Indonesien
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Amtssprache | Bahasa Indonesia | ||||
Hauptstadt | Jakarta | ||||
Staatsform | Präsidialrepublik | ||||
Präsident | Megawati Sukarnoputri | ||||
Fläche | 1.904.443 km² | ||||
Einwohnerzahl | 206 Mio. (2000) | ||||
Bevölkerungsdichte | 108 Ew. pro km² | ||||
Währung | Rupie | ||||
Zeitzone | +7 UTC bis +9 UTC | ||||
Nationalhymne | Indonesia Raya | ||||
Autokennzeichen | RI | ||||
Internet-TLD | .id | ||||
Vorwahl | +62 |
Die Republik Indonesien existiert seit dem 17. August 1945. Der Name Indonesien setzt sich aus dem lateinischen Wort 'indus' für Indien und dem griechischen Wort 'nesos' für Insel zusammen.
Die äquatoriale Inselkette ist mit 1.904.443 km² Landfläche (Weltrang 15) flächenmäßig der größte Staat Südostasiens und größte Inselstaat der Welt sowie mit ca. 206 Millionen Einwohnern (2000) die viertgrößte Nation der Welt. Die Landfläche Indonesiens verteilt sich auf 13.677 Inseln. Die nord-südliche Ausdehnung Indonesiens beträgt ca. 1800 km, die west-östliche umfasst mehr als 5000 km.
Die Hauptstadt Jakarta hat 11 Mio. Einwohner und liegt auf Java, einer der vier Hauptinseln. Die anderen drei Hauptinseln sind Sumatra, Kalimantan (Borneo) und Sulawesi); daneben gibt es noch Bali, die Kleinen Sundainseln, die Molukken und das indonesiche Neuguinea (Papua, ehemals Irian Jaya).
Die seit 1949 unabhängige ehemalige niederländische Kolonie ist heute eine Präsidialrepublik. Das Zweikammerparlament unterteilt sich in das Abgeordnetenhaus mit 500 Mitgliedern und die Beratende Volksversammlung mit 700 Mitgliedern. Staatsoberhaupt und Regierungschefin ist seit 2001 Megawati Sukarnoputri, die Tochter des ersten Präsidenten Sukarno.
Amtssprache ist Bahasa Indonesia, die zur Gruppe der malayo-polinesischen Sprachen gehört. Da jede ethnische Gruppe ihre eigene Sprache besitzt, werden rund 250 Sprachen und Dialekte gesprochen.
Etwa 88% der Indonesier sind Muslime, 10% Christen, 2% Hindus (vor allem auf Bali), 1% Buddhisten sowie Anhänger von Naturreligionen in abgelegenen Regionen.
Die Nationalhymne Indonesia Raya wurde von Rudolf Wage Supratman komponiert.
Geschichte
- 5. Jahrhundert: Früheste Einflüsse des Buddhismus auf Indonesien.
- ab 7. Jahrhundert: Buddhistisches Königreich von Shrivijaya auf Sumatra.
- ab 8. Jahrhundert: Buddhistische Shailendra-Dynastie. Errichtung des Borobudur, des weltweit größten buddhistischen Baudenkmals, auf Java.
- ab 15. Jahrhundert: Indonesien wird islamisiert. Hinduismus und Buddhismus überleben nur auf den Inseln Bali und Lombok, wo sie sich eine indigene (mehrheitlich aber hinduistisch geprägte) Mischkultur herausbildet.
- 16. Jahrhundert: Beginn der niederländischen Kolonisierung der indonesischen Inselwelt.
- 1825-1830: Volksaufstand auf Java gegen die niederländische Kolonialherrschaft. Den Kämpfen fallen über 200,000 Javaner und 8,000 Europäer zum Opfer.
- 1908: Die Niederlande dehnen, von Java ausgehend, ihren Machtbereich auf den gesamten indonesischen Archipel aus. Lediglich die Provinz Aceh (Atjeh) im Norden Sumatras vermag zu widerstehen, wird aber nach einem über dreißigjährigen Krieg ebenfalls unterworfen.
- 1912: Mit der Gründung der Sarekat Islam (»Islamische Vereinigung«) erwächst der indonesische Nationalismus zu einer Massenbewegung.
- 1926: Die kommunistische Partei (PKI) ruft zum revolutionären Befreiungskrieg auf. Die Erhebung scheitert an der überlegenen niederländischen Kolonialmacht.
- 1927: Nach der Zerschlagung der PKI übernimmt die von Ahmed Sukarno (*1901, †1970) gegründete Partai Nasional Indonesia den Kampf gegen die Niederländer auf.
- 1942 (Feb./März): Im Zweiten Weltkrieg erobert Japan Niederländisch-Indien.
