Diskussion:Wurzelspitzenresektion
Seit 1,5 Jahren Geschmacksstörungen (Dysgeusie)und Zungenbrennen nach WSR im Oberkiefer? Wer weiß was?
15.10.2007: Welcher Zahn? Wenn hinten liegender Zahn, könnte der von oben aus der Schädelbasis kommende Nerv mit seiner Abspaltung, dem Nervus lingualis, auch bei der Betäubung für den Oberkiefer getroffen worden sein. Im ganz unglücklichen Fall kann so ein Schaden schon mit der Verletzung durch eine scharfe Einwegkanüle eintreten(insgesamt aber schon sehr exotische Komplikation) Die Prognose dürfte nach 1,5 Jahen schlecht sein. In der Zweit sollte sich ein anatomisch intakter Nerv wieder regeneriert haben. Mit dem Bleiben der Syptome ist zu rechnen.
Zur W(urzel)S(pitzen)R(esektion) als Diskussionsbeitrag:
Der Artikel breitet alles aus, was so in der Literatur und auch in den Empfehlungen der DGZMK rumgeistert. Das ist schön, aber für den Laien auch recht irreführend. Auch in der Literatur werden die Erfolgsraten der WSR durchaus sehr unterschiedlich angegeben.
Auf sehr ungute Weise mischen sich auf diesem Gebiet Interessen, praktische Realität und Fakten:
- Der Operateur will seinen Eingriff machen und zeigen, was er kann.
- Für die Endodontisten etc. gilt das vice versa.
- Die theoretisch geforderte Revision der Wurzelbehandlung ist oft zwar objektiv wünschenswert, praktisch aber nicht oder nur mit einem unvertretbaren Aufwand vorzunehmen. Nicht selten riskiert man Zahnfrakturen.
- Die Anwendung von OP-Mikroskopen wird von denen gefordert, die sich für viel Geld dergleichen zugelegt haben. Deren Untersuchungen fallen auch stets entsprechend aus.
- Als Kriterium des Erfolges dient meist in Studien das Faktum: beschwerdefreies (Weiter)-Existieren des Zahnes. Das ist in mehrfacher Hinsicht wenig hilfreich:
a) Die Beschwerdefreiheit sagt über die mit der WSR angestrebte Entzündungsfreiheit des Knochens am Wurzelende wenig aus: Tatsächliche entzündungsfreie Heilung ist von dem Weiterbestehen einer chronischen Entzündung mit dem Kriterium Beschwerdefreiheit nicht zu unterscheiden, da bei resezierten wie am nicht resezierten Zahn chronische Entzündungen keine Beschwerden verursachen (werden erst durch akute Entgleisung symptomatisch). Auch das hilfsweise genutzte Rö.-Bild ist nicht sicher hilfreich, denn eine Aufhellung kann neben der Entzündung auch lediglich eine Narbe oder sogar nur einen minder mineralisierten Knochen darstellen.
b) Die schiere Existenz ist auch nicht wirklich hilfreich: Die WSR kann nur eines, nämlich die Entzündung am Wurzelende im Erfolgsfall beseitigen. Wenn ein Zahn nicht mehr existiert, kann das aber an völlig anderen Extraktionsgründen als "Entzündung" liegen. Die Palette reicht von kariöser Zerstörung des koronalen (mundwärtigen) Teils des Zahnes über parodontale Probleme bis zu Weiterbestehen von Beschwerden, die schon von Anfang an gar nicht entzündlich bedingt waren, sondern einfach fehlinterpretiert wurden (z.B. überlasteter Zahn). Ein solcher Zahnverlust ist aber im Grunde kein Misserfolg der WSR, sondern kann unter anderem eine Fehlinterpretation von Symptomen oder eine falsche Einschätzung der noch vorhandenen Zahnsubstanz sein. Je länger man resezierte Zähne beobachtet, desto mehr von Ihnen werden doch extrahiert werden und je länger man beobachtet, desto eher werden sie aus Gründen entfernt werden, die nicht als Misserfolg der WSR zu bewerten sind.
- Dieses ganze Thema krankt wie so Vieles in der Medizin am Unterschied zwischen Theorie und Praxis. Die objektive Qualität der Wurzelbehandlungen entspricht, man muss das leider fast sagen, "in der Regel" nicht dem, was man einmal in der Uni gelernt hat. Die WSR wird in den Praxen viel zu oft als schlichte Kappung ohne jede apikal abdichtende Zusatzmaßnahme an der Wurzel interpretiert. Damit ist dann wohl wirklich kaum ein Erfolg zu erzielen.
