Mönchtum
Baustelle Mönchtum In Arbeit
Der Begriff Mönchtum bezeichnet die Gesamtheit aller Mönche. Im allgemeinen Sprachgebrauch wird er meist im Zusammenhang mit einer bestimmten Religion gebraucht, z. B. "Das buddhistische Mönchtum".
Das Wort Mönch kommt aus dem kirchenlateinischen monachus = Einsiedler, das abgeleitet ist vom griechischen monos (allein). Der Mönch bzw. sein weibliches Pendant, die Nonne, ist ein asketisch lebendes Mitglied einer Religion, das sich zeitweise oder auf Lebenszeit in den Dienst seines Glaubens stellt.
Das Mönchtum ist die von asketischen Idealen geprägte religiöse Praktik, in Abkehr von der Welt allen weltlichen Zielen zu entsagen, um das eigene Leben völlig dem jeweiligen spirituellen Ziel zu weihen. In verschiedenen Religionen existieren verschiedene Ausprägungen des Mönchtums, so auch im Buddhismus, Hinduismus, Christentum und Islam.
Ursprünge: Die Vorläufer
Schamanen und Gurus
Priester und Propheten
Reinheitsvorschriften in den Alten Hochkulturen Die Kämpfe der Propheten (Elija...)
Philosophen und Wanderprediger
- Pythagoras - Diogenes - spätantike Philosophie (Seneca, Stoiker)
theios aner - der göttliche Mann
Die Methoden
Askese
Askese und Ekstase
Das Mönchtum praktiziert asketische Übungen, um ekstatische Erfahrungen zu machen. Der Mönch übernimmt stellvertretend für seine Mitmenschen die Rolle des Märtyrers, wodurch ihm ekstatische Erfahrungen intensiver Gottesnähe zuteil werden. Die um 500 n. Chr. verfassten Schriften des Dionysius Areopagita beschreiben Ekstase als Heraustreten aus sich selbst und zum Gehobenwerden hin zum überwesentlichen Strahl des göttlichen Dunkels. (s. auch den Artikel Ekstase)
Weltflucht
Neben der asketischen Haltung ist die Abkehr von der Welt, die Weltflucht, unabdingbarer Bestandteil mönchischen Lebens...
Anachoreten und Koinobiten
Meditation
Ein wesentlicher Bestandteil mönchischen Lebens ist die Meditation. Meditation (lat. meditatio = "das Nachdenken über") ist eine Konzentrationsübung mit dem Zweck, einen veränderten Bewusstseinszustand oder letztlich sogar die Erleuchtung zu erreichen. Im älteren Sprachgebrauch bezeichnet "Meditation" einfach ein Nachdenken über ein Thema oder die Resultate dieses Denkprozesses (vergleiche Kontemplation).
Der Zustand, der erreicht werden soll, kann je nach Art der Meditation recht unterschiedlich sein. Insbesondere bei den aktiven Varianten der Meditation ist er kaum von den Begriffen Trance und Ekstase abzugrenzen. Meditation kann allein oder in einer Gruppe unter Anleitung durchgeführt werden. Der Gegenstand der Meditation kann beinahe beliebig sein, so dass auch Musizieren oder sogar einfache, d.h. nicht aufmerksamkeitsfordernde, Arbeiten meditativ wirken können. Meditation ist wesentlicher Bestandteil vieler Religionen, indem das Sich-Versenken als Übung (Gebet) zur Annäherung an ein höheres Wesen ("Gott") oder einen höheren Bewusstseinszustand verstanden wird. Dabei ist es allerdings recht unterschiedlich, ob eine stille, passive, Form oder eine aktive gewählt wird. (aus dem Artikel Meditation)
Vita contemplativa
Als Vita contemplativa versteht man man in der Tradition Benedikt von Nursias das mönchische Ideal eines zurückgezogenen Lebens, wie schon es im buddhistischen Mönchtum ausgeübt wird und es auch die Eremiten der ersten nachchristlichen Jahrhunderte führten. Die Vita contemplativa verlangt die Abwendung von den weltlichen Dingen (z. B. Reichtum, Ehre, Macht, Völlerei und Sex) und die Hinwendung zu Gott. (s. auch den Artikel Vita contemplativa)
Vita activa
Akedia contra ora et labora
Akedia, die tödliche Langeweile, beschreibt in den Erfahrungen der ersten christlichen Einsiedler die Auswirkungen von trübsinnigen Gedanken, die als persönlichkeitsgefährdend gelten und depressiv machen. Der Schriftsteller Euagrios Pontikos sah in der Depression ein Übermass an Verstimmtheit, Ekel und Überdruss. Er schrieb von einer gefährlichen Erschlaffung der Seelenkräfte, die den Mönch dem Wahnsinn und dem Scheitern seiner Bemühungen ausliefern.
