Galatasaray Istanbul
Galatasaray SK
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Datei:Galatasaray.png | |||
Basisdaten | |||
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Name | Galatasaray Spor Kulübü | ||
Gründung | 20. Oktober 1905 | ||
Präsident | Vorlage:Flagicon Özhan Canaydin | ||
Erste Fußballmannschaft | |||
Cheftrainer | Vorlage:Flagicon Karl-Heinz Feldkamp | ||
Spielstätte | Ali-Sami-Yen-Stadion | ||
Plätze | 24.500 | ||
Liga | Turkcell Süper Lig | ||
2006/07 | 3. Platz | ||
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Galatasaray SK ist ein Fußballverein der türkischen Profiliga Turkcell Süper Lig.
Der offizielle Name des Vereins lautet Galatasaray Spor Kulübü (türkisch für Sportklub Galatasaray), im Volksmund und von den Fans wird er jedoch oft Aslanlar (die Löwen), GS (Abkürzung für Galatasaray) oder Cim Bom (Aussprache: dschimm bomm; Betonung auf Bom, wobei hier die Herkunft dieses Slogans nicht ganz klar ist; siehe weiter unten) genannt. Im deutschsprachigen Raum hat sich die Bezeichnung „Galatasaray Istanbul“ eingebürgert, wird jedoch in der Türkei in dieser Form nicht verwendet.
Galatasaray ist einer der populärsten und erfolgreichsten Vereine der Türkei, was er neben seinen unzähligen inländischen Meisterschaften und Erfolgen auch seinen Erfolgen im internationalen Wettbewerb im Rahmen der UEFA Champions League und dem UEFA-Cup zu verdanken hat. Letztere haben auch entscheidend dazu beigetragen, dass der Verein weltweiten Ruhm erlangte, als er im Jahr 2000 als erstes Fußball-Team der Türkei den UEFA-Cup und den UEFA Super-Cup gewonnen und auf seinem Weg dorthin zahlreiche ruhmreiche europäische Mannschaften bezwungen hat.
Abteilungen
Volleyball, Wasserball, Schwimmen, Rudern, Leichtathletik, Bridge, Segeln, Judo und Rollstuhlbasketball. Außerdem verfügt der Verein - von Kindergärten bis zur Universität - über zahlreiche Bildungseinrichtungen, sowie Fußballschulen im gesamten Land.
Basketballmannschaft
Wasserballmannschaft
Wasserball wurde erstmals in den Jahren nach 1910 von Galatasaray-Studenten gespielt und auch erstmals dadurch in der Türkei eingeführt. Auf der Kurucesme-Insel wurde Wasserball zum Spiel -und Trainingsgelände, 1968 wurde ein Schwimmbad in Kalamis eröffnet, wo von nun an alle Wassersportarten des Vereins ihren Sitz bezogen.
In der türkischen Wasserball-Liga, die es seit den 1950ern gibt, wurde man 1955 und 1957 zweimal, nach längeren Jahren in den 1970ern 73,75 und 77 dreimal Meister. Bis 1991 gab es eine 14-jährige Pause.
1988 wurde der Ungar Zoltan Gulyas Trainer, der Wert vor allem auf die Nachwuchsspieler legte, und das Niveau erheblich steigerte, sodass bald auch Olympische Sportler hervorkamen. Das A-Team der Männer wurde seit 1991 12 mal Meister und erreichte auch beachtliche Platzierungen in den europäischen Bewerben.
In dieser Periode steigerten sich auch die Leistungen des Nationalteams, sowohl in den europäischen, als auch den Balkan-Meisterschaften. In den letzten Jahren schafften es die Galatasaray-Spieler immer wieder in die besten 16 der europäischen Spitzenteams, auch wenn es zu Beginn des "Europa-Abenteuers" z.T. harte Niederlagen gegeben hatte. Im Moment liegt das Team zwischen dem 9. und 12. Platz in der Europa-Wertung.