- Zähne, auf die die Methode der WSR angewandt wird, sind devital und in den meisten Fällen auch überkront. Bei Untersuchungen, die das Verweilen des Zahnes im Mund zum Hauptuntersuchungskriterium machen, müssten also in den Vergleichsgruppen mindestens diese Kriterien gleich verteilt sein.
- Es kommt der Patient "erschwerend" hinzu: In Untersuchungen wird naturgemäß nur untersucht, was ethisch vertretbar ist und auf diesem konkreten Gebiet einem lehrbuchmäßigen Vorgehen entspricht. Was aber tun, wenn sich der Patient nicht den empfohlenen Maßnahmen unterwirft? Wir wissen wenig über deren Ergehen und wir wissen dementsprechend noch weniger darüber, wie weit und ob überhaupt sich eine WSR im Vergleich zu diesen selbst gewählten Spontanverläufen verhält/bewährt. Nicht jedes akut entzündliche Ereignis führt eben zur Entfernung des Zahnes. Es gibt reichlich Fälle, in denen die Entzündung danach über lange Zeit wieder im symptomfreien chronischen Stadium verharrt und der Zahn weiter existiert. =>Untersuchungen werden, ja können solche Zähne gar nicht in die Betrachtung mit einbeziehen. Das Ergebnis könnte aber vielleicht recht ernüchternd sein.
--84.191.96.239 17:43, 16. Okt. 2007 (CEST)
Schlesinger,
Erfolgsquote
Wie hoch ist die Erfolgsquote bei einer Wurzelspitzenresektion? --Stinkender Straßenköter 08:31, 13. Jul 2006 (CEST)
Komplette Löschung des Absatzes "Mögliche Spätfolgen"
Begründung:
=== Mögliche Spätfolgen === [komplett gelöscht] Die Wurzelspitzenresektion verursacht operationsbedingt einen Knochendefekt, der eine spätere Versorgung z.B. mit Implantaten beeinträchtigen kann [gelöscht. Begründung: Diese Aussage hat keine Quellenangaben und ist zudem sachlich inkorrekt. Die Entfernung (sowohl durch Extraktion als auch durch Osteotomie) eines kompletten Zahnes verursacht einen wesentlich grösseren Knochendefekt als der direkte Zugang zu einer Wurzelspitze und deren Entfernung] http-www.DeutscheDental-de. [gelöscht. Begründung: Dies war ein toter Link zu einer leeren Internetpräsenz] Angesichts der unsicheren Prognose der Wurzelspitzenresektion (70-80%) [gelöscht. Begründung: Diese Aussage hat keine Quellenangaben und ist zudem sachlich in Bezug auf moderne Operationsmethoden inkorrekt. Vergleichbare Erfolgsraten finden sich nur in veralteter Literatur mit Operationsmethoden die sich nicht auf dem Stand der Zeit befinden] und der gesicherten Erfolgsrate einer implantologischen Versorgung ist gut abzuwägen, welcher Versorgung man den Vorzug gibt. [gelöscht. Begründung: Diese Aussage hat in Bezug auf implantologische Erfolgsraten keine Quellenangaben und ist zudem sachlich als Verallgemeinerung unhaltbar und für Laien ohne Fachkenntnis fahrlässig irreführend. Jede Abwägung Zahn/Wurzelkanalbehandlung/Restauration versus Implantat/Restauration ist von Fall zu Fall individuell. Im Gegenteil finden sich verstärkt ästhetische Probleme in der Front bei Implantatversorgungen und eine deutlich höhere Erfolgsrate für zahngetragene Einzelzahnversorgungen im Seitenzahnbereich als für das implantatgetragenen Pendant, bei identischer Überlebensrate. (vgl. Doyle et al, JOE, 2007)] Die Kosten einer Wurzelspitzenresektion mit evtl. nachfolgender prothetischer Versorgung des Zahnes (Zahnkrone) liegen bei sorgfältigster Ausführung im Bereich einer Implantat-Versorgung. [gelöscht. Begründung: Diese Aussage hat keine Quellenangaben und ist zudem sachlich inkorrekt. Insbesondere Wurzelspitzenresektionen ermöglichen den direkten Zugang zu periapikalen Prozessen ohne intakte Restaurationen zerstören zu müssen. Eine Kostenrechnung mit Einbeziehung der Restauration ist nur in einem Prozentsatz der Fälle angebracht] Der Masterverband Implantologie http-www.master-Implantologie-de weist darauf hin und sieht nur noch eine eingeschränkte Indikation für eine Wurzelspitzenresektion. [gelöscht. Begründung: Der ausgewiesene Link gibt keine Quellenangaben. Die angegebene private Vereinigung spiegelt lediglich eine subjektive Meinung wieder und steht m.E. in keinem Zusammenhang mit einer offiziellen zahnärztlichen Gesellschaft.]
