Vereinigte Linke (1989)
Die Vereinigte Linke (VL) war eine sozialistische Partei in der Endphase der Deutschen Demokratischen Republik (DDR).
Die VL gründete sich als Zusammenschluss von verschiedenen oppositionellen Linken (darunter christlichen Sozialisten, Trotzkisten, Autonomen und Anhänger des jugoslawischen Selbstverwaltungsmodells) und kritischen SED-Mitgliedern. Sie konstituierte sich formell am 2. Oktober 1989, wenige Wochen vor dem Mauerfall, einige der führenden Mitglieder kamen aus der Gruppe Gegenstimmen. Die Vereinigte Linke forderte die Erneuerung des Sozialismus und versuchte, eine demokratische und freie DDR zu schaffen. Ende 1989 umfasste die Partei nach eigenen Angaben 1500 Mitglieder mit Schwerpunkten in Berlin und Halle. In der Politik spielte sie aufgrund innerorganisatorischer Streitigkeiten und organisatorischer Probleme eher eine Außenseiterrolle und konnte anders als andere Oppositionsgruppen nur auf eine minimale materielle Unterstützung aus dem Westen, so beispielsweise durch die VSP und einige autonome Gruppen zurückgreifen. 1990 ging sie zusammen mit der Partei Die Nelken für die Volkskammerwahlen im März 1990 eine Listenvereinigung unter dem Namen "Aktionsbündnis Vereinigte Linke" (AVL) ein, das 0,18% der Stimmen und einen von Thomas Klein eingenommen Sitz erhielt. Thomas Klein vertrat die VL auch zwischen Oktober und Dezember 1990 im Bundestag, ab Dezember 1990 bis zu ihrem Rücktritt 1992 wegen einer früheren MfS-Tätigkeit Jutta Braband, die über die PDS-Landesliste Brandenburg gewählt worden war. Nach 1990 wurden verschiedene ehemalige Mitglieder der VL wie Marion Seelig auf PDS-Listen oder wie Hans Schwenke für Bündnis 90/Die Grünen in verschiedene Landtage gewählt. Die VL selbst zerfiel in den Jahren nach 1990. Hans Schwenke z.B. kandidierte nach mehreren Fraktionswechseln [1] am 12. Februar 2000 für den nationalliberalen Flügel der Berliner FDP um das Amt des Landesvorsitzenden dieser Partei. [2]. Ab 2001 engagierte er sich als Bundesvorsitzender des Bundes der Stalinistisch Verfolgten [3] in der Union der Opferverbände Kommunistischer Gewaltherrschaft und mit Rudi Pawelka im Arbeitskreis Deutsche Zwangsarbeiter (AKDZ) [4].
Quellen
- ↑ Tagesspiegel, 12. September 2004
- ↑ Welt, 12. Februar 2000
- ↑ Die Welt, 18. März 2002
- ↑ Presseeklärung des BSV
Weblinks
- Böhlener Plattform 1989 der VL
- Flugblätter und Texte der VL auf "trend": [1], [2], [3], [4], [5], [6] und [7]
- Sammlung von Texten der VL