Erfolge
Türkischer Pokal: (Türkiye Kupası) 14
- 1963, 1964, 1965, 1966, 1973, 1976, 1982, 1985, 1991, 1993, 1996, 1999, 2000, 2005
Pokal des Türkischen Sportjournalisten-Vereins: (TSYD Kupası) 12
- 1963, 1966, 1967, 1970, 1977, 1981, 1987, 1991, 1992, 1997, 1998, 1999
Präsident Pokal: (Cumhurbaşkanlığı Kupası) 10
- 1966, 1969, 1972, 1982, 1987, 1988, 1991, 1993, 1996, 1997
Premierminister Pokal: (Başbakanlık Kupası) 5
- 1974, 1978, 1985, 1989, 1994
UEFA-Pokal: 1
- 2000
Gründung des Teams
Ähnlich wie das Galatasaray-Gymnasium trägt auch das Fußballteam die Eigenschaft, im türkischen Sport so etwas wie ein Pionier zu sein. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts war der noch in den Kinderschuhen steckende türkische Fußball wenig mehr als ein loses Ballspiel ohne jegliche Regeln. Überhaupt wurden die ersten Fußballvereine von Ausländern gegründet, wie der 1901 entstandene "Kadiköy Football Club", ins Leben gerufen von Engländern und Griechen, die in Konstantinopel lebten. Doch nur kurze Zeit später spaltete sich die Mannschaft aufgrund mehrerer Streitigkeiten in weitere Teams. Zunächst hatten aber alle den Charakter von Zusammenschlüssen der Minderheiten gemein, die untereinander Spiele austrugen. Zu den Zuschauern bei diesen Partien gehörten Schüler des Galatasaray-Gymnasiums, welche aber vom Ablauf der Spiele enttäuscht waren und daher den Entschluss fassten, den Grundstein für einen eigenen Verein zu legen.
Erster Präsident und Mitbegründer, Ali Sami Yen formulierte den Satz: Unser Ziel ist es, zusammen zu spielen wie die Engländer, eine Farbe und einen Namen zu besitzen und die nicht-türkischen Mannschaften zu schlagen. Nach intensiver Namensuche einigte man sich auf Galatasaray, welcher während eines Spiels mit einem griechischen Verein aufgekommen sein soll, als das Publikum nach dem 2:0-Sieg der Studenten rief: Herren des Galata-Palastes. Der Name Galatasaray bedeutet übersetzt:"Palast von Galata".
Da es im Osmanischen Reich 1905 aber noch kein Gesetz gab, welches eine Registrierung möglich gemacht hätte, blieb man zunächst inoffiziell. Die offizielle Registrierung erfolgte 1912, als eine solche Richtlinie eingeführt wurde.
Inoffizielle Gründer (1905)
- 1. Ali Sami Yen
- 2. Asım Sonumut
- 3. Emin Bülent Serdaroğlu
- 4. Celal İbrahim
- 5. B. Nikolof
- 6. Milo Bakiş
- 7. Pol Bakiş
- 8. Bekir Sıtkı Bircan
- 9. Tahsin Nahit
- 10. Reşat Şirvanizade
- 11. Hüseyin Hüsnü
- 12. Refik Cevdet Kalpakçıoğlu
- 13. Abidin Daver
Offizielle Gründer (1912)
- 1. Ali Sami Yen
- 2. Asım Sonumut
- 3. Emin Bülent Serdaroğlu
- 4. Celal İbrahim
- 5. Bekir Sıtkı Bircan
- 6. Reşat Şirvanizade
- 7. Refik Cevdet Kalpakçıoğlu
- 8. Abidin Daver
Vereinsfarben

Am Anfang waren die Vereinsfarben rot und weiß, inspiriert von der türkischen Flagge. Da die Regierung damals aber noch repressiv auftrat, fühlte man sich schon bald unkomfortabel, weswegen die Farben geändert wurden in eine Kombination aus gelb und schwarz. Aber auch diese Version konnte sich nicht halten und so kam man zu den jetzigen Farben, gelb und rot. Ali Sami Yen erzählt dazu Folgendes: Nachdem wir viele Orte besucht hatten, kamen wir zum Geschäft von Yanko dem Fetten in Bahcekapi und wir sahen zwei elegante Kleider aus Wollstoff. Eines war schön und dunkelrot nahe einer Art purpur braun und das andere war ein dickes gelbes, welches Spuren von orange trug. Der Geschäftsinheber kombinierte die beiden Kleider mit einer unglaublichen Handbewegung. Es erschien eine Breite, ähnlich der Farbe, welche den Kopf und den Nacken eines Distelfinks bedeckt. Es war, als würden wir Farbenspiele im Feuer beobachten. Wir stellten uns eine Breite rot-gelben Feuers über unserem Team vor und dachten, dass es uns von Sieg zu Sieg tragen würde. Und das tat es auch.
