Castrop-Rauxel
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Die Stadt Castrop-Rauxel liegt im Ruhrgebiet im Bundesland Nordrhein-Westfalen und ist eine Große kreisangehörige Stadt des Kreises Recklinghausen im Regierungsbezirk Münster. Als kreisangehörige Stadt wird Castrop-Rauxel im Regionalverband Ruhr (RVR) durch den Kreis Recklinghausen vertreten. In der Landesplanung Nordrhein-Westfalens ist Castrop-Rauxel als Mittelzentrum eingestuft.
Castrop-Rauxels Stadtbild war im 19. und 20. Jahrhundert stark durch den Bergbau geprägt. Im Zuge der Industrialisierung siedelten sich die Zeche Erin, die Zeche Graf Schwerin, die Zeche Ickern und die Zeche Victor in der Stadt an. Das Ende des Bergbaus in Castrop-Rauxel wurde mit der Schließung der Zeche Erin im Jahr 1983 besiegelt. An die Bergbautradition erinnern heute Industriedenkmale, wie der Förderturm der Zeche Erin und der Hammerkopfturm.
War der Slogan der Stadt früher noch „Industriestadt im Grünen“ (über 60 % der Stadtfläche sind Grünfläche), so ist davon durch die Schließung aller Zechen und den Strukturwandel nur noch „... im Grünen“ übriggeblieben, geschmückt mit dem Titel „Europastadt“.
Geographie
Räumliche Lage
Castrop-Rauxel liegt im so genannten Emscherland, im nördlichen Teil des Ruhrgebietes und gehört als Stadt im Kreis Recklinghausen zur Metropolregion Ruhr. Gelegen am Rhein-Herne-Kanal und an der Emscher, durchquert der Fluss die Stadt entlang der nördlichen Stadtteile Ickern und Habinghorst von Osten nach Westen.
Stadtgebiet
Das Stadtgebiet von Castrop-Rauxel hat eine Fläche von insgesamt 51,66 km². Die Ausdehnung in Nord-Süd-Richtung beträgt 11,8 km und die West-Ost-Ausdehnung 9,3 km. Den höchsten Punkt der Stadt markiert die Halde Schwerin mit 147 m über NN, den niedrigsten die Pöppinghauser Straße neben Haus Nr. 264 mit 50,2 m über NN. Die mittlere Höhenlage beträgt 98,6 m über NN.
Die Stadt gliedert sich in 15 Stadtteile, von Nord nach Süd genannt: Becklem, Henrichenburg, Ickern, Habinghorst, Pöppinghausen, Deininghausen, Rauxel, Bladenhorst, Behringhausen, Castrop, Dingen, Schwerin, Obercastrop, Frohlinde und Merklinde.
Einwohnerzahlen der einzelnen Stadtteile (Stand: 2005):
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In Castrop-Rauxel und den angrenzenden Städten leben rund 1,4 Millionen Menschen (Stand: 2005), was die Lage im Ballungsraum verdeutlicht.
Nachbargemeinden und Nachbarstädte
Folgende Städte grenzen an die Stadt Castrop-Rauxel - im Uhrzeigersinn, beginnend im Norden:
Recklinghausen, Datteln, Waltrop (alle Kreis Recklinghausen), Dortmund, Bochum, Herne.
Geschichte

Die einzelnen Stadtteile von Castrop-Rauxel blicken auf eine unterschiedlich lange eigene Geschichte zurück.
Ursprünglich legten Römer in Castrop einen Militärposten an, da sich hier zwei Römerstraßen kreuzten. Nach und nach nutzten jedoch auch Händler diese Anlagen als Handelslager um ihre Waren zu deponieren. Auf dem Gelände der (späteren) Zeche Erin in Castrop befand sich eine germanische Siedlung, die vom Ende des 1. bis zum 5. Jahrhundert nach Christus enge wirtschaftliche Beziehungen zum Römischen Reich hatte.
Karl der Große legte im Sachsenkrieg entlang der Straßen Verpflegungslager und Stützpunkte an und er selber nutzte die Römerstraße bei seinem Marsch Richtung Norden. Diese mussten sich aus dem Land ernähren und waren früher noch als Reichshöfe bekannt. Diese Reichshöfe entwickelten sich zu Ortschaften, in diesem Fall wurde aus Castorp - Dorf am Speicher - Castrop.
