Lineare Algebra
Die lineare Algebra beschäftigt sich mit Matrizen, Vektoren und Vektorräumen.
Ein Vektor ist eine strukturierte Ansammlung von Zahlen:
/ 3 \ | 7 | | 6 | \ 1 /
(Spaltenvektor) oder
(3,7,3,8)
(Zeilenvektor). Die Bezeichnungen variieren:
- Kleinbuchstaben
- fetter Kleinbuchstaben
- unterstrichener Kleinbuchstaben
- Kleinbuchstaben mit einem Pfeil darüber
Dieser Artikel verwendet Kleinbuchstaben.
Auch eine Matrix ist eine strukturierte Ansammlung von Zahlen:
/ 8 2 9 \ | 4 8 2 | | 8 2 7 | \ 5 9 1 /
Sie ist kann quadratisch sein (wichtiger Spezialfall). Matrizen werden meist mit Grossbuchstaben bezeichnet.
Der Einfachheit halber sind in diesem Artikel vorläufig alle Matrizen quadratisch, sie haben n Spalten und n Zeilen.
wichtigste Rechenregeln
- mit einem Index wird auf die Elemente eines Vektors (Bsp: x2) oder einer Matrix (Bsp: a13 ist dritte Element in der ersten Zeile) zugegriffen
- Vektoraddition: elementweise zusammenzählen
/ 1 \ / 3 \ / 4 \ | 2 | + | 7 | = | 9 | \ 9 / \ 2 / \ 11 /
- Matrixaddition: elementweise zusammenzählen
/ 2 8 3 \ / 3 7 1 \ / 5 15 4 \ | 2 9 4 | + | 8 4 6 | = | 10 13 10 | \ 7 3 1 / \ 7 3 4 / \ 14 6 5 /
- Skalarmultiplikation
/ 3 \ / 6 \ 2*| 4 | = | 8 | \ 1 / \ 2 /
/ 3 8 4 \ / 6 16 8 \ 2*| 9 4 1 | = | 18 8 2 | \ 4 7 2 / \ 8 14 4 /
- Matrixmultiplikation
C = A*B cij = &sumnk=1aik bkj
- die Matrixmultiplikation funktioniert auch mit Matrizen und Vektoren. Dafür müssen im folgenden Beispiel diese Bedingungen erfüllt sein:
- x ist ein Spaltenvektor mit gleichvielen Einträgen wie A Spalten hat
- y ist ein Zeilenvektor mit gleichvielen Einträgen wie B Zeilen hat
- u ist ein Zeilen-, v ein Spaltenvektor. Die beiden Vektoren haben gleich viele Einträge
A*x y*B u*v
Lineare Gleichungssysteme
Ein Beispiel eines linearen Gleichungssystems:
x1 + x2 + 2x3 = 1 2x1 + 3x2 + 3x3 = 4 4x1 + 4x2 + 5x3 = 2
Aus diesen drei Gleichungen sollen nun die Werte von x1, x2 und x3 berechnet werden. Dazu wird das System zuerst in Matrizen und Vektoren übersetzt:
/ 1 1 2 \ / x1 \ / 1 \ Ax=b, A = | 2 3 3 |, x = | x2 |, b = | 4 | \ 4 4 5 / \ x3 / \ 2 /
Hier kann nun der Gauss-Algorithmus angewendet werden.
Gauss-Algorithmus
Um Schreibarbeit zu sparen, wird die letzte Formel nochmal umgeschrieben:
1 1 2 | 1 2 3 3 | 4 4 4 5 | 2
Nun wird von der zweiten und der dritten Zeile jeweils das doppelte bzw vierfache der ersten Zeile abgezogen. Das entstehende System:
1 1 2 | 2 0 1 -1 | 2 0 2 1 | -2
Im nächsten Schritt wird von der dritten Zeile das doppelte der zweiten Zeile abgezogen:
1 1 2 | 2 0 1 -1 | 2 0 0 3 | -4
Dadurch entsteht aus A eine Matrix, in der alle Einträge links unterhalb der Diagonale 0 sind. Nun wird das System wieder umgeschrieben:
x1 + x2 + 2x3 = 2 x2 - x3 = 2 3x3 = -4
Die dritte Gleichung kann einfach gelöst werden (einfach heisst nicht, dass es keine Brüche gibt...):
x3 = -4/3
Wenn man das nun in die zweite Gleichung einsetzt, kann auch diese leicht gelöst werden:
x2 + 4/3 = 2 ⇒ x2 = 2/3
Die beiden Ergebnisse werden in die erste Gleichung eingesetzt:
x1 + 2/3 + 8/3 = 2 ⇒ x1 = 2 - 10/3 = -4/3
Nun sind die drei "Unbekannten" x1, x2 und x3 bekannt geworden, das Gleichungssystem ist gelöst:
/ -4/3 \ x = | 2/3 | \ -4/3 /
weitere Algorithmen der linearen Algebra
- Gram-Schmidt-Orthonormalisierungsverfahren zur Konstruktion von Orthonormalbasen