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Futurama

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Vorlage:Infobox Fernsehserie

Futurama ist eine Science-Fiction-Trickfilmserie von Matt Groening (Produzent der Serie Die Simpsons) und David X. Cohen, die unter anderem mit drei Emmy-Awards ausgezeichnet wurde. Die erste Folge wurde vom amerikanischen Fernsehsender Fox Network am 28. März 1999 ausgestrahlt.

Mit Futurama arbeitete Matt Groening seine langjährige persönliche Leidenschaft für Science-Fiction auf und persiflierte sie zugleich auf witzige und ironische Art. Die Idee zur Serie stammt nach eigener Aussage vom Song Robot Blues der Incredible String Band.

Handlung

Futurama spielt zu Beginn des 31. Jahrhunderts und erzählt vom Alltag und den Abenteuern der befreundeten Mitarbeiter des Lieferunternehmens Planet Express mit Sitz in Neu New York.

Die Serie beginnt mit einer „Zeitreise“ der Hauptfigur Fry. Dieser wird Silvester 1999 in kryostatischen Tiefschlaf versetzt und erst Silvester 2999 wieder aufgeweckt. Er findet Arbeit bei Planet Express, einem interplanetaren Lieferdienst, der seinem einzigen noch lebenden Verwandten, Prof. Farnsworth, gehört.[1] Da das Jahr 3000 für Fry also zunächst genauso neu und fremd wie für den Zuschauer ist, dient er als eine Art Reisebegleiter, der zunächst die Besonderheiten dieser Zeit vorstellt. Im weiteren Verlauf der Serie lebt sich Fry schnell in seiner neuen Umgebung ein, und die Themen, die darauf basieren, dass er aus einer anderen Zeit stammt, weichen anderen.

Die einzelnen Episoden folgen weder einer größeren fortgesetzten Rahmenhandlung noch einem stets wiederkehrenden Handlungsmuster, jedoch tauchen einzelne Motive immer wieder als Auslöser für die Handlung einer Episode auf; oft stürzt ein Lieferauftrag zu einem entfernten Planeten oder eine neue Erfindung des Professors die Hauptcharaktere in ein Abenteuer.

Futurama spielt zu Beginn des 31. Jahrhunderts, allerdings ohne ein kontinuierliches Bild dieser Zeit oder der bis dahin vergangenen Jahrhunderte zu zeichnen. Im Gegenteil, die Autoren kümmern sich wenig um Anschlussfehler und nehmen für einen guten Gag sogar direkte Widersprüche in Kauf. Beispielsweise beruht eine Episode[2] auf der Annahme, dass die globale Erwärmung bis ins 31. Jahrhundert anhielt, während sie sich laut einer anderen Episode[3] als wissenschaftlicher Schwindel entpuppte und laut einer dritten Episode[4] durch einen nuklearen Winter beendet wurde. In Futurama dient die Darstellung der Welt von Morgen in erster Linie dazu, Themen der Gegenwart aufzugreifen, zu parodieren oder das Science-Fiction-Genre zu persiflieren.

Episodenführer

Zum Inhalt der einzelnen Episoden siehe Hauptartikel: Futurama (Episoden)

Charaktere

Siehe Hauptartikel: Personen im Futurama-Universum

Die Hauptcharaktere von Futurama sind die befreundeten Mitarbeiter von Planet Express:

