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Gmail

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Datei:Gmail.gif
Gmail-Bildschirmfoto in der Betaphase

Gmail ist ein kostenloser E-Mail-Dienst (freemail) des Suchmaschinenbetreibers Google, der derzeit in einer öffentlichen Betaphase ist. Der Zugang zu Gmail ist derzeit nur auf Einladung bestehender Benutzer hin möglich.

Übersicht

Gmail hat seit seiner Ankündigung im April 2004 große Bewegung in den von Hotmail und Yahoo! dominierten Freemail-Markt gebracht, vor allem durch die Ankündigung, jedem Account 1 Gigabyte Speicher zur Verfügung zu stellen, während viele andere Provider bisher nur 10 Megabyte gewährten. Die meisten Mitbewerber haben die Speicherkapazitäten Ihrer Accounts nach Anlaufen der Betaphase von Gmail zum Teil drastisch erhöht.

Wesentliche Unterschiede

Der wesentlichste Unterschied von Gmail zu anderen Freemaildiensten besteht in einem browserbasierten, in Javascript realisierten Mailclient, der bis hin zu einem Adressbuch und einer Rechtschreibprüfung viele per Hotkey zugängliche Funktionen bietet, die sonst nur in eigenständigen Mailprogrammen zu finden sind. Da viele Funktionen clientseitig realisiert sind, ist die Oberfläche von Gmail im Gegensatz zu anderen Webmail-Angeboten ähnlich schnell und komfortabel wie ein lokal installiertes Mailprogramm.

Die Ablage empfangener E-Mails erfolgt nicht wie bisher allgemein üblich in Ordnern, sondern in einem zentralen Mailarchiv, wo die Nachrichten in Threads, von Gmail als "Konversationen" bezeichnet, abgelegt werden. E-Mails und alle folgenden Antworten werden so zusammengefasst.

Die Mails können außerdem mit frei definierbaren "Labels" bezeichnet werden, welche wiederum als Anzeigefilter verwendet werden können. Daneben gibt es eine optisch der Google-Suchmaschine nachempfundene Suche, in der nach beliebigen Merkmalen oder Inhalten von E-Mails gesucht werden kann.

Gmail bietet außerdem einen Spamfilter, die Möglichkeit, Mißbrauch wie z.B. Phishing zu melden und kann eingehende E-Mails nach bestimmten Kriterien filtern bzw. mit Labels versehen. Alternativ zum Webmail-Interface kann Gmail auch mit den meisten gängigen Mailclients verwendet werden, sofern diese TLS-POP3 und TLS-SMTP unterstützen.

Inzwischen existiert eine Vielzahl von unautorisierten Erweiterungen für Gmail, bis hin zu Programmen, die die 1000 MB Speicherplatz eines Gmail-Accounts als mountbares Netzlaufwerk für Linux zur Verfügung stellen.

Finanzierung

Gmail finanziert sich über kontextbezogene Textwerbung, die analog zur Suchmaschinenoberfläche von Google rechts eingeblendet wird.

Historie

Der Start des E-Mail-Dienstes wurde am 1. April 2004 bekannt gegeben, weshalb viele erst an eine Falschmeldung dachten, insbesondere im Bezug auf den Speicherplatz. Zudem ist Google berühmt dafür, Aprilscherze zu machen, so zum Beispiel das PigeonRank-System oder das Angebot einer Stelle im Google Copernicus Center auf dem Mond. "We are very serious about Gmail", sagte Jonathan Rosenberg später zu BBC News.

Anfangs gab es Kritik ob der Lizenzbestimmungen, da diese nicht nur erlauben, die E-Mails zu indizieren, sondern auch keine Garantie gegeben wurde, dass vom Benutzer gelöschte E-Mails auch wirklich gelöscht werden. Es stellte sich nachher heraus, dass man bei Google damit die Sicherungskopien meinte, und die E-Mails auch auf jeden Fall gelöscht würden.