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Philosophie

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Philosophie (gr. φιλοσοφια) heißt wörtlich aus dem Griechischen übersetzt: "Liebe zur Weisheit". Die Einführung des Begriffes "Philosophie" wurde dem griechischen Denker Pythagoras von Samos zugeschrieben (vgl. Diogenes Laertios: "De vita et moribus philosophorum", I, 12; Cicero: "Tusculanae disputationes", V, 8-9). Diese Zuschreibung geht zurück auf eine Notiz aus einem verlorenen Werk des Herakleides Pontikos, einem Schüler des Aristoteles. Der historische Wert dieser Notiz ist gering. Die Zuschreibung wird meist zu den weitverbreiteten Pythagoras-Legenden jener Zeit gezählt. Tatsache ist, dass der Ausdruck "Philosophie" nicht lange vor Platon in Gebrauch war.

Begriffsbestimmung

Ursprünglich bezog sich der Begriff "Philosophie" auf eine Denktradition, die vom antiken Griechenland ausging. Er wird heute aber auch für asiatische Denktraditionen (östliche Philosophie) und eher religiöse Weltanschauungen verwendet. Daneben taucht der Begriff in jüngerer Zeit in übertragener Bedeutung als Synonym für "Strategie" und "Konzept" insbesondere im Wirtschaftsjargon auf ("Unternehmensphilosophie").

Definitionen, was "Philosophie" eigentlich bedeutet, gibt es beinahe so viele wie Philosophen. Dies betrifft bereits die klassischen Philosophen Athens. Auf Sokrates geht vermutlich die Auffassung vom Philosophieren als eines Hinterfragens des eigenen Wissens zurück: Philosophie ist nicht eine Weisheit, die man sich definitiv aneignen kann, sondern ein Verfahren, mit dem man sich immer wieder dieser als ideal gedachter Weisheit anzunähern versucht, sie aber nie endgültig besitzen kann. In diesem Sinne ist die sokratische Philosophie dialogisch. Eine Haltung, die Platon, der bedeutendste Schüler des Sokrates, in der literarischen Gattung des philosophischen Dialogs perfektioniert hat. Hingegen betreibt Platons Schüler Aristoteles die Philosophie eher systematisch. Einflussreich war seine Unterteilung der Philosophie in die theoretische Philosophie (das Streben nach Wissen) und die praktische Philosophie (das Streben nach einer guten Lebensführung).

Für die Moderne bekannt wurde eine Charakterisierung der Philosophie durch vier Hauptfragen, die Immanuel Kant formuliert hatte:

1) Was kann ich wissen? -
2) Was soll ich tun?
3) Was darf ich hoffen?
4) Was ist der Mensch?
Die erste Frage beantwortet die Metaphysik, die zweite die Moral, die dritte die Religion, und die vierte die Anthropologie. Im Grunde könnte man aber alles dieses zur Anthropologie rechnen, weil sich die drei ersten Fragen auf die letzte beziehen.
Der Philosoph muß also bestimmen können
1)die Quellen des menschlichen Wissens,
2)den Umfang des möglichen und nützlichen Gebrauchs alles Wissens, und endlich
3)Die Grenzen der Vernunft. -
(Kant: Vorlesung zur Logik, A 26)

Einstiegsmöglichkeiten

Das Studienfach

Disziplinen

Grundlagen

Spezialgebiete

Methoden und Positionen


Literatur

  • Boethius: Trost der Philosophie, Bremen 1964
  • Brugger, Walter: Philosophisches Wörterbuch, 21. Auflage, Freiburg 1992
  • Hirschberger, Johannes: Geschichte der Philosophie, Band I: Altertum und Mittelalter, Band II: Neuzeit und Gegenwart, Sonderausgabe der 13. Auflage, Freiburg 1991
  • Kälin, Bernhard: Lehrbuch der Philosophie. Band I: Logik, Ontologie, Kosmologie, Psychologie, Kriteriologie und Theodizee (1957) und Band II: Ethik (1954), Sarnen
  • Lehmen, Alfons: Lehrbuch der Philosophie auf aristotelisch-scholastischer Grundlage; Band I: Logik, Kritik, Ontologie, sechste verbesserte Auflage, 1923; Band II: Kosmologie (II.1, d.h. erster Teil), fünfte, verbesserte und vermehrte Auflage 1920 und Psychologie (II.2, d.h. zweiter Teil), fünfte, verbesserte und vermehrte Auflage 1921; Band III: Theodizee, fünfte, verbesserte Auflage, 1923; Band IV: Moralphilosophie, dritte, verbesserte und vermehrte Auflage, 1919, Freiburg im Breisgau
  • Lotz, Johannes B. und Vries, Josef de: Philosophie im Grundriß, Würzburg 1969