  • Hauptfigur ist Philip J. Fry, ein unreifer, symphatisch-trotteliger Versager, der bei Planet Express als Lieferjunge arbeitet. Fry war Ende des 20. Jahrhunderts Pizzabote in New York, wurde aber am Vorabend des Jahres 2000 für tausend Jahre in kryostatischen Tiefschlaf versetzt und gelangte so ins Jahr 3000.[1]
  • Turanga Leela ist die kompetente und verantwortungsvolle, einäugige Pilotin des Lieferraumschiffs von Planet Express. Kurz nach der Geburt von ihren Eltern ausgesetzt, wuchs Leela in einem Waisenhaus in dem Glauben auf, eine Außerirdische unbekannter Herkunft zu sein, möglicherweise die letzte ihrer Art. Erst später erfährt sie, dass sie Kind menschlicher Mutanten ist.[5]
  • Bender Bieger Rodriguez ist ein egozentrischer, kleptomanischer, fauler, menschenverachtender Roboter, der andauernd flucht, trinkt und Zigarren raucht. Er wurde ursprünglich dazu gebaut, Stahlträger für Selbstmordzellen zu biegen.[1] Bender ist Frys bester Freund und Mitbewohner.[6]
  • Professor Hubert J. Farnsworth ist der Gründer und Chef von Planet Express. Der steinalte, schrullige, zerstreute, aber geniale Wissenschaftler und Erfinder ist der einzige noch lebende Verwandte von Fry.[1] Er hat keine Skrupel, seine Mannschaft immer wieder auf lebensgefährliche Missionen zu schicken.
  • Dr. John Zoidberg ist ein menschengroßer, krabbenartiger Außerirdischer. Er arbeitet als Belegschaftsarzt bei Planet Express, weiß jedoch kaum etwas über die menschliche Anatomie. Er ist depressiv, neurotisch, nervös und so arm, dass er sich regelmäßig aus Müllcontainern ernährt.
  • Amy Wong studiert Ingenieurswesen an der Mars-Universität und ist Praktikantin bei Planet Express. Sie ist im Vergleich zu den anderen recht jung, sehr hübsch, einfältig und tollpatschig, geht gerne aus und flirtet gern. Amy ist asiatischer Abstammung und das verwöhnte Kind äußerst reicher Eltern. Sie beginnt im Laufe der Serie eine romantische Beziehung zu Kif Kroker.

Schauplatz

Neu New York

Nach der Zerstörung der Stadt New York, die nun „Old New York“ genannt wird, wurde auf deren Ruinen die futuristische Stadt Neu New York erbaut. Das alte New York dient als Abwassersystem der neuen Stadt; dort lebt eine Gruppe verstoßener Mutanten. Neu New York ist, wie das heutige New York auch, eine Stadt der Extreme: Es gibt Kriminalität, Armut und Prostitution genauso wie Nobelhotels, Museen und Sportstadien.

Die Gestaltung der Gebäude und anderer Objekte (wie Autos, Raumschiffe und dergleichen mehr) erinnert stark an das Googie-Design der 50er und 60er Jahre des zwanzigsten Jahrhunderts. Viele Orte stellen eine Referenz zu Orten des gegenwärtigen New York dar, präsentieren sich aber als deren Weiterentwicklung – so tritt z. B. anstelle des Madison Square Garden der Madison Cube Garden. Es gibt schwebende Autos und statt herkömmlicher öffentlicher Verkehrsmittel ein System aus Röhren, durch die man angesaugt und zum Zielort transportiert wird.

Gesellschaft

Es wird die Zukunft einer kapitalistischen Gesellschaft vorgeführt, in der einige Probleme der Gegenwart (wie die Spaltung der Gesellschaft in Arm und Reich) fortdauern und sich andere (wie Monopolismus, Drogenmissbrauch, Bürokratie, Organhandel) weiter verbreitet und verschlimmert haben. Selbstmordzellen bieten gegen eine kleine Gebühr je nach Wunsch eine schnelle, schmerzlose oder eine langsame, qualvolle Möglichkeit zum Suizid. Dennoch erscheint die Zukunft in Futurama nicht düster, sondern eher bunt. Eine Unzahl kleiner Erfindungen erleichtert das Alltagsleben. Schwere körperliche Arbeit wird von Robotern erledigt.

Die Erde ist vollständig globalisiert und die Weltbevölkerung in eine multikulturelle interplanetare Gesellschaft eingegliedert. Das gesamte Universum ist erforscht.[7] Die Menschheit hat verschiedene Planeten kolonialisiert, und beispielsweise 2636 auf dem Mars eine Universität gegründet.[8]

Politik

Im Jahr 3000 ist die gesamte Erde unter einer Regierung vereint, welche jedoch stark amerikanisch geprägt ist (so werden die Erdbewohner als Earthicans bezeichnet). Die Flagge der Erde ist mit der amerikanischen fast identisch, nur die Sterne wurden durch einen Globus ersetzt. Präsident der Erde ist Richard Nixons Kopf, er wurde mit nur einer Stimme Vorsprung gewählt (es war seine Stimme). Roboter haben sowohl aktives als auch passives Wahlrecht. Die Erde führt viele Kriege aus materiellen oder auch sinnlosen Gründen. So hat die Erde einen Planeten von spinnenartigen Tieren angegriffen, um Schätze zu erobern. Vollständig annektiert wurde auch der friedliche, strategisch (vermeintlich) unbedeutende sowie (vermeintlich) ressourcenlose Planet Spheron 1. Auch nahezu wehrlose Gegner werden von der Erde angegriffen, so etwa die Pazifisten aus dem Gandhi-Nebel. Die Episode Krieg auf Spheron 1 stellt diesen Aspekt der Serie sehr schön dar.

