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Benutzer:Philipp Aregger/Artikelrampe

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In den 1920er Jahren entwickelte sich die "Neue Bündner Zeitung" zur grössten Tageszeitung im Kanton. 1955 ging sie in den Besitz der nachmaligen Gasser AG (damals Gasser & Eggerling Kollektivgesellschaft) über. Erst Sprachrohr der Demokrat. Partei, wurde das Blatt nach deren Auflösung 1971 parteiunabhängig. Ein moderner Recherchierjournalismus und der Ausbau des Regionalteils brachten steigende Auflagenzahlen. Mit der Integration des "Freien Rätiers" 1975 änderte sie ihren Namen zu B. Seit 1997 erscheint die B. als Regionalausgabe Graubünden der Südostschweiz. 2000 betrug die Auflage dieser Regionalausgabe 40'008 Exemplare.


Literatur -Metz, Graubünden 1, 450-455

-D. Foppa, Die deutschsprachige Tagespresse des Kt. Graubünden, Diplomarbeit Freiburg, 1995, 8-28

Die Neue Bündner Zeitung war eine Tageszeitung für Graubünden, hergestellt in Chur. Sie erschien von 1892 bis 1974. Ihr Kurs war anfänglich rechtsliberal, später linksdemokratisch und gegen Ende ihres Erscheinens zunehmend unabhängig und offen für alle Parteien. Ihre Nachfolgerin war die Bündner Zeitung (1974–1997), aus deren Verlag 1997 die Südostschweiz Mediengruppe hervorging. – Für die gleichnamige Zeitung des 19. Jahrhunderts siehe Neue Bündner Zeitung (1860–1865).

Die Gründung der «Neuen Bündner Zeitung» war ein Notwehrakt der Bündner Rechtsliberalen. Bis 1892 konnten diese auf die Schützenhilfe des Freien Rätiers zählen. Doch in jenem Jahr übernahm der linksliberale Publizist Fritz Manatschal den «Freien Rätier» und änderte dessen Ausrichtung. Die Rechtsliberalen befürchteten ihren Einfluss zu verlieren, wenn sie nicht über ein eigenes Blatt verfügten. So formierten sich die 31 rechtsliberalen Kantonsparlamentarier (Grossräte) zu einer Aktiengesellschaft. Diese erwarb die «Sentische Buchdruckerei» in Chur, sowie die Davoser Zeitung mitsamt den Titelrechten am früheren Bündner Volksblatt. Dieses unternehmerische Konglomerat wurde betraut mit der Herausgabe der «Neuen Bündner Zeitung». In der ersten Ausgabe erklärte die Redaktion, dass sie gedenke den politischen Kurs fortzusetzen, den zuvor Ständerat Florian Gengel beim «Freien Rätier» verfochten hatte. Von dogmatischen Leitlinien distanzierte man sich: «Wir werden mit der Zeit vorwärts schreiten und können uns daher nicht durch allerlei Lehrsätze zum Voraus für Einzelheiten die Hände binden.»[1]

In den ersten Jahren war die «Neue Bündner Zeitung» wenig erfolgreich und geriet in finanzielle Schieflage. Der «Freie Rätier» war wesentlich populärer. So erlahmte der Elan des Gründungskreises. 1897 ging die Zeitung an die «Druckerei Sprecher & Valèr» über. Bis 1912 war die «Neue Bündner Zeitung» Organ der liberalen Partei Graubündens, doch diese Funktion wurde auch vom «Freien Rätier» beansprucht. Nachher nannte sie sich «Freisinnig demokratisches Organ».

Wie schon 1892 kam es 1920 zur zweiten merkwürdigen Rochade im Bündner Pressewesen. Nach dem Tod Fritz Manatschals wandte sich der «Freie Rätier» vom sozialliberalen Gedankengut ab und wurde rechtsbürgerlich. Die «Neue Bündner Zeitung» hingegen löste sich von den Freisinnigen und wandte sich der neuen Demokratischen Partei Graubündens zu. Zuvor war ruchbar geworden, dass einige freisinnige Politiker sich unsauber am Wasserkraftwerkbau bereichert hatten. Anstelle der marginalen Bündner Sozialdemokraten brachten die Jungfreisinnigen diese Korruptionsfälle zur Sprache – in offener Opposition zur Mutterpartei, was 1919 zur Abspaltung und zur Gründung der Demokratischen Partei führte.

Anmerkungen

  1. «Neue Bündner Zeitung», 1. Probe-Nummer, 8. Dezember 1892.