Dem setzt Athanasios in der Vita Antonii, der Lebensbeschreibung des Heiligen Antonius, den Entwurf des ora et labora entgegen, indem er eine Engelserscheiung, die Antonius den Tagesablauf des Mönchs im Wechsel von Arbeit und Gebet/Meditation vorlebt, beschreibt. Der geregelte Tagesablauf mit sinnvoller, handwerklicher Tätigkeit soll den Einsiedler vor der Akedia schützen. Dieses ora et labora wird später durch Benedikt von Nursia in seiner Regel festgeschrieben.
Fernöstliche Religionen
Hinduismus/Jainismus
siehe Digambara Jainas auch seit ca. 500 v. Chr.
Buddhismus/Lamaismus
seit ca. 500 v. Chr. Mönchswesen im Artikel Buddhismus ziemlich komplett beschrieben - hier evtl. nur nochmal eine kurze Zusammenfassung
Das Vajrayâna stützt sich auf die gleichen philosophischen Grundlagen wie das Mahâyâna. Nach allgemeiner Ansicht werden im so genannten Tibetischen Buddhismus yanas (wörtlich: Fahrzeuge) anhand der Ziele oder der Methoden unterschieden. Das heißt zwischen dem allgemeinen Mahâyâna und dem Vajrayâna liegt der Unterschied nicht im Ziel, der Buddhaschaft, sondern in der Art und Weise, wie dieses erreicht wird. Es ist nicht wesentlich, ob jemand als Mönch (oder Nonne) ordiniert ist, sondern ob er/sie in der Lage ist, seine gewöhnlichen Emotionen und Erscheinungen in ursprüngliche Weisheit umzuwandeln. Deshalb wird es als Weg oder Methode der Umwandlung beschrieben, während das Sutra-System des Mahâyâna als Entsagung beschrieben wird. Im Vajrayâna werden drei Besonderheiten beschrieben: die drei Wurzeln: Der Lama, die Wurzel der spirituellen Übertragung, die Yidam-Gottheiten, die Wurzel der Verwirklichungen und die Dakinis und Dharmaschützer, die Wurzel der Heilsaktivität. Es wird immer wieder in den entsprechenden Schriften betont, das eine solide Grundlage unabdingbar ist. Ohne ein echtes Verständnis von Mitgefühl und der rechten Ansicht ist es nicht möglich, diese Methoden anzuwenden. (aus dem Artikel Vajrayâna - Lamaismus)
Monotheistische Religionen
Judentum
Die Essener und die Therapeuten
Die um 150 v. Chr. bis 70 n. Chr. wirkende Sekte der sogenannten Essäer oder Essener kann als Vorläufer späterer Mönchsorden angesehen werden. Sie lebten getrennt vom Tempeljudentum und in Anlehnung an Jer 31,31-34 als Neuer Bund in klösterlicher Einsamkeit. Sie forderten asketische Ordensgemeinschaft mit Gütergemeinschaft, ähnlich den ägyptischen Therapeuten bei Alexandria, bei denen es allerdings auch weibliche Mitglieder gab. Wie die Pharisäer wandten sie sich gegen die Ernennung Jonatans zum Hohenpriester und widersetzten sich seiner Führung. Das Priesterkönigtum der Hasmonäer verabscheuten sie. (aus dem Artikel Essener)
Johannes und Jesus
Der bekannteste Asket im Neuen Testament ist Johannes der Täufer, der den Verzicht auf Eigentum, festen Wohnsitz etc. predigte und praktizierte. Er lebte, wie später die ersten christlichen Mönche, in der Wüste und ernährte sich von Heuschrecken und wildem Honig.