Nachtrag: Löschung erfolgte am 06.10.2007 (wie aus den Versionen eindeutig ersichtlich). Fettdruck wurde im Übrigen nur gewählt um den Unterschied zwischen altem Absatz und der entsprechenden Begründung herauszustellen. --Captain Iglu 01:30, 18. Okt. 2007 (CEST)
Diskussion zur o.g. Löschung:
Leider ist die o.g. komplette Löschung ohne Datum.
Das mit den Links mag alles richtig sein. Der Grundtenor in der Sache ist trotzdem falsch. Die Löschung sollte zurück genommen werden. Da ist wohl einer am Werke gewesen, der hauptberuflich von WSRen lebt.
Selbstverständlich deutet inzwischen praktisch alles (Zeitschriften, Kongresse, Kursempfehlungen) darauf hin, dass wir in einer Phase fundamentalen Umdenkens über unsere Methoden und Vorgehensweisen sind.
Und ganz sicher gehört dazu eine solche Abwägung: Ein symptomatischer Zahn, mit großem Stift und perspektivisch als Brückenpfeiler gedacht, hat noch eine realistische Standzeiterwartung von ?? und die WSR eine operative Komplikationsrate von?? und ist es angesichts der mäßigen Erwartungen nicht besser, den Zahn zu extrahieren und eine Implantatversorgung anzustreben?
Auch ohne Quellennachweis:
Der resezierte Zahn, bei dem die Indikation richtig abgewogen und der Eingriff erfolgreich mit apikaler Osteoneogenese ausgeheilt ist, wird nicht zur Extraktion anstehen und die Alternative Implantat stellt sich b.a.w. nicht.
In all den vielen, anderen Fällen aber, bei denen u.a. die Entzündung letztlich zur Extraktion führt, addiert sich die entzündungsbedingte Höhle zu der Extraktionswunde, das Periost über der Resektionshöhle ist oft nicht mehr intakt und damit seiner knochenbildenden Funktion verlustig gegangen, nicht selten hat die Entzündung auch den letzten Rest der äußeren Knochenlamelle entzündlich verdaut, besonders, wenn der Zahn durch seinen überlasteten Stift eine Längsfraktur erlitten hat, oder die durch die Resektion geschwächte, ohnehin meist dünn auslaufende, vestibuläre Lamelle geht bei der Extraktion verloren. Egal, welche der skizzierten Ereignisse eintreten, für eine nachfolgende Implantation ist das immer lästig und man treibt einen deutlich höheren Aufwand als es bei der Unterlassung der WSR nötig geworden wäre.
In dem gelöschten Absatz darauf hinzuweisen, dass das so ist oder sein kann, ist völlig legitim auch ohne Quellennachweise. Deshalb sollte die Löschung zurückgenommen werden.
Das Problem in der Zahnmedizin ist eher, dass solche Dinge (z.T. mit fadenscheinigsten Argumenten) lieber entgegen den gesetzlichen Auflagen z.B. bei Aufklärungsgesprächen verschwiegen werden, als dass sie praktisch zutreffend, aber "ohne Quellenangeben" hier zur Sprache kommen. --84.191.96.239 18:52, 16. Okt. 2007 (CEST) Schlesinger
RE: Diskussion zur o.g. Löschung:
1. Das Datum der Löschung habe ich hiermit nachgetragen (s.o.). Die Relevanz des Datums erscheint mir aber nicht klar, zudem es eindeutig aus der Artikelhistorie ersichtlich ist, wann die Änderung erfolgte. Aber gut, mea culpa.
2. Ich lebe nicht hauptberuflich von WSRen, das ist eine subjektive Unterstellung, die erstens nicht zutrifft und die ich zweitens hiermit nicht persönlich nehme.
