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Ora et labora

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Ora et labora heißt auf deutsch: Bete und arbeite und ist ein Grundsatz aus der Tradition der Benediktiner, der den Sinn der Regel des Benedikt von Nursia zu umschreiben sucht. Obwohl er weitgehend, zumindest im Bereich der deutschstämmigen Kongregationen, als ein Grundsatz der benediktinischen Klöster angenommen wird, ist er jedoch nicht in der Regula Benedicti selbst überliefert.

In voller Länge heißt der Grundsatz: Ora et labora, Deus adest sine mora ("Bete und arbeite, Gott ist da (bzw.: Gott hilft) ohne Verzug"). Seine Reimform verweist auf einen Ursprung im Mittelalter.

Die deutsche Bedeutung des lateinischen Verbs laborare (Imperativ: labora) ist: arbeiten, leiden, leiden an, sich anstrengen, in Not sein und sich abmühen.

Ora et Labora ist daher eine Ermahnung, dass das Leben aus Beten und Arbeiten bestehen soll, denn "im Schweisse Deines Angesichts sollst Du Dein Brot essen" (Gen 3:19, LXX v.20). Mit diesem Grundsatz soll also daran erinnert werden, dass ein Leben, das Beten und Arbeiten im Einklang hält ("Werkfrömmigkeit"), zu Gott führt. Diese Tradition der Benediktiner, die sich durchaus für "Kontemplative" halten, steht im Kontrast zu solchen Mönchsorden, die einzig eine reine Kontemplation ohne Arbeit als Weg zu Gott ansehen.