834 wurde die Villa Castrop das erste mal urkundlich erwähnt. Im Jahre 1484 stellte Johann II. von Cleve den Bürgern einen Freiheitsbrief aus. 1902 entstand aus der Titularstadt Castrop und zwei weiteren Gemeinden die Stadt Castrop. Am 1. April 1926 wurde die Stadt Castrop-Rauxel aus Teilen der Stadt Castrop und des Amtes Rauxel gebildet. Sie gehörte zunächst zum Landkreis Dortmund. Am 1. April 1928 wurde Castrop-Rauxel wieder kreisfrei.
Am 1. Januar 1975 erfolgte im Zuge der Kommunalen Neugliederung die Eingliederung der Gemeinde Henrichenburg in Castrop-Rauxel. Gleichzeitig wurde sie kreisangehörige Stadt des Kreises Recklinghausen, wodurch sie auch vom Regierungsbezirk Arnsberg zum Regierungsbezirk Münster wechselte.
Eingemeindungen
Am 1. April 1902 entstand aus den Gemeinden Castrop, Behringhausen und Obercastrop die Stadt Castrop. Aus den Gemeinden Bladenhorst, Bövinghausen, Deininghausen, Dingen, Frohlinde, Habinghorst, Ickern, Merklinde, Pöppinghausen und Rauxel sowie der Stadt Castrop entstand ab dem 1. April 1926 die Stadt Castrop-Rauxel. Im Zuge der Kommunalen Gebietsreform wurde schließlich zum 1. Januar 1975 die Gemeinde Henrichenburg nach Castrop-Rauxel eingemeindet.
Einwohnerentwicklung
Bis Anfang des 19. Jahrhunderts hatte Castrop nur wenige hundert Einwohner. Die Bevölkerung wuchs nur langsam und ging durch die zahlreichen Kriege, Seuchen und Hungersnöte immer wieder zurück. So forderten der Dreißigjährige Krieg (1618–1648) und eine Pestepidemie 1636 zahlreiche Todesopfer. Erst mit dem Beginn der Industrialisierung wuchs die Bevölkerung sehr schnell. Lebten 1818 erst 646 Menschen in dem Ort, so waren es 1900 bereits 9.400. Einen Zuwachs von 5.000 Personen brachte 1902 die Eingemeindung von Behringhausen und Obercastrop. Am 1. April 1926 entstand durch den Zusammenschluss der Stadt Castrop und zehn Landgemeinden die neue Stadt Castrop-Rauxel mit 53.399 Einwohnern.
Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges führten die vielen Flüchtlinge und Vertriebenen aus den deutschen Ostgebieten zu einem starken Anwachsen der Einwohnerzahl. Ihr Anteil an der Gesamtbevölkerung der Stadt lag 1962 mit rund 22.000 Personen bei etwa einem Viertel. Im gleichen Jahr erreichte die Bevölkerungszahl mit 88.923 ihren historischen Höchststand. Am 30. Juni 2005 betrug die „Amtliche Einwohnerzahl“ für Castrop-Rauxel nach Fortschreibung des Landesamtes für Datenverarbeitung und Statistik Nordrhein-Westfalen 77.780 (nur Hauptwohnsitze und nach Abgleich mit den anderen Landesämtern). Das sind rund 13 Prozent (11.143 Personen) weniger als 1962.
Die folgende Übersicht zeigt die Einwohnerzahlen von Castrop (bis 1925) und Castrop-Rauxel (ab 1926) nach dem jeweiligen Gebietsstand. Dabei handelt es sich um Volkszählungsergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen des Statistischen Landesamtes. Die Angaben beziehen sich ab 1871 auf die „Ortsanwesende Bevölkerung“, ab 1925 auf die Wohnbevölkerung und seit 1987 auf die „Bevölkerung am Ort der Hauptwohnung“. Vor 1871 wurde die Einwohnerzahl nach uneinheitlichen Erhebungsverfahren ermittelt.
