonderheiten des Behördendesktop ERPOSS4
- Verschlüsselung des Dateisystems (nur Installations-CD)
- Vorkonfigurierte und aktivierte Personal-Firewall
- E-Mail-Software KMail mit integriertem Viren- und Spamschutz sowie Verschlüsselung
- Vorkonfiguration zur Teilnahme an der Verwaltungs-PKI