- 1943 (März): Unter japanischer Besatzung erklärt sich Indonesien (erstmals) als von den Niederlanden unabhängig.
- 1945 (17.8.). Nach der Kapitulation Japans erklärt Indonesien (endgültig) seine Unabhängigkeit von den Niederlanden. Der Einfluss der Republik Indonesien erstreckt sich auf die Inseln Java, Sumatra und Madura. Die übrigen Inseln werden von den Niederländern gehalten. Erster Präsident der Republik Indonesien wird Ahmed Sukarno.
- 1947 (Juli): Die Niederländer besetzen weite Territorien der unabhängigen Republik. Deren Gebietshoheit beschränkt sich nur noch auf Zentraljava und das Hochland von Sumatra.
- 1948: Die Indonesier erwehren sich in einem Guerillakrieg der niederländischen Rückeroberung.
- 1948 (18.12.): Die Niederländer erobern Java und verhaften den indonesischen Staatspräsidenten Ahmed Sukarno und fast die gesamte republikanische Regierung. Die USA befürchten bei einer Ausweitung des Befreiungskampfs eine kommunistische Machtübernahme und zwingen die Niederlande zum Nachgeben.
- 1949 (25.4.): Bildung der Niederländisch-Indonesischen Union (bis 1956).
- 1949 (2.11.): Die Niederlande verzichten auf ihre kolonialen Besitzansprüche. Der Westen der Insel Neuguinea (Irian Barat) bleibt dagegen in niederländischem Besitz.
- 1950 (17.8.): Das seit der Unabhängigkeit föderal strukturierte Indonesien wird in einen Einheitsstaat umgewandelt.
- 1956 (15.2.): Indonesien kündigt die 1949 geschlossene Union mit den Niederlanden.
- 1963 (1.5.): West-Papua (Irian Barat) gerät de facto vollständig unter indonesische Kontrolle.
- 1963 (16.9.): Die Gründung Malaysias und die Eingliederung von Sabah und Sarawak in die malaysische Föderation führt zu ernsthaften Spannungen mit Indonesien.
- 1965 (30.9.): Die zunehmende Willkürherrschaft des Sukarno-Regimes provoziert einen kommunistischen Umsturzversuch. Dieser scheitert an einem Gegenputsch der Armee, in dessen Verlauf zwischen 100,000 und einer Million Menschen umkommen.
- 1966 (11.3.): General Hadiji Muhammed Suharto ( *1921) erzwingt von Sukarno die Vollmacht zur Regierungsbildung.
- 1967 (12.3.): Suharto wird »geschäftsführender Staatspräsident«; Sukarno bleibt nominelles Staatsoberhaupt.
- 1968 (27.3.): Suharto übernimmt auch formal das Amt des Staatspräsidenten.
- 1969: West-Papua (Irian Barat) wird indonesische Provinz und erhält den Namen Irian Jaya.
- 1970 (21.6.): Tod des Staatsgründers Ahmed Sukarno.
- 1973 (5.8.): Anhaltende soziale Spannungen entladen sich in Rassenkonflikten, die sich gegen die chinesische Minderheit richten.
- 1975 (28.11.): Portugal zieht sich aus seiner Kolonie Timor zurück. Die »Front für ein unabhängiges Osttimor« (FRETILIN) ruft die Unabhängigkeit aus (wirksam erst am 20.5.2002).
- 1975 (7.12.): Staatschef Suharto befiehlt die militärische Invasion Osttimors.
- 1976 (17.6.): Osttimor wird dem indonesischen Staatsverband eingegliedert.
- 1981 (11.11.): Die UNO-Vollversammlung fordert für Osttimor das Selbstbestimmungsrecht.
- 1998-1999: Nach der Entmachtung von General Suharto übernimmt Bashiruddin Yusuf Habibi (*1936) das Amt des Staatspräsidenten.
- 1999-2001: Abdurrahman Wahid (*1940) wird Staatspräsident.
- 1999 (31.10): Die letzten indonesischen Soldaten verlassen Osttimor.
- 2001 (1.1.): Irian Jaya erhält innere Autonomie.
- 2001 (Juli): Megawati Sukarnoputri (*1944), Tochter des Staatsgründers Sukarno, wird neue Staatspräsidentin.
- 2002 (20.5.): Osttimor erhält die Unabhängigkeit (República Democrática de Timor-Leste).
- 2002 (12.10): Islamistischer Terroranschlag auf der Touristeninsel Bali (über 200 Tote).
- 2003 (Mai): Verhängung des Kriegsrechts in der nach Unabhängigkeit strebenden Provinz Aceh (Atjeh) im äußersten Norden der Insel Sumatra.