3. Wikipedia ist beständig bemüht die Qualität der Artikel zu erhöhen. Eine höhere Qualitätsstufe als Artikel aus hochwertigen Fachzeitschriften ist mir im Bereich der Medizin oder Zahnmedizin derzeit nicht bekannt, insbesondere wenn eine Behauptung durch mehrere, unabhängig voneinander entstandene Studien belegt werden kann. Deshalb kann und darf Wikipedia nicht zum Forum für subjektive, weil unbelegte Meinungsäusserung werden. Wer dementsprechend argumentiert, zweifelt grundsätzlich am heutigen Goldstandard von Medizin und Zahnmedizin, "evidence-based medicine" und "evidence-based dentistry" (Evidenz basierte Zahnmedizin - err). Gleiches gilt für persönlich antizipierte Meinungsbildung. Welche Zeitschriften - reviewed? Kongresse und Kursempfehlungen? Beides sind sogenannte "Expertenmeinungen", die nicht ohne Grund am unteren Ende der Evidenzpyramide stehen, sofern sie überhaupt veröffentlicht sind und nicht nur verbal verbreitet werden, untermauert mit ausgewählten Einzelfallbeispielen.
4. Schlechte Zahnheilkunde (die ich hiermit ausdrücklich niemandem unterstelle), die veraltete Techniken verwendet oder schlichtweg ohne Erfahrung oder ohne die erforderlichen Materialen und Geräte durchgeführt wird, kann und darf nicht als Argument verwendet werden um Techniken zu verurteilen die korrekt angewendet sehr hohe Erfolgsquoten ausweisen. Es macht zudem keinen Sinn Studien zum Vergleich heranzuziehen, die so veraltet sind, dass die dort verwendeten Techniken nicht mehr mit moderner Zahnmedizin vereinbar sind. Zum Vergleich: Niemand würde, zu recht, eine Diskussion über Überlebensraten von Implantaten mit Daten zu Linkows Blattimplantaten untermauern. Dies macht ebensowenig Sinn wie über Sicherheit im Strassenverkehr mit Crashtests aus den 1970ern zu argumentieren.
5. Das Argument, das komprommitierte Zähne (starker Parodontalabbau, Vertikalfraktur, ungenügende Zahnhartsubstanz ...) nicht durch eine Wurzelspitzenresektion erhalten werden können und sollen ist selbstverständlich korrekt und ich habe die Einschränkung "bei korrekter Indikationsstellung" im Artikel ergänzt. Die Referenzartikel beziehen sich alle auf korrekte Indikationsstellung, da die wahrscheinlich kaum einer liest, sei es noch einmal ausdrücklich erwähnt. Um der dementsprechenen Argumentation bereits jetzt vorzubeugen: Ähnliche Indikationseinschränkungen existieren für Implantate, und fallen bei Implantatstudien oder einschlägigen Fortbildungen gerne unter den Tisch (Rauchen, Alkohol, Diabetes, Bruxismus, eingeschränkte Mundhygienefähigkeit, reduzierte Erfolgsaussichten und Komplikationsraten bei Augmentationstechniken, Typ IV Knochen, Xerostomie bei bestimmten Langzeitmedikamenten ......).
6. Die Diskussion über die korrekte Indikation von Stiftversorgungen und die unsachgemässe Verwendung veralteter Stiftsysteme führe ich gerne, hat aber als Argument für oder gegen WSR m.E. hier keine Signifikanz und ich habe keine Zeit und Lust jetzt hierzu Stellung zu nehmen. Eine Studie, keine Einzelfallberichte, die eine erhöhte Frakturrate von stiftversorgten Zähnen nach WSR belegt ist meines Wissens nicht vorhanden.
7. "Der resezierte Zahn, bei dem die Indikation richtig abgewogen und der Eingriff erfolgreich mit apikaler Osteoneogenese ausgeheilt ist, wird nicht zur Extraktion anstehen und die Alternative Implantat stellt sich b.a.w. nicht." absolut korrekt, sogar mit Quellennachweis: Studien [2-8]. Quod erat demonstrandum.
8. Periost: Zwei Möglichkeiten: Erstens: Das Periost ist durch apikales Granulationsgewebe oder zystische Prozesse in Mitleidenschaft gezogen. Daran ändert sich nichts mit oder ohne Zugang bei einer Wurzelspitzenresektion. Adäquate Membrantechniken stehen nicht nur für Augmentations- oder Implantateingriffe zur Verfügung. Zweitens: Das Periost ist nicht beinträchtigt und wird nach Bildung eines Mukoperiostlappens auch wieder über den Resektionszugang gebracht. Eine bessere Membran als das eigene Periost zur Förderung von Knochenneubildung findet sich nicht. Hier besteht keinerlei Kausalzusammenhang zwischen WSR und Periostbeinträchtigung.
