DivX

DivX (engl. [ ], dt. [ ]) ist wie XviD oder HDX4 ein MPEG-4-kompatibler Video-Codec, der von DivX Inc. (früher DivXNetworks Inc.) entwickelt wurde. Der Codec ist für seine Fähigkeit bekannt, große Videodateien bei guter Qualität vergleichsweise stark komprimieren zu können.
Herkunft des Namens
Der Name ist eine Anspielung auf ein erfolgloses US-amerikanisches Verleihsystem für Video-DVDs namens DIVX (Digital Video Express, 1998–2001): Die Vorläuferversionen der heutigen DivX-Software basierten auf einem gehackten MPEG-4-Codec von Microsoft und wurden damals von ihrem Autor "DivX ;-)" betitelt. Seitdem ist die Software aber von Grund auf neu geschrieben worden und somit legal, lediglich der Name (ohne das Smiley-Emoticon) wurde beibehalten.
Geschichte von DivX
DivX 3.11 und frühere Versionen des Codecs entstanden, indem Microsofts MPEG-4-Codec gehackt wurde; dieser war durch einen französischen Hacker namens Jérôme Rota (Pseudonym: Gej) aus einer Betaversion des Windows Media Players extrahiert worden. Das "Project Mayo" war geboren, dem sich kurze Zeit später 4 weitere Programmierer anschlossen. In den frühen Versionen des "DivX Playa" zierte das "Project Mayo" Emblem, was jedoch aufgrund vieler Fragen von Nutzern später entfernt wurde. Der Hack modifizierte den Microsoft-Codec, um das komprimierte Video nicht nur als ASF-Datei, sondern auch als AVI-Datei speichern zu können. Außerdem unterstützte der ursprüngliche Microsoft-Codec nur Bitraten von maximal 256 kbps; in der gehackten Version waren es bis zu 6000. Die von Rota gegründete Firma DivXNetworks, Inc. entwickelte später eine völlig neue Version, um in den USA Patentverletzungen zu vermeiden. DivXNetworks hat in den USA ein Patent auf den neuen Codec angemeldet.
Der aktuelle DivX-Codec in Version 6.7 für Windows 2000, Windows XP, Windows Vista und Mac OS X kann von der DivX-Website heruntergeladen werden. Für Windows 98 und Windows ME steht seit der DivX-Codec-Version 6.0 nur mehr der DivX-Player zum Herunterladen bereit.
DivX-Formate
Ein typischer DVD-Film ist sechs bis acht Gigabyte groß, mit der DivX-Videokompression lässt sich der Film auf einer einzigen CD-ROM (650 bis 700 MB) speichern. Die Qualität bleibt auch bei Bitraten von 650-1000 kbit/sec relativ hoch, bei Szenen mit viel Bewegung können jedoch Kompressionsartefakte entstehen; ein Film in sehr hoher Qualität sollte über eine Bitrate von mindestens 1200 kbit/sec verfügen, wobei gerade bei häufigem Bildwechsel (Action- oder Sportfilme) geringere Bitraten bei hoher Auflösung Klötzchen und Hänger mit sich bringen. Es gibt viele Programme, die aus einer normalen DVD eine DivX-Datei erstellen können (konvertieren). Die resultierende Datei kann dann auf der Festplatte gespeichert oder auf eine CD oder DVD gebrannt werden.
Mit der Weiterentwicklung des DivX-Codecs wurden wiederholt technische Verbesserungen erzielt. Vor allem die seit Version 4 unterstützte Multipass-Kodierung mit variabler Bitrate hat hierzu beigetragen, bei welcher in einem ersten Kodierungsdurchlauf die Ursprungsdatei analysiert wird hinsichtlich der Komplexität der aufeinanderfolgenden Einzelbilder (engl. Frames). Erst in einem der darauffolgenden Durchläufe (meistens einer) wird die endgültige Videodatei erzeugt. Der Vorteil hierbei ist, dass bei gleichbleibendem Speicherplatzbedarf komplexe und schnell bewegte Szenen eine höhere Bitrate zugewiesen bekommen, während diese bei langsamen, ruhigen Bildfolgen wiederum verringert wird.
Neuere Versionen unterstützen zudem MPEG-Tools (d.h. Verfahren) wie z.B. Quarterpixel und Global Motion Compensation, was bei gleicher Bildqualität wiederum zu einer Verringerung des Speicherplatzbedarfes führt.
Der Erfolg von DivX im Heimbereich hat sich in den letzten Jahren so weit gesteigert, dass selbst DVD-Spieler im Niedrigpreissegment DivX unterstützen. Außerdem verfügen heutige Digitalkameras (wie z.B. die Casio Exilim S 770 D) über eine Video-Aufnahmefunktion im DivX-Format. Um sich weiter im Heimbereich zu festigen, wird die Breite an Abspielmöglichkeiten weiter gesteigert, indem der Codec auch für den Einsatz auf anderen Plattformen weiterentwickelt wird. So gibt es zusätzlich die Möglichkeit, Filme in ressourcen- und speicherschonenden Formaten für den Einsatz auf PDAs und Handhelds als auch für den anspruchsvollen Heimkinoeinsatz in hochauflösenden Formaten (High Definition Television) zu komprimieren. Filme mit hochauflösendem Bild verlangen sowohl mehr Leistung vom Prozessor als auch mehr Speicherplatz. Jedoch liegt der Speicherbedarf deutlich unter dem eines vergleichbaren MPEG-2-Filmes.
Kritik
Obwohl der DivX-Codec gute Kompressions-Resultate erbringt, ist er umstritten. Kritiker bringen vor allem zwei Argumente vor: Der Codec ist erstens nicht quelloffen, somit ist die Weiterentwicklung nicht garantiert. Zweitens können DivX-Filme mit DRM versehen werden, womit die Verkäufer zum Beispiel limitieren können, wie oft ein Film betrachtet werden kann.
Siehe auch
Weblinks
- Offizielle Webpräsenz von DivX
- Alte Versionen von DivX zum Download
- "Offizielles inoffizielles Tool" zur Erzeugung von Videos im DivX-Media-Format
- Kritischer Artikel zu DivX VOD
- JooX - die inoffizielle, legale, kostenlose DivX-Download-Videothek.