Der Marsch (Roman)
Der Marsch (engl. Originaltitel: The March) ist ein 2005 erschienener historischer Roman des US-amerikanischen Schriftstellers E. L. Doctorow. Er schildert den Feldzug, den die Nordstaaten-Armee unter General William T. Sherman in der Endphase des Amerikanischen Bürgerkriegs durch die Südstaaten Georgia, South und North Carolina unternahm. Das von der Kritik positiv aufgenommene Werk wurde mit dem National Book Critics' Circle Award und dem PEN/Faulkner Award ausgezeichnet und erschien 2007 in deutscher Übersetzung von Angela Praesent.
Der Roman hat keine Hauptperson, sondern schildert mit häufigen Wechseln der Erzählperspektive Chaos und Barbarei des Krieges in mehreren Handlungssträngen, deren Träger unterschiedliche, vom Bürgerkrieg betroffene Menschen sind: Soldaten, Deserteure und Plünderer beider Seiten, befreite und entlaufene Sklaven, die sich der Unionsarmee anschließen, fliehende ehemalige Sklavenhalter und schließlich General Sherman selbst, den Protagonisten des modernen Krieges. Der Autor schildert die alles verwüstende Gewalt militärischer Konflikte im Industriezeitalter, die niemanden, weder Soldaten noch Zivilisten, unversehrt lässt. Doctorow weist aber auf das Paradoxon hin, dass selbst der barbarische Akt des Krieges dem Fortschritt dienen kann, etwa indem er die Befreiung der Sklaven in den Südstaaten bewirkt. Das Werk wurde daher von der Kritik auch als "antipazifistischer Antikriegsroman" bezeichnet. [1]