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Postoloprty

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Postoloprty
Wappen von ????
Koordinaten fehlen
Basisdaten
Staat: Tschechien Tschechien
Region: Ústecký kraj
Bezirk: Louny
Fläche: 4650 ha
Geographische Lage: Koordinaten fehlen! Hilf mit.Koordinaten fehlen! Hilf mit.
Höhe: 193 m n.m.
Einwohner: 5.162 (28. August 2006)
Postleitzahl: 439 42 - 440 01
Struktur
Status: Stadt
Ortsteile: 13
Verwaltung
Bürgermeister: Miroslav Hylák (Stand: 2007)
Adresse: Mírové náměstí 318
439 42 Postoloprty
Website: www.postoloprty.cz

Postoloprty (deutsch Postelberg) ist eine Stadt im Okres Louny (Bezirk Laun) im Nordwesten von Tschechien.

Geschichte

Der Ort wurde erstmals in der Cosmas-Chronik als Dorf neben dem Benediktinerkloster der Jungfrau Maria erwähnt. Auch die etwa 600 m südwestlich vom Ort an der Eger liegende slawische Burgstätte Draguš, die von den Přemysliden auf einem von ihnen eroberten Gebiet des Stammes der Lutschanen errichtet wurde, wird bei Cosmas erwähnt.

Das Kloster, dessen Stifter und das Gründungsdatum nicht bekannt sind, erhielt später die Bezeichnung Porta Apostolorum. Von diesem Klosternamen soll die Ortsbezeichnung durch Verballhornung entstanden sein. Das Kloster wurde im Mai 1420 zusammen mit einer reichen Bibliothek, die wertvolle Handschriften enthielt, von den Hussiten niedergebrannt und nicht wieder aufgebaut. Der Klosterbesitz und die Herrschaft wurden durch König Georg von Podiebrad 1454 seinen Söhnen übertragen, von denen es 1480 durch die Freiherrn von Weitmühl erworben wurde. Sebastian von Weitmühl setzte sich dafür ein, dass Postelberg vom König Ladislaus II. den Status einer Untertanenstadt verliehen bekam.

Unter Ferdinand von Schwarzenberg, dem die Herrschaft seit 1692 gehörte, entwickelte sich Postelberg zu einem Mittelpunkt der umfangreichen Besitzungen, die 1846 11.500 ha umfaßten. Sie verblieben bis zur Enteignung 1945 im Besitz der Familie Schwarzenberg.

Einwohnerentwicklung

  • 1828: 1125 Einwohner
  • 1921: 3379 Einwohner
  • 1950: 2366 Einwohner
  • 1990: 3578 Einwohner

Ortsgliederung

Die Stadt Postoloprty besteht aus den Ortsteilen Březno (Priesen), Dolejší Hůrky (Horka), Hradiště nad Ohří (Hraidisch), Levonice (Lewanitz), Malnice (Malnitz), Mradice (Mraditz), Postoloprty (Postelberg), Rvenice (Ferbenz), Seletice (Selletitz), Seménkovice (Semenkowitz), Skupice (Skupitz), Strkovice (Sterkowitz) und Vrbka (Ferbka).

Massaker von Postelberg

Postelberg lag vor der Vertreibung der Deutschen aus Böhmen in den Jahren 1945 und 1946, der Anfang Oktober 1938 die Flucht vieler Tschechen ins Landesinnere vorangegangen war, nahe an der deutsch-tschechischen Sprachgrenze. Vom 3. bis 7. Juni 1945 wurden über 760 der anwesenden deutschsprachigen Männer der Stadt im Alter von 15 bis 60 Jahren gefoltert und erschossen. Durch dieses Massaker verlor die Gemeinde ein Fünftel ihrer deutschen Bewohner. Sie hat damit zusammen mit der Stadt Brünn den höchsten Verlust an Menschenleben bei der Vertreibung zu beklagen.

Sehenswürdigkeiten

  • Auf dem Gelände des Klosters wurde ab 1611 ein Schloss errichtet, das 1706-1718 nach Plänen von Paul Ignaz Bayer im Barockstil umgebaut wurde.
  • Die Kirche Mariä Himmelfahrt wurde 1753 nach Plänen von Andrea Altomontes erbaut.

Literatur