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Marianengraben

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Der bis zu 11.034 m tiefe Marianengraben, auch als Marianenrinne bezeichnet, ist eine Tiefseerinne bzw. ein Tiefseegraben im westlichen Pazifischen Ozean, welcher die tiefste Stelle des Weltmeeres enthält.

Geographie

Der Marianengraben im Pazifik

Weit nördlich des Äquators verläuft der Marianengraben direkt östlich der Inselkette der Marianen, die zu den melanesischen Inseln gehören. Er liegt durchschnittlich rund 2.000 km östlich der Philippinen, nördlich und südlich der marianischen Insel Guam. Mit einer Tiefe von rund 11.000 m (an manchen Stellen) hat er den tiefst gelegenen Meeresgrund der Welt. In Richtung Norden mündet diese Tiefseerinne in den Boningraben – an den sich weiter nördlich der Japangraben anschließt – über. Im Osten liegt das Marshallbecken, im Süden die Karolinen, im Südwesten der Yapgraben und im Westen – hinter den Marianen – das Philippinenbecken. Dort liegt der halbmondförmige Marianengraben etwa zwischen 12° und 17° nördlicher Breite sowie 142° und 147° östlicher Länge.

Geologie

Tektonische Platten mit Kontinenten im Hintergrund

Der Marianengraben bildet den östlichen Teil der tief eingeschnittenen Nahtstelle von Philippinischer Platte im Westen und Pazifischer Platte im Osten.

Erforschung des Marianengrabens

Das Forschungsschiff Trieste kurz vor seinem Tauchrekord

Bereits im Jahr 1951 wurde im Marianengraben von der Besatzung des englischen Vermessungsschiff "Challenger II" eine Meerestiefe von 10.899 m mittels Echolotung (10.863 m per Drahtlotung) ermittelt; dieser Stelle gab man den Namen Challengertief.

Im Internationalen Geophysikalischen Jahr 1957 wurde das Witjastief 1 durch das gleichnamige sowjetische Forschungsschiff im Marianengraben entdeckt. Am 23. Januar 1960 erforschten der Schweizer Jacques Piccard und der US-Amerikaner Don Walsh die Rinne mit dem Tauchboot Trieste und stiegen dabei auf 10.916 m u. NN (Triestetief) ab - ein bis heute ungeschlagener Rekord.

Tiefste bisher bekannte Stelle des Weltmeeres

Der westliche Pazifik

Zuerst galt das Galatheatief im Philippinengraben mit 10.540 m Meerestiefe als die tiefste Stelle der Ozeane. Seit 1957 gilt allerdings das Witjastief 1 im Marianengraben mit 11.034 m als tiefste Stelle des Weltmeeres; zahlreiche Quellen, nicht nur im Internet, geben allerdings "nur" 11.022 m als hiesige Tiefe an – ersterer Wert bezieht sich vermutlich auf Echolotung und zweiterer auf Drahtlotung.

Meerestiefs

Im Marianengraben befinden sich diese Meerestiefs:

Besonderes

Als Kuriosum sei erwähnt, dass die rechnerische Geschwindigkeit einer Oberflächenwelle in Wasser der Tiefe 11.034 m mit 329,0 Meter pro Sekunde sehr genau der Schallgeschwindigkeit in Luft von −4 Grad Celsius entspricht (329,1 Meter pro Sekunde).

Siehe auch

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