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Wort des Jahres

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Als Wort des Jahres ausgewählt werden "Wörter und Ausdrücke, die die öffentliche Diskussion des betreffenden Jahres besonders bestimmt haben, die für wichtige Themen stehen oder sonst als charakteristisch erscheinen".

Das Unwort des Jahres wird aktuellen Begriffen verliehen, "die sachlich grob unangemessen sind und möglicherweise sogar die Menschenwürde verletzen."

Deutschland

Jedes Jahr wählt die Gesellschaft für Deutsche Sprache e.V., Wiesbaden (GfdS) ein Wort des Jahres. Das Unwort des Jahres wird jährlich von der Jury der Aktion "Unwort des Jahres" bestimmt; hierzu kann aber jeder Vorschläge einreichen.


Jahr Wort Unwort
2004 Hartz IV
2003 Das alte Europa Tätervolk
2002 Teuro Ich-AG
2001 Der 11. September Gotteskrieger
2000 Schwarzgeldaffäre National befreite Zone
1999 Millennium Kollateralschaden
1998 Rot-Grün sozialverträgliches Frühableben
1997 Reformstau Wohlstandsmüll
1996 Sparpaket Rentnerschwemme
1995 Multimedia Diätenanpassung
1994 Superwahljahr Peanuts
1993 Sozialabbau Überfremdung
1992 Politikverdrossenheit Ethnische Säuberung
1991 Besserwessi Ausländerfrei
1990 Die neuen Bundesländer -
1989 Reisefreiheit -
1988 Gesundheitsreform -
1987 Aids, Kondom -
1986 Tschernobyl -
1985 Glykol -
1984 Umweltauto -
1983 heißer Herbst -
1982 Ellenbogengesellschaft -
1981 Nulllösung -
1980 Rasterfahndung -
1979 Holocaust -
1978 konspirative Wohnung -
1977 Szene -
1971 aufmüpfig -

Unwort des 20. Jahrhunderts: Menschenmaterial

Österreich

Nachdem es sich bei der deutschen Wahl zum Unwort des Jahres immer mehr zeigte, dass immer mehr Wörter zur Auswahl standen, die von deutschen Politikern oder Medien getätigt wurden, die mit Österreich überhaupt keinen Bezug hatten, wurde 1999 das erste Mal von der Karl-Franzens-Universität Graz im Zuge des Projekts Österreichisches Deutsch sowohl ein Wort und ein Unwort des Jahres ermittelt.

Folgende Worte und Unworte wurden seitdem von Sprachwissenschaftlern ausgewählt:

Jahr Wort Unwort
2004 Pensionsharmonisierung Bubendummheiten
2003 Hacklerregelung Besitzstandswahrer
2002 Teuro der Rücktritt vom Rücktritt
2001 Nulldefizit nichtaufenthaltsverfestigt
2000 Sanktionen soziale Treffsicherheit
1999 Sondierungsgespräch Schübling

Liechtenstein

Nach dem Vorbild Deutschlands und Österreichs wird seit 2002 auch in Liechtenstein ein Wort und Unwort des Jahres ermittelt.

Folgende Worte und Unworte wurden seitdem ausgewählt:

Jahr Wort Unwort
2003 Souveränität Theologischer Sondermüll
2002 Dualismus Verfassungsgegner

Schweiz

Für die Deutschschweiz wurden erstmals 2003 ein Wort des Jahres, ein Unwort des Jahres und ein Satz des Jahres gewählt. Seit 2004 wird auch die Pressemitteilung des Jahres gekürt.

Jahr Wort Unwort Satz Pressemitteilung (Titel)
2003 Konkordanz Scheininvalide "Wählt Blocher, er hat diese Strafe verdient."  
2004 Meh Dräck (mehr Dreck) Ökoterror "Switzerland - zero points." "Gipfeli geklaut" 1

1Originaltext der Pressemitteilung vom 21.3.04: Gipfeli geklaut - Am Sonntag Morgen, kurz nach 0700 Uhr, musste die Stadtpolizei St.Gallen an den Hauptbahnhof ausrücken. Ein junger Mann entwendete beim Bahnhofkiosk zwei Gipfeli, ohne diese zu bezahlen. Bei der genaueren Überprüfung der Person, konnte eine grössere Menge rezeptpflichtiger Medikamente sichergestellt werden. Der Mann wird diesbezüglich beim Untersuchungsamt St.Gallen zur Anzeige gebracht.

Siehe auch

100 Wörter des 20. Jahrhunderts, Euphemismus