9. "die durch die Resektion geschwächte, ohnehin meist dünn auslaufende, vestibuläre Lamelle". Entgegen landläufiger Meinung sind Resektionszugänge im apikalen Wurzeldrittel und die dünn auslaufende Lamelle im coronalen Wurzeldrittel. "geht bei der Extraktion verloren." Also lassen wir doch den Zahn am besten da, wo er hingehört... (Nicht böse sein, aber das konnte ich mir jetzt nicht verkneifen ;-) )
10. "Das Problem in der Zahnmedizin ist eher, dass solche Dinge (z.T. mit fadenscheinigsten Argumenten) lieber entgegen den gesetzlichen Auflagen z.B. bei Aufklärungsgesprächen verschwiegen werden, als dass sie praktisch zutreffend, aber "ohne Quellenangeben" hier zur Sprache kommen." - Also bitte !? (Klinische Erfahrung ist das meist verwendete Argument die gleichen Fehler mit immer grösserer Selbstsicherheit zu wiederholen. - unbekannte Quelle)
11. "... dass wir in einer Phase fundamentalen Umdenkens über unsere Methoden und Vorgehensweisen sind." Wir erliegen einer komplexen Maschinerie aus Werbung und fatalen Pseudoargumenten, bis hin zu in Auftrag gegebenen Studien, mit denen uns bestimmte Behandlungsmethoden aus ökonomischen Gründen von Seiten der Industrie schmackhaft gemacht werden. Auf echte Langzeiterfahrungen wartet keiner mehr. Vor 15 Jahren haben wir mit breiter Brust Augmentationen mit Hydroxylapaptit durchgeführt und nach 8 Jahren die nicht umgebauten Brösel wieder kleinlaut aus dem Fremdkörpergranulom entfernt. Wer erinnert Sie sich noch an Ariston? Rechnen Sie mal die einmalige Anschaffung eines Operationsmikroskopes gegen die Möglichkeit uns pro Jahr wieder und wieder 'zig Implantate zu verkaufen.
12. "und ist es angesichts der mäßigen Erwartungen nicht besser, den Zahn zu extrahieren und eine Implantatversorgung anzustreben?" Wir erleben eine zunehmende Technisierung unseres Behandlungsansatzes und ziehen ohne grosse Überlegung die Entfernung eines erhaltungsfähigen, natürlichen Zahnes zu Gunsten eines Implantates vor. Biologie und natürliche Wundheilung werden negiert (Karies, Pulpitis, apikale Parodontitis sind biologisch heilbare Infektions- und/oder Entzündungskrankheiten wenn die richtige Diagnose, Indikation und Therapie durchgeführt werden). Dabei bleiben viele Dinge völlig blind aussen vor: Wie langfristig bleibt die Implantatversorgung funktionsfähig? Kann ich wirklich ethisch vertretbar jemandem mit 20, 25, 30 Jahren einen Zahn, der mit einer WSR noch 10 Jahre in der Mundhöhle verbleiben kann, für ein Implantat opfern? Geben wir dem Implantat 20 Jahre (Ich gebe hier dem Implantat willkürlich die doppelte Lebenserwartung) und implantieren wir dann wieder mit 50 und wieder mit 70? Implantate in der OK Front? Red Esthetics: die Papille bleibt 10 Jahre da wo sie nach einem Jahr war?? White Esthetics: Wirklich richtig gute Farbe und Transluzenz im Vergleich zum natürlichen Zahn - machbar, aber mit welchem Aufwand im Vergleich zum Zahnerhalt? Kalifornische Lösung: Ein Implantat, fünf Veneers - traurig, leider kein Witz !? Vertikale Supereruption der Nachbarzähne, auch bei völlig ausgewachsenen Individuen - eine ästhetische Katastrophe.
--- Bitte mich nicht falsch verstehen. Ich bin weder Verschwörungstheoretiker noch gegen Implantate. Nur gegen unnötige Implantate. Punkte 11 und 12 sind Denkanstösse. Aber solange so viele Fragen unbeantwortet sind, kann ich keine eingeschränkte Indikationsstellung für Wurzelspitzenresektionen erkennen. ---