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¹ Volkszählungsergebnis
Politik
Stadtrat
Nach der Kommunalwahl vom 26. September 2004 verteilen sich die 46 Sitze im Stadtrat folgendermaßen:
SPD | CDU | FWI | Grüne | FDP | Linke | Sonstige | Gesamt |
20 | 16 | 3 | 3 | 2 | 1 | 1 | 46 |
Ergebnisse der Kommunalwahlen ab 1975
In der Liste[1] werden nur Parteien und Wählergemeinschaften aufgeführt, die mindestens 2,95 % der Stimmen bei der jeweiligen Wahl erhalten haben:
Jahr | SPD | CDU | FDP | GAL | FWI | Grüne | Linke |
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1975 | 56,2 | 36,9 | 5,5 | ||||
1979 | 56,0 | 37,1 | 5,4 | ||||
1984 | 54,3 | 32,2 | 10,1 | ||||
1989 | 46,9 | 27,6 | 3,7 | 11,2 | 10,6 | ||
1994 | 51,4 | 30,6 | 6,9 | 9,5 | |||
1999 | 40,7 | 42,0 | 11,3 | 4,1 | |||
2004 | 43,1 | 35,6 | 3,4 | 6,5 | 6,7 | 3,3 |
Stadtoberhäupter
(während der Kreisfreiheit Oberbürgermeister, sonst Bürgermeister)
- 1926-1933: Dr. Mende, Zentrum, Bürgermeister, ab 1928 Oberbürgermeister
- 1933-1945: Dr. Richard Anton, NSDAP
- 1945-1946: Arnold Boerboom
- 1946-1948: Hubert Krehe, CDU, Oberbürgermeister
- 1948-1971: Wilhelm Kauermann, SPD, Oberbürgermeister
- 1971-1989: Hugo Paulikat, SPD, Oberbürgermeister/ ab 1975 Bürgermeister
- 1989-1999: Hans Ettrich, SPD, Bürgermeister
- 1999-2004: Nils Kruse, CDU, Bürgermeister
- seit 2004: Johannes Beisenherz (bis 2004 Hans-Felix Beisenherz), SPD, Bürgermeister
Wappen

Das Wappen der Stadt zeigt ein goldenes Andreaskreuz in blauem Feld, bei dem der rechte Balken über dem linken liegt. Die älteste erhaltene Urkunde, welche das Andreaskreuz zeigt, stammt aus dem Jahre 1512.
Die 1902 aus den Gemeinden Castrop, Obercastrop und Behringhausen gebildete Stadt Castrop übernahm als Stadtwappen das alte Wahrzeichen, das Andreaskreuz, mit den seit dem 17. Jahrhundert überlieferten Farben Blau und Gold. Der damalige Regierungspräsident von Arnsberg genehmigte die Führung des Stadtwappens am 28. Januar 1911. Aufgrund einer amtlichen, preußischen Vorschrift musste dem Wappen jedoch nun eine dreitürmige Mauerkrone aufgesetzt werden.
Am 30. August 1926 wurde dieses Wappen für die neue Stadt Castrop-Rauxel übernommen, was das preußische Staatsministerium am 24. November 1926 genehmigte. Am 15. Juli 1965 wurde die Mauerkrone, da historisch unbegründet, vom Wappenschild entfernt. Demnach wird das Stadtwappen seit dem 1. August 1965 wieder in seiner historisch überlieferten Form geführt.
Städtepartnerschaften
Städtepartnerschaften gibt es mit folgenden Städten:
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Von 1950 bis 2000 war die niederländische Stadt Delft Partnerstadt von Castrop-Rauxel.
Kultur und Sehenswürdigkeiten






Theater und Kino
Das Westfälische Landestheater (WLT) hat seinen Sitz in Castrop-Rauxel. Das bekannte Callo-Theater Projekt hat ebenfalls seinen Sitz in Castrop-Rauxel.
Das Kino Die Kurbel verfügt über 2 Säle mit insgesamt 460 Sitzplätzen, liegt in der Innenstadt oberhalb des Bahnhofs Castrop-Rauxel Süd und ist nach dem Kinosterben in Castrop-Rauxel das einzige verbliebene Kino in der Stadt.
