Weather Report
| Weather Report | |
|---|---|
| Allgemeine Informationen | |
| Genre(s) | Jazz/Fusion |
| Gründung | 1970 |
| Auflösung | 1985 |
| Gründungsmitglieder | |
| * Joe Zawinul | |
| Letzte Besetzung | |
| * Joe Zawinul | |
| Ehemalige Mitglieder | |
| * Alex Acuña | |
Weather Report war die künstlerisch bedeutendste und auch kommerziell erfolgreichste Jazz- und Fusion-Band in den 1970er und 80er Jahren, an der sich bis heute viele Musiker verschiedenster Richtungen orientieren. Der Einsatz zweier Perkussionisten förderte die Dynamik und das Spielen komplexer Polyrhythmen. Zawinul löste sich vom alten 32-Takte-System, brach mit dem Thema-Solo-Thema-Schema und führte neue Formen ein. Die heutige Weltmusik wurde in Ansätzen schon damals von Weather Report gespielt. So etwa war das Intro von dem Stück »Black Market« mehr als 20 Jahre lang die Erkennungsmelodie von Radio Dakar im Senegal gewesen.[1] Insbesondere das Album «Black Market» fand einen großen Anklang unter Afrikanern, die Zuhörer gingen sogar anfänglich davon aus, dass Zawinul gar kein Europäer, sondern ein Zulu-Name wäre.[2]
Entstanden ist sie durch Mitglieder der Miles-Davis-Band, die Ende der 60er Jahre dort gespielt hatten. Der stabile Kern von Weather Report war das Duo Joe Zawinul (Keyboard) und Wayne Shorter (Saxophon). Gründungsmitglieder waren 1971 neben Joe Zawinul und Wayne Shorter auch Miroslav Vitous am Bass, Alphonse Mouzon am Schlagzeug und Airto Moreira an der Perkussion. An die Stelle von Vitous trat 1976 der Bassist Jaco Pastorius. Für Mouzon kamen Omar Hakim bzw. Peter Erskine. Die Perkussionisten wechselten bei fast jeder neuen Aufnahme (u. a. Alex Acuña, Manolo Badrena, Dom Um Romão).
In den beiden ersten Studioaufnahmen war die Band noch sehr experimentell und rhythmisch. Mit dem Album Sweetnighter wurde die Band melodischer und schaffte den Durchbruch auf dem Massenmarkt. Die wohl bekanntesten Stücke aus dieser Zeit sind Birdland und Black Market.
Im Jahre 1985 löste sich die Band auf.
Diskografie
- 1971: Weather Report
- 1972: I Sing The Body Electric
- 1972: Live In Tokyo
- 1973: Sweetnighter
- 1974: Mysterious Traveller
- 1975: Tale Spinnin’
- 1976: Black Market
- 1977: Heavy Weather
- 1978: Mr. Gone
- 1979: 8:30
- 1980: Night Passage
- 1982: Weather Report
- 1983: Procession
- 1984: Domino Theory
- 1985: Sportin’ Life
- 1986: This Is This
- 2002: Live and Unreleased
- 2006: Forecast: Tomorrow
Zitate
„Die Musik von Weather Report entwickelte sich von relativ freien Experimenten mit elektronischen Effekten zu ziemlich festen Strukturen, wobei melodische Riffs und diffizile Rhythmen aus slawischer und anderer Folklore entlehnt und geschmeidig angepasst wurden. Frappierend schöne Akkordprogressionen reflektierten die global verstreuten Klangquellen wie in einem Fokus – soll heißen: im Keyboard von Joe Zawinul, wo er diverse Clips speicherte und zu Kaleidoskop-Songs umarbeitete. Sein überragendes Talent, aus exotischen Grooves, gesangsgeeigneter Melodik und typischer Jazzphrasierung stilistisch stimmige Synthesen zu formen, wirkte wie ein Katapult für den Erfolg von Weather Report.“
„Wir haben lange herumgetechtelt in meiner Wohnung in New York, wie wir das nennen können. Unsere Namen können es nicht sein. Wir machen etwas, was Leute kennen, und was jeden Tag irgendwie im Ohr ist. 'News' oder 'Daily News' - das klingt nicht gut. Und der Wayne sagt: "Weather Report - That's it." “
„Warum hast du deine Gruppe damals "Weather Report" getauft?
Wir wollten Musik spielen, die man täglich hört – wie den Wetterbericht – und sich ständig ändert – wie das Wetter.“
Quellen
- ↑ „I hob' mein eigenen Rhythmus“, Kölner Stadt-Anzeiger, 11. September 2007
- ↑ «Das ist die Kunst», Weltwoche, 2006, Nr. 12, Interview, (PDF-Datei, 2 S.)
- ↑ „Hochdruck-Hits. Joe Zawinul im Großformat“, JazzZeitung, 2001, Nr. 1
- ↑ „Keyboardkönig des Jazz-Rock. Zum Tod des Pianisten und Weltmusikers Joe Zawinul“, Deutschlandfunk, 11. September 2007, auch als mp3-Datei
- ↑ „Interview“, Der Neue Tag, 7. Dezember 1996