D.O.O.P.

„D.O.O.P.“ („Democratic Order of Planets“) ist der „Demokratische Orden der Planeten“. Er ist eine Anspielung auf die Föderation aus dem Star-Trek-Universum, die ihrerseits die UNO als Vorbild hat. Die Erde ist zusammen mit vielen anderen Planeten Mitglied.

Das im amerikanischen Englisch gleich ausgesprochene Wort „dupe“ heißt übersetzt etwa „übertölpeln, irreführen“ oder auch „Tölpel, Gelackmeierter“.

Schrift und Sprachen

Obwohl in Futurama die Erde politisch unter einer Regierung vereint ist, werden in verschiedenen Teilen der Welt weiterhin verschiedene Sprachen gesprochen. Französisch allerdings wurde zur toten Sprache.[1][9] In der französischen Synchronfassung der Serie übernimmt die deutsche Sprache diese Rolle.

Für die Serie wurden zwei verschiedene Alphabete entwickelt, um außerirdische Schrift darzustellen. Diese finden häufig im Hintergrund als Graffiti, auf Werbetafeln oder Hinweisschildern Verwendung. Beide lassen sich direkt ins Englische umwandeln. Beim häufiger verwendeten handelt es sich um eine monoalphabetische Substitution des lateinischen Alphabets; diese Sprache wird in der Serie einfach als „Außerirdisch“ (im englischen Original: „Alienese“) bezeichnet.[5] Wer sich die Mühe macht, die außerirdischen Texte zu entschlüsseln, findet dahinter oft makaberen schwarzen Humor. In der Eröffnungssequenz kommt beispielsweise eine Werbetafel vor, auf der in Außerirdisch „Tasty Human Burgers“ (deutsch: „Leckere Menschen-Burger“) steht.

Markenzeichen

Stil des Humors

Der Humor von Futurama beruht hauptsächlich auf der satirischen Darstellung des Alltagslebens in der Zukunft und dem parodistischen Vergleich zu dem der Gegenwart, sowie der Persiflage einzelner Science-Fiction-Geschichten (v. a. Star Trek) und des Genres als solchem. Dabei deckt er ein breites Spektrum von Erscheinungsformen ab: Zum einen bedient sich die Serie typischer Elemente des kindlichen Humors; sie verwendet beispielsweise Albernheit, Absurdität, einfache Situationskomik und Slapstick. Zum anderen spricht der Witz der Serie ebenso den „reiferen“ Humor an, indem er Kritik an der (US-amerikanischen) Gesellschaft der Gegenwart übt oder auf z. B. Filme, Fernsehserien, literarische Werke, historische Ereignisse oder wissenschaftliche Erkenntnisse anspielt. Darüber hinaus bietet die Serie dem treuen Zuschauer zusätzliche Unterhaltung in Form von Running Gags.

Running Gags

Futurama bindet die Zuschauer über eine Reihe wiederkehrender Running Gags; hier einige Beispiele:

  • Bender beleidigt sein Gegenüber immer wieder mit der Aufforderung: „Du kannst mich an meinem glänzenden Metallarsch lecken“ (im englischen Original: „Bite my shiny metal ass“).
  • Professor Farnsworth begrüßt seine Crew fast in jeder Folge mit dem Satz: „Eine gute Nachricht, Freunde!“ (im englischen Original: „Good news, everyone!“) oder einer leichten Variation davon, eröffnet dann allerdings regelmäßig schlechte Neuigkeiten.
  • Amy rutscht häufig aus und fällt hin (wobei der Schrei, den sie im Fallen ausstößt, stets derselbe O-Ton ist).
  • Scruffy wird, jedes Mal wenn er auftritt, von seinen Arbeitskollegen nicht erkannt, obwohl er schon jahrelang bei Planet Express arbeitet.
  • Eulen sind die Schädlingsplage des 31. Jahrhunderts, ähnlich wie heute Ratten oder Tauben.
  • Immer wenn von New Jersey die Rede ist, wird der US-Bundesstaat als ein furchtbarer Ort beschrieben.
  • Da die Serie im 31. Jahrhundert spielt, wurde das Logo von 20th Century Fox, das nach dem Abspann jeder Episode gezeigt wird, in 30th Century Fox geändert.