Bauwerke
Siehe auch: Liste der Ausflugsziele und Sehenswürdigkeiten im Ruhrgebiet
Bedeutende Bauwerke in Castrop-Rauxel sind der Hammerkopfturm und das Vollwand-Strebengerüst der ehemaligen Zeche Erin. Als Industriedenkmäler zeugen sie von der Bergbauvergangenheit der Stadt. Dazu zählt auch die Halde Schwerin mit einer begehbaren Sonnenuhr, auf dem Gelände der ehemaligen Zeche Graf Schwerin.
Sehenswerte Bauwerke sind auch das Schloss Bladenhorst, ein Wasserschloss im Stadtteil Bladenhorst, die St.-Lambertus-Kirche im Stadtteil Henrichenburg, die Lutherkirche aus dem Jahre 1881 in der Altstadt, das Taubenvatta-Denkmal, ein Bronzedenkmal, das seit 1986 auf dem Kuopio-Platz steht und der jüdische Friedhof aus dem Jahr 1743. Dieser ist der älteste noch erhaltene Friedhof. Das Haus Goldschmieding, errichtet Ende des 16. Jahrhunderts, beherbergt heute ein Schlossrestaurant und befindet sich in einem Park, unweit der ehemaligen Pferderennbahn, auf der 1874 bis 1970 die auch überregional bekannten Naturhindernisrennen stattfanden. Heute befindet sich dort ein Naherholungsgebiet. An die Pferderennentradition erinnert das 1912 errichtete Reitsportdenkmal auf dem Altstadtmarkt.
In der Altstadt findet man ebenfalls eine dem in Westfalen besonders verehrten Lambertus von Maastricht geweihte Kirche, deren Ursprung auf das Jahr 1250 zurückgeht. In dem ältesten noch erhaltenen Teil steht ein Sakramentshäuschen aus Baumberger Sandstein, welches um 1512 erschaffen wurde.
Am Rande der Altstadt liegt der Stadtgarten. Dort befindet sich auch das 1926 eröffnete und 1992 geschlossene Parkbad Süd. Nach der Schließung wurde es unter Denkmalschutz gestellt und ist heute ein Kultur- und Freizeitzentrum mit Restauration.
Im Süden der Stadt erstreckt sich die 27-Loch-Golfanlage Frohlinde. Neben der sportlichen Besonderheit dieser 132 Hektar großen Anlage mitten im Ruhr-Revier zeichnet sich der Golfplatz durch eine wunderschöne Landschaftskulisse und eine extensive Verwirklichung von Erfordernissen des Natur-und Landschaftsschutzes aus.
Der Landschaftsarchäologischer Park Henrichenburg im Norden der Stadt lässt die Geschichte der Burg Henrichenburg am historischen Standort wieder aufleben. Die Burg wurde erstmals urkundlich 1263 erwähnt und 1787 wegen Baufälligkeit abgebrochen. Das Forum Europaplatz, gelegen am Stadtmittelpunkt, ist ein kulturell vielfach nutzbares Veranstaltungs- und Kongresszentrum. Das Zentrum des Forums besteht aus der Stadt- und Europahalle gestaltet nach Plänen des dänischen Architekten Arne Jacobsen, der auch das neue Rathaus entworfen hat. Der Rhein-Herne-Kanal, der die Stadt im Norden durchquert, gilt als wichtiger Umschlagplatz für Massengüter und Yachthafen für Freizeitkapitäne.
