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Spickmich

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Ehemaliger SLA, durch zwei Einsprüche umgewandelt in LA RIPchen Diss michBewerte mich 17:12, 11. Okt. 2007 (CEST)


Spickmich.de ist ein deutschsprachiges Internet-Portal zur Evaluation von Lehrern und Schulen durch Schüler und seit Februar 2007 in Deutschland und Österreich online.[1] [2] Es ist kostenlos und werbefrei. Gründer waren die drei Kölner Studenten Tino Keller, Manuel Weisbrod und Philipp Weidenhiller. Im Mai 2007 wurde die Spickmich GmbH mit Sitz in Köln gegründet.[3] Bereits 7 Monate nach Gründung hatten sich über 250.000 Schüler auf der Plattform registriert und mehr als 100.000 Lehrer wurden bis zu diesem Zeitpunkt bereits benotet.

Benotung

Lehrer

Auf dem Portal können Schüler verschiedene Eigenschaften ihrer Lehrer wie z.B. fachliche Kompetenz, Motiviertheit, Beliebtheit, faire Prüfungen oder Auftreten mit Noten von eins bis sechs zu bewerten. [4] Die Noten werden anonym vergeben. Spaßbenotungen und beleidigende Äußerungen werden herausgefiltert. Damit die Noten der Lehrer überhaupt auf dem Portal aufscheinen, müssen mindestens zehn Schüler einer Schule registriert sein und mindestens fünf Schüler den gleichen Lehrer benotet haben.

Schulen

Neben der Lehrerbenotung gibt es auch die Möglichkeit, die Schule in zehn verschiedenen Kategorien zu bewerten. Dazu gehören Kriterien wie technische Ausstattung, Zustand der Gebäude, Stimmung unter den Schülern, Fächerangebote, Schulleitung, Essens- oder Sportmöglichkeiten

Kritik

Seit der Gründung des Portals gibt es immer wieder Proteste von Eltern und Lehrern, ob man Pädagogen öffentlich an den Pranger stellen darf. [5] Genau das ermögliche nach Ansicht vieler Lehrer spickmich.de. Manch Datenschützer sieht in der Veröffentlichung personenbezogener Daten ohne ausdrückliche Genehmigung eine Verletzung des Datenschutzes und sehen die „Persönlichkeitsrechte der Lehrer nicht ausreichend geschützt.“[6] Seit dem Schuljahr 2007/2008 gehört die Selbst- und Fremdbewertung aller Schulen in Baden-Württemberg zum Pflichtprogramm. Neben den Lehrern sollen sich ausdrücklich auch Schüler an der Bewertung beteiligen. Das Land will so die Schulqualität stärken. [7]

Klagen gegen Spickmich

Am 27.06.07 gab es eine erste Verhandlung vor der 28. Zivilkammer des Kölner Landgerichts. Eine Lehrerin vom Niederrhein hatte gegen spickmich.de geklagt, da sie Verletzungen ihres Persönlichkeitsrecht und im Datenschutz sah. Das Kölner Landgericht lehnte die Klage ab und entschied am 11.07.07 (Az.: 28 O 263/07) zu Gunsten von spickmich, da „die Benotung von Lehrern vom Grundrecht auf Meinungsäußerung gedeckt“ sei. In der weiteren Begründung des Landgerichts heißt es, es handele sich bei den Benotungen "nicht um Tatsachenbehauptungen, sondern um Werturteile“. Diese seien zulässig, „solange die Grenze zur Schmähkritik nicht überschritten werde.“ [8] [9] Schüler dürfen ohne dass sie „gegen den Datenschutz oder Persönlichkeitsrechte zu verstoßen“ [10] Lehrer auf spickmich.de benoten. [11] Eine weitere ähnliche Klage wurde mit einer Entscheidung vom 22.08.07 (Aktenzeichen 28 O 333/07) ebenfalls zurückgewiesen.

Quellen

  1. In „Sexy“ eine glatte 6, Kölner Stadtanzeiger vom 20.03.07 [1]
  2. "Alkoholisierte Lehrer sind nicht sexy", ARD Kultur vom 17.07.2007 [2]
  3. Schüler benoten ihre Lehrer im Internet, DEUTSCHLANDFUNK vom 07.07.07 [3]
  4. Spiegel Online vom 08.10.2007 [4]
  5. Mobbing oder faires Feedback?, WDR Radio vom 20.06.2007 [5]
  6. Stern-Online vom 07.07.2007 [6]
  7. „Auch Schüler dürfen Ihre Lehrer bewerten, Rhein Neckar Zeitung vom 10. Oktober 2007
  8. Lehrer dürfen sexy und cool sein, Spiegel Online vom 11.07.2007[7]
  9. golem IT-News vom 11.07.2007 [8]
  10. Urteil spickmich.de, „Lehrer müssen mit Kritik umgehen können“ Focus Online vom 11.07.2007 [9]
  11. Gericht: Lehrer dürfen benotet werden, WDR.de vom 11.07.2007 [10]