Jesus fastete zeitweilig selbst - z. B. während seines vierzigtägigen Wüstenaufenthaltes, erließ aber kein allgemeines Gebot zur Askese, sondern äußerte im Gengenteil deutliche Kritik an asketischen Praktiken, sofern sie veräußerlicht waren. Man sagte ihm ein durchaus sinnenfrohes Leben nach und bezeichnete ihn als "Fresser und Weinsäufer"; es gibt in den Evangelien keine Überlieferung, dass Jesus ein enthaltsames Leben führte. (s. auch den Artikel Askese)
Christentum
Frühchristliche Askese
Bereits Paulus von Tarsus (*viell. um 10; † um 65) verkündete die Abtötung des Leibes und die Züchtigung des Fleisches, und brachte somit eine deutliche leib- und lustfeindliche Haltung in die christliche Lehre ein. Er propagierte die Kasteiung und die Jungfräulichkeit. Die Paulus nachfolgenden Prediger und Propheten des 1. und 2. Jahrhunderts stellten darauf aufbauend das enthaltsame, jungfräuliche Leben als gottgefällig heraus.
Tertullian (* um 160; † um 220/30) entfaltete systematische Anweisungen für ein asketisches Leben von Christen, wobei hauptsächlich die Ehelosigkeit als wirksames Instrument angesehen wurde. Er war seit etwa 210 Führer der Montanisten, einer christlichen Sekte in Kleinasien, die eine strenge Askese, verschärftes Fasten, die Auflösung der Ehe und die Bereitschaft zum Martyrium forderte.
Origenes (* um 185; † 253/54), der große christliche Theologe des 3. Jahrhunderts, stellte in seinen Werken den geistlichen Kampf um das Ideal der Jungfräulichkeit heraus; nur der wahre Asket wird sich Gott nähern. Ob er sich in strenger, missverstandener Auslegung von Matthäus 19,12 selbst entmannt hat, ist umstritten - Tatsache ist jedoch, daß die Selbstentmannung gängige Praxis unter asketischen Christen war und 325 auf dem Konzil von Nicäa scharf verurteilt wurde.
(s. auch den Artikel Askese)
Frühes Mönchtum
Athanasios (um 300 - 373), der Bischof von Alexandria, beschrieb in der von ihm verfassten Vita Antonii das Leben des Heiligen Antonius (um 251? - 356), des ersten christlichen Mönchs. Antonius ging als junger Mann in die Einsamkeit der ägyptischen Wüste, um als Anachoret ein strenges asketischen Leben zu führen. Allerdings berichtet Athanasios auch, daß sich Antonius vorher Rat geholt hat bei bereits asketisch lebenden Männern und von ihnen verschiedene asketische Techniken erlernt hat, was bedeutet, daß es, wie oben beschrieben, bereits eine verbreitete asketische Tradition im Christentum gab. Bereits um 305 sammelten sich um Antonius Nachahmer, die seine Lebensweise als Vorbild sahen, und bildeten so erste Mönchsgemeinschaften.
Diese Mönchsgemeinschaften bildeten die Vorstufe für die um 320/25 von Pachomios (um 292/94 - 346) in Oberägypten gegründeten ersten christlichen Klöster, wo die viele Mönche hinter Klostermauern ein gemeinsames - koinobitisches - Leben führten. Das Koinobion wurde von einem Abbas (Abt) genannten Vorsteher geführt und richtete sich nach gemeinsamen Regeln. Pachomios ist somit auch der Verfasser der ersten Klosterregel des christlichen Mönchtums, der sogenannten Engelsregel.
Es gibt bei Johannes Cassianus (um 360 - um 435) Berichte über andere Lebensformen im frühen christlichen Mönchtum, z. B. über die sogenannten Sarabaiten, Mönchen, die in kleinen Gruppen gemeinsam ohne vorgesetzten Abt in den Dörfern oder Städten wohnten und ihrem Broterwerb nachgingen, ohne auf ihr Einkommen zu verzichten. Wir hören auch von Wandermönchen, die sich nicht an eine Einsiedelei oder an ein Kloster banden, sondern in der Heimatlosigkeit ihr Heil suchten.
Palästina (Hilarion..., Hieronymus (*** - ***), der später selbst ein großer Förderer des christlichen Mönchtums und besonders auch des Nonnentums wurde, (Melania...)
Syrien (Simeon Stylites...
Östliches Mönchtum - Basilius von Caesarea...
Anfänge des westlichen Mönchtums - Martin von Tours - Hilarius von Lerinus - Joh. Cassianus - Irische Wandermönche
Mittelalterliches Ordenswesen - Benedikt von Nursia... - Franziskus - Dominikus...
Neuzeit
Islam
siehe Sufismus