Sport
Der Castrop-Rauxeler Korfball ist in Deutschland führend. Heimische Vereine stellen die Mehrheit der deutschen Nationalspieler und vertreten Deutschland seit Jahren im Europapokal. Seit dem Jahr 2003 ist Castrop-Rauxel die Beachtennis-Hochburg Deutschlands und stellt mit Spielern der Tennisabteilung des Ruderverein Rauxel 1922 e.V. Meister auf Deutschland- und Europaebene. Die Ruderabteilung des Ruderverein Rauxel 1922 e.V. hat seit seiner Gründung viele deutsche Meister und Weltmeister hervorgebracht. 1988 hat der Verein seinen bisher größten sportlichen Erfolg gefeiert. In diesem Jahr wurde der Rauxeler Ruderer Eckhardt Schultz Olympiasieger im Deutschlandachter. Aktuell haben die Ruderer Magdalena Jakschick und Jannis Augustin auf der Junioren WM 2007 in Peking eine silberne bzw. goldene Medaille gewonnen. Des Weiteren ist die lokale Billard-Szene (Karambol) sehr ausgeprägt. Mit dem ABC Merklinde ist in der Saison 2006/2007 ein Castroper Billardverein in der 2.Bundesliga vertreten und hat mit Markus Dömer (im Einband gr.Bi.) sowie mit Christian Pöther ( Freie Partie kl.Bi.) zwei amtierende Deutsche Meister in seinen Reihen. Die Oberligamannschaft (kl. Billard) Vierkampf sowie die Oberligamannschaft Dreiband, ist Deutscher Mannschaftsmeister Saison 2006/07. Damit gelang dem ABC Merklinde ein Novum im deutschen Billardsport. Weitere traditionsreiche Castroper Billardvereine sind die Billardfreunde Schwerin, sowie der Billardclub Schwerin.
Regelmäßige Veranstaltungen
Zu den regelmäßigen Veranstaltungen in Castrop-Rauxel zählt die im Früjahr und Herbst stattfindende Kirmesveranstaltung, die traditionell mit einem Feuerwerk am letzten Tag endet. Im Frühsommer startet jährlich das seit Anfang der 1990er Jahre veranstaltete Kulinarische Fest Castrop kocht über auf dem Castroper Altstadtmarkt. Zu den jährlichen Veranstaltungen in der Castroper Altstadt zählen weiterhin Home & Garden im Frühjahr und der Viktualienmarkt im Herbst. Im Spätsommer schlägt das WLT-Freilichttheater mit Theateraufführungen auf dem Castroper Marktplatz seine Zelte auf. Darüber hinaus wird von der SPD Castrop-Rauxel einmal jährlich im Erinpark das Live-Event Rock unterm Förderturm organisiert. Zur Weihnachtszeit findet regelmäßig ein Weihnachtsmarkt in der Altstadt statt, der durch das Kulinarische Zelt im Advent auf dem Marktplatz ergänzt wird.
Des Weiteren findet in Castrop das VW-Forum am Europaplatz statt. Hier trifft sich die VW-Szene aus vielen Teilen Deutschlands. Zu den regelmäßigen Veranstaltungen zählen auch die Say-No-Party, wie auch die beiden Rockfestivals Steel-meets-Steel Festival und das Save The Planet Festival.
Preise und Auszeichnungen
- 1952 Die Englische Königin schenkt der Stadt ein Schwanenpaar als Dank für die Entwicklung der deutsch-britischen Freundschaft
- 1962 Ehrentitel „Gemeinde Europas“ - verliehen 1962 vom Europarat.
- 1979 Theodor-Heuss-Preis
Der Theodor-Heuss-Preis wurde der Stadt Castrop-Rauxel und ihren Bürgerinnen und Bürgern am 11. März 1979 von der Stiftung Theodor-Heuss-Preis e.V. für ihr beispielhaftes Engagement um die europäische Verständigung und ihre Bemühungen um Europa im Rahmen eines großen Festaktes im Herkulessaal der Münchener Residenz aus den Händen der Vorsitzenden Frau Dr. Hildegard Hamm-Brücher verliehen. Den Festvortrag mit dem Thema „Bürgerengagement für Europa“ hielt Bundesaußenminister Hans-Dietrich Genscher.
Wirtschaft und Infrastruktur

Ansässige Unternehmen
Von den ehemals reichlichen Großwerken in Castrop ist nur noch die Rütgers Chemicals GmbH, mit ca. 600 Mitarbeitern, übrig geblieben.
Die restliche Wirtschaftsstruktur ist heute nahezu nur noch von mittelständischen und kleinen Unternehmen geprägt.
