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Diskussion:Berliner Dialekt

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Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 23. Dezember 2004 um 22:41 Uhr durch Olaf Studt (Diskussion | Beiträge) (g als j und jj). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Vor allem muss man hier aber darauf hinweisen, dass das Berlinern im alten Berlin verpönt war. Anders etwa als in München oder Hamburg, wo eine gewisse Sprachfärbung auch in den "besseren" Kreisen akzeptiert war und ist, sprach das Berliner Bürgertum weitgehend Hochdeutsch. Während Mauerzeiten konnte man das auch geographisch ganz hübsch beobachten: In den bürgerlichen Bezirken (z.B. Zehlendorf, Wilmersdorf) hörte man kaum berlinerisch, in den traditionellen Arbeitergegenden wie Neukölln, Wedding dagegen schon. Ganz anders die Situation im Ostteil: Seit jeher - also lange vor der Teilung - galt der Ostteil als proletarischer, es wurde also auch mehr berlinert. Gleichzeitig gab sich die SED natürlich auch als den Arbeitern besonders verbunden was sich dann ja auch in der Sprache äußerte.

obwohl letztere eher saechselten... Guidod 11:59, 23. Nov 2004 (CET)
Es ist natürlich korrekt, dass man zu Zeiten der Mauer in Berlin West beobachten konnte, dass im Südwesten die Hochsprache gesprochen wurde, in Wedding aber diesen unsäglichen Dialekt fand. Ist das heute anders? Nein.
Viel bemerkenswerter ist (und man sollte das dringend im Artikel erwähnen) meiner Meinung nach aber, dass man im Allgemeinen problemlos "erhören" kann, wenn jemand aus Ostberlin ist, wenn er einen Satz von sich gegeben hat, da (wie du schon sagtest) die SED und somit auch die Schulen keinen Wert auf Elitenbildung und gehobene Sprache legte, sodass in Ostberlin noch immer dieser barbarische Dialekt gesprochen wird, während in Berlin West wenigstens versucht wird, ihn zu unterdrücken.
Wer an meiner Darstellung zweifelt, dem möchte ich schon jetzt eine Fahrt mit einem Linienbus in Berlin nahe legen.
Nicolas Jost 21:48, 17. Dez 2004 (CET)
ich werde deinen politischen hass ganz bestimmt nicht in den artikel einpflegen, in der literatur drueckt man das sprachlich feinzuengiger aus, indem darauf verwiesen wird, dass der berliner dialekt vor allem die sprache der sozial geringgestellten bevoelkerung war, deren niederdeutsch durch das hochdeutsch der staatstraeger ueberformt wurde. Man kann deine meinung durchaus so interpretieren, dass die unterprivilegierung auch heute noch sprachlich zu erkennen ist, allerdings sollte man darob nicht zu sehr herumprotzen. Falls du einen staerkeren hinweis darauf wuenschst, so solltest du eine betont vorsichtige formulierung waehlen, obige "vorschlaege" sind abwegig. Guidod 08:19, 18. Dez 2004 (CET)
Herrje, es geht mir doch gar nicht darum, dass mein angeblicher "politischer Hass" in den Artikel eingefügt werden soll, sondern um die Tatsache, dass der Berliner Dialekt auf Grund der Teilung der Stadt im Ostteil der Stadt "hörbar" verbreiteter ist als im Westteil, wo er eher von den Menschen, die es im Leben ohnehin nicht ganz leicht haben, gebraucht wird. So schrieb es auch schon der Benutzer ganz obern (oder warst du das auch?), obwohl er allerdings die These aufstellte, dass sich dieses Phänomen heute nicht mehr beobachten lässt. Selbstverständlich war mein (zugegebenermaßen recht boshafter) Diskussionsbeitrag auch nicht zum Einpflegen in den Artikel vorgesehen. --Nicolas Jost 03:35, 19. Dez 2004 (CET)

g als j und jj

Wie ich das verstehe, richtet sich die Aussprache des g nach dem vorhergehenden Vokal, nämlich [j] am Wortanfang und nach hellen Vokalen, [ɣ] nach dunklen Vokalen - ganz so wie beim Ich- und Ach-Laut. Zugegeben, ich kenne Berlinerisch nur aus dem Fernsehen und von Tucholsky (deswegen korrigiere ich es nicht gleich im Text), aber ich traue da meinem Sprachempfinden. --Olaf Studt 22:39, 23. Dez 2004 (CET)