Wissenschaftlicher Humor

Die Serie verwendet eine Reihe wissenschaftlicher Witze und spielt damit auf die Bedeutung des wissenschaftlichen und technischen Fortschritts für Science-Fiction an; hier einige Beispiele:

  • Ein Supermarkt verkauft Bier der Marke Klein's in Kleinschen Flaschen.[10]
  • Professor Farnsworth beschwert sich, dass das Ergebnis eines „Quantumfinishs“ beim Pferderennen „durch die Messung verfälscht wurde.“[11], eine Anspielung auf die Quantenmechanik, insbes. die Probleme bei der Quantenmechanische Messung.
  • Weil die Lichtgeschwindigkeit aus physikalischen Gründen eine absolute Obergrenze für die Geschwindigkeit von Objekten darstellt, „haben die Wissenschaftler die Lichtgeschwindigkeit erhöht im Jahre 2208“, um schnelleres Reisen zu ermöglichen.[9]

Versteckter Humor

Einige Witze in Futurama bleiben den meisten Zuschauern verborgen, weil sie durch Umwandlungen oder Verschlüsselungen „versteckt“ wurden. Dabei handelt es sich meist um Kombinationen von Buchstaben und/oder Zahlen, die auf den ersten Blick keinen weiteren Sinn ergeben, aber in sinnvolle Ausdrücke umgeformt werden können. Beispielsweise wohnt Bender in Robot Arms Apts. im Apartment Nr. 00100100,[6] was umgewandelt in ASCII dem Dollarzeichen entspricht – eine Anspielung auf Benders Geldgier. Wohl das häufigste Beispiel sind Texte in der erdachten Sprache „Außerirdisch“ (siehe oben), die einfach ins Englische übertragen werden können und Informationen mit schwarzem Humor enthalten.

Eröffnungssequenz

Die Eröffnungssequenz, mit der die Futurama-Episoden beginnen, enthält – ähnlich wie die Eröffnungssequenz von Die Simpsons – variable Elemente:

  • Wenn der Titel „Futurama“ gezeigt wird, wird darunter ein humoristischer Untertitel eingeblendet, zum Beispiel: „In Farbe“[1], „Am Original Schauplatz gedreht“[12], „Voller Stolz auf der Erde hergestellt“[13], „Von den Machern von Futurama“[14].
  • Der riesige Bildschirm, in den das Planet-Express-Raumschiff kracht, zeigt wechselnde Sequenzen aus verschiedenen klassischen Zeichentrickfilmen, unter anderem aus Looney Tunes[15], Betty Boop[16] und Die Simpsons[17].

Köpfe in Einmachgläsern

Fester Bestandteil von Futurama ist die Idee, dass es künftig möglich sein wird, menschliche Köpfe in übergroßen Einmachgläsern am Leben zu halten. Dadurch können Prominente der Gegenwart in die Serie eingebaut werden, entweder in Form eines Gastauftritts oder einer Parodie. Bereits in der ersten Folge wird dieses Element in die Serie eingeführt: Fry flieht mit Bender in ein Kopfmuseum, wo er auf die Köpfe von unter anderem Leonard Nimoy und einigen ehemaligen US-Präsidenten trifft. Außerdem ist in dieser Szene der Kopf von Futurama-Schöpfer Matt Groening zu sehen.

Als Erfinder der Technologie nennt die Serie Ron Popeil, einen (real existierenden) US-amerikanischen Erfinder, der in den USA vor allem durch die Vermarktung seiner Produkte in Infomercials Bekanntheit erlangte. Popeil selbst hat in dieser Funktion einen Gastauftritt.[3] Es wird jedoch nicht erklärt, wie auch Köpfe von Personen auftreten können, die bereits vor Entwicklung der Technologie tot waren, beispielsweise der 1799 verstorbene George Washington.

Größere Gastauftritte als Köpfe in Einmachgläsern haben unter anderem die Beastie Boys[16], Beck[18], Lucy Liu[7], Al Gore[2] und die Brückencrew aus der Science-Fiction-Serie Raumschiff Enterprise (William Shatner, Leonard Nimoy, Nichelle Nichols, Walter Koenig und George Takei)[19].