Verkehr
Fernstraßen

Durch das Stadtgebiet führen die Bundesautobahnen A 2 (Oberhausen-Berlin), die A 42 (Kamp-Lintfort-Dortmund) und die A 45 (Dortmund-Aschaffenburg). Am Kreuz Castrop-Rauxel-Ost kreuzt sich die A 42 mit der A 45. Die Bundesstraße B 235 (Senden (Westfalen)-Witten), mit Anschluss an die A 40/B 1, durchquert die Stadt von Nord nach Süd.
ÖPNV

Mit dem Hauptbahnhof Castrop-Rauxel ist die Stadt an den öffentlichen Personennahverkehr angeschlossen. Von dort verkehrt die S-Bahn Rhein-Ruhr mit der Linie (S2) (Köln-Mindener-Strecke) nach Dortmund und Duisburg/Essen/Recklinghausen. Weiter hält der Rhein-Emscher-Express (RE 3) von Hamm nach Düsseldorf am Hauptbahnhof. Von den Haltepunkten Castrop-Rauxel Süd und Castrop-Rauxel-Merklinde verkehrt die Emschertalbahn (RB 43), die seit den frühen 1970er Jahren durch eine S-Bahn ersetzt werden soll. Der gesamte Schienenverkehr wird in Castrop-Rauxel von der DB Regio NRW durchgeführt. Die Strecke der Emschertalbahn wurde hingegen zum Fahrplanwechsel im Dezember 2006 von der NordWestBahn übernommen.
In Castrop-Rauxel fahren insgesamt 12 Buslinien der BOGESTRA (Linien 353, 378), der DSW21 (480, 481, 482), der Straßenbahn Herne - Castrop-Rauxel GmbH (311, 321, 341, 361) und der Vestische Straßenbahnen GmbH (233, 237, SB22). Der Städteschnellbus (SB22) verbindet Castrop-Rauxel mit Haltern. Zudem verkehrt eine Nachtexpresslinie (NE11). Die meisten Buslinien fahren Stadtgrenzen überschreitend. Zentrale Haltestelle der Buslinien ist der ZOB am Münsterplatz in der Castroper Innenstadt.
Für den gesamten öffentlichen Personennahverkehr gilt der Tarif des Verkehrverbundes Rhein-Ruhr (VRR). Tarifraumüberschreitend gilt der NRW-Tarif.
Schiffsverkehr

Der Rhein-Herne-Kanal verbindet Castrop-Rauxel mit dem deutschen Wasserstraßennetz. Auf Castroper Stadtgebiet befinden sich entlang des Kanals insgesamt 4 Kanalhäfen: Zum einen der Hafen Victor und der Hafen Rütgers, die sich beide unweit des Schloss Bladenhorst befinden, zum anderen der Kanalhafen Luck und der Hafen Marmorit, der sich in Höhe der Wartburgstraße befindet. Letzt genannter ist allerdings eher als Anlegestelle zu bezeichnen. Darüber hinaus befindet sich entlang des Castroper Teilstücks des Kanals ein Yachthafen für Freizeitkapitäne im Stadtteil Pöppinghausen.
Am Emscherdurchlass in Henrichenburg wird die Emscher unter dem Rhein-Herne-Kanal durchgeleitet. Zugleich ist dies der östliche Beginn der bis Oberhausen reichenden "Insel" zwischen Kanal und Fluss, die im Zuge der Renaturierung der Emscher weiter landschaftlich aufgewertet werden soll.
Medien
In Castrop-Rauxel erscheinen die Westdeutsche Allgemeine Zeitung, die Westfälische Rundschau und die Ruhr Nachrichten, jeweils mit einer Lokalausgabe. Alle Zeitungen unterhalten in der Castroper Altstadt eine Lokalredaktion. Die Ruhr Nachrichten betreiben zusätzlich eine Geschäftsstelle in der City. Darüber hinaus erscheint mittwochs und samstags der kostenlose Stadtanzeiger für Castrop-Rauxel und ein kostenloses Stadtmagazin, das in den Geschäften zum Mitnehmen ausliegt.
Gesundheitswesen
Krankenhäuser
- Evangelisches Krankenhaus: Das EvK gehört zur Ev. Krankenhausgemeinschaft Herne/Castrop-Rauxel gGmbH, die auch das EvK Herne betreibt. Das Krankenhaus liegt unweit des Stadtmittelpunktes.
