Heuristik
Als Heuristik (abgeleitet von [alt]griechisch ευρίσκω, heurísko, zu deutsch ich finde) bezeichnet man eine Strategie, die das Streben nach Erkenntnis und das Finden von Wegen zum Ziel planvoll gestaltet.
So sind heuristische Prinzipien Hilfsmittel bzw. vorläufige Annahmen der Forschung, von denen man sich neue Erkenntnisse erhofft.
Heuristiken sind kognitive Eilverfahren, denn sie organisieren Faustregeln für kognitive Strategien.
- Verfügbarkeit (Wahrscheinlichkeiten)
- Repräsentativität (Zugehörigkeit zu bestimmten Kategorien)
- Anker- oder Anpassungsheuristik
- Trial and Error (Versuch und Irrtum)
sind vier der vielen Heuristiken, derer wir uns bedienen. Solche Eilverfahren führen oft zu Lösungen einer Problemstellung, können aber auch verfälschte Entscheidungen hervorbringen. Entscheidungsfindungen laufen, wenn es schnell gehen muss, über diese Faustregeln. Wenn aber mehr Zeit zur Verfügung steht, sollte man sich anderer Wege bedienen bzw. Urteilsschlüsse genauer überprüfen.
Es wird auch als verhalten gesehen, das sich dann zu einer Induktion entwickelt
Lehre zur methodischen Gewinnung neuer Erkenntnisse, mit Hilfe der Erfahrung. Sie beruht in der Künstlichen Intelligenz meist auf Faustregeln bzw. Algorithmen. Heuristiken liefern in der Informatik häufig keine optimalen, aber meist gute Lösungen und kommen insbesondere dann zum Einsatz, wenn der Aufwand zur Berechnung der optimalen Lösung zu hoch wäre.
Eine grundlegende Problemklasse der Informatik wird von Suchproblemen gebildet. Heuristiken steuern beim Suchen, in welcher Reihenfolge der Suchraum bzw. Suchbaum durchquert wird. Dies geschieht durch eine geschickt gewählte Bewertungsfunktion, welche die Entfernung der zur Auswahl stehenden Wege zum Ziel schätzt: "Nimm den Weg, der den Abstand zum Ziel am meisten verkürzt". Passende Heuristiken sind in der Regel das Herz "intelligenter" Suchverfahren.
In der Logik lassen sich Probleme stets als die Frage nach logischer Konsequenz beschreiben. Dabei wird der Suchraum eines Problems durch einen Kalkül beschrieben. Kalküle werden in Kombination mit einer Heuristik zu Beweissystemen.
Seit jeher ist es eine zentrale Fragestellung des Menschen, wie Probleme zu lösen sind. In der Philosphie ist man zudem seit der Antike an allgemeinen Methoden interessiert, Lösungen für Probleme zu finden. Zentrale Begriffe zum Finden von Lösungen sind dabei Analyse und Synthese. "State of the Art" sind Entdeckungssysteme, die mit vorgegebenen Fakten innovativ umgehen können. (z.B. Skidbladnir)
Literatur
- Archimedes: Methodenlehre
- Pappus: Analysis & Synthesis
- Al Sijzi: Geometrisches Problemlösen
- Descartes: Die Methode
- Descartes: Regula ad Directionem Ingenii -- Regeln zur Ausrichtung der Erkenntniskraft
- Leibniz: Über die Weisheit
- Hintikka, J.; Remes, U.: The Method of Analysis.
- Frege: Begriffsschrift und andere Aufsätze
- Kolmogorow: Aufgabenlogik
- Polya: Mathematik und plausibles Schließen
- Newel, A.; Simon, H. A.: Human Problem Solving
- Douglas B. Lenat : Automated Matematician
- J. Müller: Systematische Heuristik