Siehe auch: Köpfe Prominenter im Futurama-Universum

Verbindung mit den Simpsons

In der Futurama-Welt gibt es nach wie vor Simpsons-Merchandising; somit spielt die Serie in unserer Welt, in der die Simpsons eine Fernsehserie und keine tatsächlich existierende Familie sind. Dem würde entsprechen, dass Fry in der Folge Müll macht erfinderisch einen Haufen Bart-Simpson-Puppen findet. Diese Richtlinie wurde von Matt Groening festgelegt, wie er in einem Audio-Kommentar enthüllt. Bei den Simpsons sieht man wiederum Bender im Fox-Vorstand sitzen, womit der fiktive Charakter der Simpsons unterstrichen wird. In einer Simpsons-Folge tritt Matt Groening als Zeichner von Futurama auf, in einer anderen Folge sitzt Bender plötzlich mit Homer und Bart im Auto (Diese Folge trägt auch den Titel Future-Drama), und auf einmal springt ein Futurama-Fan von einer Klippe, wobei er schreit: „Warum wurde Futurama abgesetzt?!“ Des weiteren taucht Fry auch bei einem Couchgag auf. [20]

Ebenso wie die Simpsons weist Futurama einen für Matt Groening typischen gesellschaftskritischen und politischen Humor auf, der vor allem die amerikanische Gesellschaft satirisch auf den Arm nimmt. Dies macht die Sendung auch durchaus intellektuell wertvoll. Wie bei den Simpsons geschieht dies durch eine „dümmliche“ Hauptperson (Homer/Fry), die stellvertretend für den vom Fernsehen dominierten amerikanischen Kleinbürger steht und das Grundgerüst für die Sendungen liefert. Hier beweist Groening die nötige Selbstironie, die seine Sendungen glaubwürdig und reflektiert erscheinen lässt (er macht ja schließlich selber Fernsehsendungen und ist somit für die Verdummung der Gesellschaft mitverantwortlich).

Synchronisation

Synchronsprecher

Charakter Originalstimme Deutsche Stimme
Philip J. Fry Billy West Dirk Meyer
Turanga Leela Katey Sagal Marion Sawatzki
Bender Bending Rodriguez John Di Maggio Hans-Rainer Müller
Professor Hubert J. Farnsworth Billy West Thomas Reiner
Dr. John Zoidberg Billy West Manfred Erdmann
Hermes Conrad Phil LaMarr Michael Rüth
Amy Wong Lauren Tom Shandra Schadt
Zapp Brannigan Billy West Ivar Combrinck
Kif Kroker Maurice Lamarche Kai Taschner
Nibbler Frank Welker

Caroline Combrinck (Staffel 1)1
Butz Combrinck (Staffeln 2–4)1
Ivar Combrinck † (Staffel 5)1

1) Staffeln nach Erstausstrahlung

Kritik an der deutschen Synchronisation

In der deutschen Synchronfassung verliert Futurama an Qualität, weil Übersetzungen fehlerhaft sind und weil Wortspiele nicht vom Englischen ins Deutsche übertragen werden können. Zusätzlich wurden einige Anspielungen, die im Original durch Akzent oder Sprechweise gemacht werden, in der deutschen Fassung nicht nachvollzogen, in der deutschen Synchronisation fehlt beispielsweise Hermes Conrads jamaikanischer Akzent.

Diese Probleme sind für synchronisierte Werke typisch. Die Synchronisation steht jedoch in der Kritik, weil manche Übersetzungsfehler so schwerwiegend (und zugleich häufig unnötig) sind, dass die Bedeutung der Aussagen im Deutschen verloren geht.[21][22]

Beispiele für Übersetzungsfehler

Die Dialoge wurden oft streng, Wort für Wort, aber nicht sinnerhaltend übersetzt. Dies geht so weit, dass der deutsche Text bisweilen völlig sinnfrei erscheint, z. B.:

  • „Motherboard“ bedeutet „Hauptplatine“, wurde aber mit „Mutterrat“ übersetzt.[4]
  • „Sum of two cubes“ bedeutet „Summe zweier Kubikzahlen“, wurde aber mit „Summe zweier Würfel“ übersetzt.[23]
  • „Piggybackride“ bedeutet „Huckepack“, wurde aber mit „Schweinerückenreiten“ übersetzt.[24]
  • „Role model“ bedeutet „Vorbild“, wurde aber mit „Rollenmodell“ übersetzt.[25]
  • Der Begriff „extra“ bedeutet in seinem Kontext „Komparse“, wurde aber mit „Extra“ übersetzt.[25]