- Katholisches Krankenhaus St. Rochus Hospital: Seit 1998 gehört das St. Rochus Hospital zur Katholischen Krankenhausgemeinschaft Castrop/Dortmund-West gem. GmbH, zu der auch das Katholische Krankenhaus Dortmund-West gehört.
Bildung

- In Castrop-Rauxel befinden sich 14 Grundschulen. Zudem gibt es zwei Gymnasien (Adalbert-Stifter-Gymnasium und Ernst-Barlach-Gymnasium), zwei Realschulen (Fridtjof-Nansen-Realschule und Johannes-Rau-Realschule), zwei Gesamtschulen (Willy-Brandt-Gesamtschule und Janusz-Korczak-Gesamtschule), zwei Hauptschulen (Franz-Hillebrand-Hauptschule und Schillerschule) und ein Berufskolleg (Berufskolleg Castrop-Rauxel). Darüber hinaus gibt es zwei Förderschulen (Europaschule und Hans-Christian-Andersen-Schule).
- Die FernUniversität Hagen unterhält im Dienstleistungszentrum (DIEZE) ein Studienzentrum.
- Das Zentrum Frau in Beruf und Technik: Die Einrichtung befindet sich ebenfalls im Dienstleistungszentrum (DIEZE).
- Volkshochschule/ Berufsbildungszentrum Castrop-Rauxel
- Stadtbibliothek Castrop-Rauxel
Söhne und Töchter der Stadt
- 1844, 21. Juli, Hedwig Kiesekamp, † 2. März 1919 in Münster (Westfalen), Sängerin und Schriftstellerin.
- 1878, 9. Mai, Heinrich Haslinde, † 11. November 1938, Heimatdichter.
- 1908, 11. April, Josef Hermann Dufhues, † 26. März 1971 in Duisburg-Rheinhausen, Politiker (CDU), MdL (Nordrhein-Westfalen), NRW-Innenminister und Landtagspräsident
- 1914, 18. September, Karl-Heinz Kramer, Radrennprofi und Weltrekord-Inhaber Steher hinter Motorradfahrer als Schrittmacher mit 154,506 km/h, aufgestellt 1950 auf dem Grenzlandring
- 1915, 26. Januar, Paschasius Hermann Rettler, † 16. September 2004, Sorocaba (Brasilien), Bischof von Bacabal (Brasilien).
- 1927, 11. Juni, Alfred Niepieklo, Deutscher Fußballmeister 1956 und 1957.
- 1929, 20. März, Josef Reding, Schriftsteller.
- 1939, 16. November, Paul Reding, Maler, Bildhauer und Schriftsteller.
- 1942, 15. Juni, Friedhelm Ost, Journalist und Politiker.
- 1944, 19. November, Klaus Fichtel, Fußballnationalspieler.
- 1950, 30. Mai, Ralf Suerland, Jockey und Trainer im Galopprennsport
- 1955, Udo Helmbrecht, Präsident des BSI (Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik)
- 1959, 4. Februar, Christian Schreier, Fußballnationalspieler.
- 1961, 17. November, Wolfram Wuttke, Fußballnationalspieler.
- 1964, 12. September, Dieter Hecking, Fußballtrainer
- 1978, 9. Juni, Michael Melka, Fußballspieler von Fortuna Düsseldorf
- 1986, 14. September, Baris Özbek, Fußballspieler von Galatasaray Istanbul und Fußballnationalspieler.
- 1987, 29. Juni, Marc-Andre Kruska, Fußballspieler von Borussia Dortmund und Fußballnationalspieler.
- 1988, 3. Januar, Christopher Nöthe, Fußballspieler von Borussia Dortmund
Literatur
- Dietmar Scholz: Von der „Freyheit“ zur „Europastadt“. Geschichte der Stadt Castrop-Rauxel. 1996, ISBN 3-09-303834-0
Quellen
- ↑ Verzeichnisse der Kommunalwahlergebnisse des Landes Nordrhein-Westfalen (LDS NRW) von 1975 bis 2004