Baibars I.
Baibars al-Bunduqdari / Baybar (* 1223; † 1277 in Damaskus) war ein Mamlucke, der zum Sultan (seit 1260) Ägyptens und Syriens aufstieg.
Baibars wurde gegen 1223 im Steppengebiet der Krim geboren und als Mamlucke in Sivas (Osttürkei) verkauft. Er befehligte die Garden, gegen die 1250 der Kreuzzug Ludwigs des Heiligen bei Mansurah schließlich scheiterte. Als der Mamluckengeneral Izzadin Aybak 1250 die Macht über Ägypten ergriff, zählte Baibars zu den führenden Köpfen des Mordes am damaligen Ayyubiden-Sultan Thuran Schah.
In den folgenden Jahren herrschte Chaos in Ägypten, da die Mamlucken ihre Verhaltensweisen aus der Steppe mitgebracht hatten und nicht viel von Staatskunst und Schari'a hielten. Baibars und Aqtay terrorisierten die Bevölkerung Kairos, bis Izzadin Izzadin Aybak Aqtay tötete und Baibars vertrieb (1254). Aber schon 1257 wurde Izzadin Aybak von seiner Frau Schadschar ad-Dur, der Sultanswitwe, im Bad ermordet. Nachfolger Aybaks wurde Qutuz (1257-1260).
Baibars große Stunde schlug, als er die Reserve in der Schlacht von Ain Djalut am 3. September 1260 befehligte, in der eine mongolische Armee unter General Kitbuqa vernichtet wurde. Die Schlacht zerstörte den Unbesiegbarkeitsmythos der Mongolen. Baibars ermordete kurz danach Sultan Qutuz und setzte sich an seine Stelle.
Um die Herrschaft der Mamlucken zu legitimieren, installierte Baibars 1261 in Kairo das Kalifat der Abbasiden neu.
Baibars war extrem skrupellos und kannte keinerlei Ehr- oder Moralbegriffe. Trotzdem "sammelte er die Flüchtlinge und holte diejenigen, die fern waren, er beförderte die Übergangenen und gab den Benachteiligten ein Amt." Da sein Regime wegen seiner Anmaßung und der früheren Unruhen in Kairo unbeliebt war, versuchte er, sich mit Steuersenkungen und Reformen zu profilieren.
Seine Regierungszeit war von vielen kleinen außenpolitischen Erfolgen gegen die Kreuzfahrer in der Levante, die Mongolen in Mesopotamien, islamische Nachbarstaaten (Sultanat Ikonion, Jemen) und das kleine Nubien geprägt.
Baibars entwickelte an der Küste Syriens, des Libanon und Palästinas eine Politik der verbrannten Erde: Er ließ die eroberten Kreuzfahrerstädte völlig zerstören, die Bevölkerung massakrieren, vergewaltigen und versklaven. Der gesamte Küstenstreifen hatte danach keine Städte mehr.
So eroberte er 1268 Antiochia von den Kreuzfahrern zurück, ließ die Einwohnerschaft größtenteils ermorden und den Rest in die Sklaverei verkaufen. Dies löste 1270 einen neuen Kreuzzug Ludwig des Heiligen aus. 1271 begann Baibars, die Festungen der Assassinen zu belagern, die sich in Syrien befanden. Zwei Jahre später waren alle Festungen erobert, die in seinem Einflussbereich lagen. Einziger Misserfolg Baibars war das Sinken der neugebauten ägyptischen Flotte in einem Sturm vor Zypern.
Gegen die Mongolen des Ilchans verbündete sich Baibars mit der Goldenen Horde Berke Khans, dessen Oberherrschaft er anerkannte. Im Gegenzug erkannte Berke den von Baibars in Kairo eingesetzten Kalifen an. Das Bündnis blieb mit kurzen Unterbrechungen bis 1323 intakt.
Kurz nach der Rückkehr von einem letztlich erfolglosen Feldzug gegen den Ilchan starb Baibars am 20. Juni 1277 in Damaskus an einer Vergiftung. Angeblich war das Gift für einen Rivalen bestimmt gewesen, verfehlte aber seinen Empfänger. Sein Nachfolger wurde sein Sohn Berke Qan (1277-1279), der aber von Qalawun (1279-1290), dem Begründer der Bakri-Dynastie, gestürzt wurde.
Personendaten | |
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NAME | Baibars I. |
KURZBESCHREIBUNG | Mamlucke, der zum Sultan Ägyptens und Syriens aufstieg |
GEBURTSDATUM | 1233 |
STERBEDATUM | 1277 |
STERBEORT | Damaskus |