Beispiele für Wortspiele

Einige Episodentitel enthalten im Englischen eine Anspielung auf bekannte Film- oder Buchtitel. Da die Titel der Episoden sehr frei ins Deutsche übertragen wurden, fällt diese regelmäßig weg, z. B.:

  • „I, Roommate“ ist eine Anspielung auf das Buch „Ich, der Roboter“ (engl.: „I, Robot“) und wurde übersetzt mit „Wohnungssuche in Neu New York“.[6]
  • „Jurassic Bark“ ist eine Anspielung auf den Film „Jurassic Park“ und wurde übersetzt mit „Gebell aus der Steinzeit“.[26]
  • „A Fishful of Dollars“ ist eine Anspielung auf den Film „Für eine Handvoll Dollar“ (engl.: „A Fistful of Dollars“) und wurde übersetzt mit „Das Geheimnis der Anchovis“.[27]

Futurama auf DVD

Die DVD-Fassung hält sich an die produzierten Staffeln, von denen es nur vier gibt. Fox hielt sich nicht an die ursprüngliche Reihenfolge, so dass es im Fernsehen insgesamt fünf (jeweils kleinere) Staffeln gibt. Die vier DVD-Staffeln enthalten alle Folgen, die im Fernsehen ausgestrahlt wurden. Neuerdings gibt es auch eine Box, in der alle Folgen auf 15 DVDs enthalten sind. Dazu gibt es noch ein Mini-Abo des Futurama-Comics.

Auszeichnungen

Eine detaillierte Auflistung findet sich unter Awards in der IMDb.

Insgesamt vier Siege und acht weitere Nominierungen:

  • 1999: Nominierung in der Kategorie Outstanding Achievement in an Animated Television Program[28]
  • 1999: Nominierung in der Kategorie Outstanding Individual Achievement for Writing in an Animated Television Production[28]
  • 2000: Preisträger in der Kategorie Outstanding Individual Achievement for Directing in an Animated Television Production[29]
  • 2000: Nominierung in der Kategorie Outstanding Achievement in a Primetime or Late Night Animated Television Program[29]
  • 2000: Nominierung in der Kategorie Outstanding Individual Achievement for Directing in an Animated Television Production[29]
  • 2001: Preisträger in der Kategorie Outstanding Individual Achievement for Voice Acting by a Male Performer in an Animated Television Production[30]
  • 2001: Preisträger in der Kategorie Outstanding Individual Achievement for Writing in an Animated Television Production[30]
  • 2001: Nominierung in der Kategorie Outstanding Achievement in a Primetime or Late Night Animated Television Production[30]
  • 2003: Preisträger in der Kategorie Outstanding Directing in an Animated Television Production[31]
  • 2003: Nominierung in der Kategorie Outstanding Achievement in an Animated Television Production[31]
  • 2004: Nominierung in der Kategorie Outstanding Music in an Animated Television Production[32]
  • 2004: Nominierung in der Kategorie Outstanding Writing in an Animated Television Production[32]

Insgesamt drei Siege und fünf weitere Nominierungen:

  • 1999: Nominierung in der Kategorie Outstanding Animated Program (For Programming One Hour or Less)
  • 2000: Preisträger in der Kategorie Outstanding Individual Achievement in Animation
  • 2001: Preisträger in der Kategorie Outstanding Individual Achievement in Animation
  • 2001: Nominierung in der Kategorie Outstanding Animated Program (For Programming One Hour or Less)
  • 2002: Preisträger in der Kategorie Outstanding Animated Program (For Programming One Hour or Less)
  • 2003: Nominierung in der Kategorie Outstanding Animated Program (For Programming One Hour or Less)
  • 2004: Nominierung in der Kategorie Outstanding Animated Program (For Programming One Hour or Less)
  • 2004: Nominierung in der Kategorie Outstanding Music and Lyrics

Ein Sieg und eine weitere Nominierung:

  • 2003: Preisträger in der Kategorie Animation[33]
  • 2004: Nominierung in der Kategorie Animation

Die Zukunft Futuramas

Aufgrund schlechter Einschaltquoten wurden von FOX keine weiteren Folgen in Auftrag gegeben. Fans behaupten, Fernsehsender und Produzent FOX hätte die Serie wegen unliebsamen satirischen Inhalts durch ungünstige Sendezeiten sabotiert. Die Zukunft von Futurama wird vorerst bei den Futurama-Comics liegen, die alle drei Monate erscheinen.

