Jean-Claude Périsset
Jean-Claude Périsset (Seine Exzellenz Erzbischof Jean-Claude Périsset, * 13. April 1939 in Estavayer-le-Lac, Kanton Freiburg, Schweiz) ist ein römisch-katholischer Erzbischof und Apostolischer Nuntius in Deutschland.
Frühe Karriere
Jean-Claude Périsset stammt aus dem Bistum Lausanne-Genf-Freiburg. Er besuchte das Gymnasium in Freiburg. 1958-1959 studierte er Philosophie in Sarnen. Danach ging er auf das Diözesanpriesterseminar in Freiburg und studierte Theologie. Am 28. Juni 1964 wurde er ebenfalls in Freiburg zum Priester geweiht. Von 1965 bis 1969 wirkte Périsset als Seelsorger an der Basilika Notre-Dame in Genf, zuletzt als Vikar.
Danach wurde Périsset Mitarbeiter in vatikanischen Behörden: 1969-1970 in der Kleruskongregation, 1970 im Päpstlichen Rat für die Migranten, 1971 in der Bischofskongregation. Zugleich studierte er seit 1969 an der Gregoriana und wurde mit einer Arbeit über das kirchenrechtliche Verhältnis zwischen Pfarrer und Kirchenvorstand 1973 zum Doktor des Kirchenrechts promoviert. 1971-1973 wurde er zudem an der Päpstlichen Diplomatenakademie ausgebildet.
Am 4. Juli 1973 trat Périsset in den diplomatischen Dienst des Heiligen Stuhls ein. Er war von 1973-1976 in der diplomatischen Vertretung in Südafrika, 1976-1980 in Peru, 1980-1983 in Frankreich, 1983-1984 in Pakistan, 1984-1986 in derjenigen in Japan tätig. Von 1986 bis 1991 war Périsset Diözesanrichter in seiner Heimatdiözese Lausanne-Genf-Freiburg. Er publizierte Studien u. a. zum kirchlichen Vermögensrecht.
Zum 15. September 1991 wurde Périsset wieder beim Heiligen Stuhl verwendet. Er war Auditor in der Abteilung des Staatssekretariats für die Beziehungen mit den Staaten. 1992 wurde er zum Nuntiaturrat ernannt.
Périsset wurde am 16. November 1996 zum Titularbischof von Accia und Sekretärsadjunkten des Päpstlichen Rats zur Förderung der Einheit der Christen ernannt. Die Bischofsweihe erfolgte am 6. Januar 1997 durch Papst Johannes Paul II., assistiert durch Giovanni Battista Re und Miroslav Marusyn.
Wirken als Nuntius
Am 12. November 1998 wurde Périsset zum Titularerzbischof von Iustiniana Prima und zum Apostolischen Nuntius in Rumänien ernannt. Mit diesem Land unterhält der Vatikan seit 1990 diplomatische Beziehungen. Die frühe Amtszeit Périssets in Bukarest wurde durch einen Besuch des Papstes in Rumänien im Mai 1999 geprägt. Der Nuntius war in Bukarest Doyen des Diplomatischen Corps. Die Ernennung Périssets zum Nuntius auch in Moldawien gab der Vatikan am 22. März 2003 bekannt. Als Nuntius hat Périsset mehrere Bischöfe geweiht (Hauptkonsekrator von Martin Roos, Kokonsekrator von Aurel Percă, Jenö Schönberger und Cornel Damian). Ein wesentliches Arbeitsgebiet des Nuntius in Rumänien war die Pflege des Verhältnisses zwischen der Rumänisch-Orthodoxen Kirche, der römisch-katholischen (lateinischen) Kirche des Landes und der mit Rom unierten griechisch-katholischen Kirche Rumäniens.
Am 15. Oktober 2007 ernannte ihn Papst Benedikt XVI. zum Apostolischen Nuntius in Deutschland.
Werke (Auswahl)
- Curé et Presbytérium paroissial. Analyse de Vatican II pour une adaptation des normes canoniques du prétre en paroisse (= Analecta Gregoriana; Bd. 227 / = Series Facultatis iuris canonici; Bd. 45), Rom 1982.
- La paroisse. Commentaire des canons 515-572 (= Le nouveau droit ecclésial; Bd. 2 ), Paris 1989 (2. Aufl. 1994).
- Les biens temporels de l'Eglise. Commentaire des canons 1254-1310 (= Le nouveau droit ecclésial; Bd. 5 ), Paris 1996.
Weblinks
- Angaben zu Périsset bei www.catholic-hierarchy.org einschließlich der apostolischen Sukzessionslinie
- Text von Périsset über das Staat-Kirche-Verhältnis in Ost- und Mittelosteuropa (französisch)
Personendaten | |
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NAME | Périsset, Jean-Claude |
KURZBESCHREIBUNG | schweizer Bischof und vatikanischer Diplomat |
GEBURTSDATUM | 13. April 1939 |
GEBURTSORT | Estavayer-le-Lac, Schweiz |