Im Oktober 2005 hat der Kabelfernsehkanal Comedy Central die Ausstrahlungsrechte für die 72 bisher produzierten Episoden der Serie von Matt Groening und David X. Cohen erworben. In diesem Vertrag mit 20th Century Fox Television war die Option vorgesehen, neu produzierte Folgen ebenfalls auf dem Sender auszustrahlen. Am 22. Juni 2006 haben Matt Groening und 20th Century Fox Television bekanntgegeben, dass vorerst 13 neue Episoden produziert würden, die zusammen mit den bisherigen Staffeln von Futurama ab 2008 auf Comedy Central zu sehen sein werden.[34] Die bisherigen englischen Synchronsprecher, Billy West, Katey Sagal, John DiMaggio und Tress MacNeille, konnten für die neue Serie verpflichtet werden, so dass in den neuen Folgen die gewohnten Stimmen zu hören sein werden. Auch sind vier DVD-Filme in voller Spielfilmlänge geplant.

Das Futurama-Team hat einen Promotiontrailer für Al Gores Umwelt-Dokumentarfilm „An Inconvenient Truth“ produziert. In „A Terrifying Message from Al Gore“ ist ein neuer Dialog zwischen Al Gore und Bender zu sehen. Im Film „An Inconvenient Truth“ selbst ist ein Ausschnitt aus Die stinkende Medaille der Umweltverschmutzung zu sehen, in dem auf ungewöhnliche Art und Weise erklärt wird, was „globale Erwärmung“ bedeutet.

Am 28. Juli 2007 wurde von Matt Groening und David X. Cohen auf der San Diego Comic Con die offizielle Rückkehr von Futurama bekanntgeben. Dabei wurde ein erster kurzer Trailer von „Bender's Big Score“, des ersten von vier Filmen, gezeigt.[35]

Einzelnachweise

  1. a b c d e f Folge 1: Zeit und Raum 3000
  2. a b Folge 62: Die stinkende Medaille der Umweltverschmutzung
  3. a b Folge 8: Müll macht erfinderisch
  4. a b Folge 17: Xmas Story
  5. a b Folge 56: Die Waise des Jahres
  6. a b c Folge 3: Wohnungssuche in Neu-New York
  7. a b Folge 47: Date mit einem Roboter
  8. Folge 11: Das Experiment der Mars-Universität
  9. a b Folge 23: Wie der Vater so der Klon
  10. Folge 44: Die Wurzel allen Übels
  11. Folge 36: Das Glück des Philip J. Fry
  12. Folge 10: Panik auf Raumschiff Titanic
  13. Folge 12: Wenn Außerirdische angreifen
  14. Folge 16: Getrennt von Kopf und Körper
  15. Folge 2: Sein erster Flug zum Mond
  16. a b Folge 9: Ein echtes Höllenspektakel
  17. Folge 13: Die Party mit Slurm McKenzie
  18. Folge 45: Bender auf Tour
  19. Folge 65: Der letzte Trekki
  20. futu-rama.de: Artikel „Simpsons-Crossover“
  21. Die Gagkiller von ProSieben – Bericht in Die Zeit 11/2001 über die Schwächen der Synchronisation von Die Simpsons und Futurama
  22. Ein kritischer Vergleich zwischen Original- und Synchronfassung mit vielen Übersetzungsbeispielen
  23. Folge 19: Die Wahl zur Miss Universum
  24. Folge 41: In den Augen einer Waisen
  25. a b Folge 60: Wer ist hier cool?
  26. Folge 61: Gebell aus der Steinzeit
  27. Folge 6: Das Geheimnis der Anchovis
  28. a b Liste der Annie-Award-Nominierten und -Preisträger 1999 (englisch)
  29. a b c Liste der Annie-Award-Nominierten und -Preisträger 2000 (englisch)
  30. a b c Liste der Annie-Award-Nominierten und -Preisträger 2001 (englisch)
  31. a b Liste der Annie-Award-Nominierten und -Preisträger 2003 (englisch)
  32. a b Liste der Annie-Award-Nominierten und -Preisträger 2004 (englisch)
  33. Liste der WGA-Award-Preisträger seit 1996 (englisch)
  34. Neue Futurama-Episoden
  35. http://www.comic-con.org/cci/cci07_prog_sat.php

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