Rivalen
National ist Fenerbahçe Istanbul Galatasarays größter Widersacher. Wenn diese beiden Teams aufeinandertreffen (mindestens zwei Mal jährlich), spricht man vom "Kıtalar Arası Derbi" (dt. Interkontinentales Derby; Galatasaray befindet sich im europäischen Stadtteil Beyoğlu, Fenerbahce im asiatischen Kadıköy), dem größten Derby der Türkei und eines der größten der Welt. Obwohl Fenerbahçe mehr Siege bei den Spielen der beiden untereinander vorzuweisen hat, hat Galatasaray den höchsten Sieg davongetragen (im Jahre 1911 7:0 in Unterzahl auf Fenerbahçes Gelände). Bislang konnten die blau-gelben „Kanarienvögel“ international nicht mit den rot-gelben „Löwen“ mithalten. Für diese historisch nicht belegte Feindschaft ist kein relevanter Grund bekannt, außer vielleicht der Tatsache, dass die Heimat beider Teams Istanbul ist. Ansonsten entbehren die Spannungen jedweder Grundlage: keine religiösen wie beim Old Firm, auch keine politischen wie bei FC Barcelona und Real Madrid. Es bleibt trotz allem ein Fakt, dass vor allem die türkischen Medien viel dazu beigetragen haben.
Weitere Rivalen sind Besiktas JK, das sich eher in einer Sonderstellung sieht, sowie Trabzonspor welches aber seit den 1970er Jahren Fenerbahce als großen Gegner hat.
Als Gegner auf internationaler bzw. europäischer Ebene wäre der AC Mailand aufgrund zahlreicher Begegnungen noch am ehesten vorzuweisen, manche sehen Galatasaray sogar als „Milan-Schreck“. Sowohl in der Saison 1999-2000 als auch 2000-01 (letztere in der zweiten Gruppenphase) schafften die Türken den Aufstieg, zumeist auf Kosten der Lombarden. Es besteht aber auch eine gewisse Fan-Freundschaft durch die Begegnungen, oder Personen, die als Spieler oder Trainer bei beiden Vereinen gewirkt haben, wie Fatih Terim und Ümit Davala.
Einrichtungen
Stadion
Galatasaray trägt seine Heimspiele im Ali-Sami-Yen-Stadion. Das Stadion wurde nach dem Gründer des Vereines Ali Sami Yen genannt. Die Heimstätte der Rot-Gelben befindet sich im Norden Istanbuls in Şişli. Die Kapazität nach Angaben des Vereinens beträgt 24.000 Sitzplätze. Die höchste Zuschauerzahl das Ali-Sami-Yen-Stadion im Jahr 1987, beim Spiel zwischen Galatasaray Istanbul und Eskişehirspor kamen 39.000 Besucher, zu diesem Zeitpunkt gab es keine Sitzplätze im Stadion. Unter den Fans nennt man das Stadion als Cehennem (Hölle). Zur Saison 2009/10 wird Galatasaray Istanbul das Ali-Sami-Yen-Stadion verlassen und in eine neue Arena ihre Heimspiele ausgetragen. Die neue Arena wird mit einem bewegbarem Dach und 52.000 Sitzplätze ausgestattet. Galatasaray Istanbul schloss mit TOKI ein Pachtvertrag über 49 Jahre für die Arena. Das Ali-Sami-Yen-Stadion wird nach dem Umzug des Vereines abgerissen, auf das Grundstück soll später ein Einkaufszentrum errichtet werden.
Galatasaray Museum
Das Galatasaray Museum wurde im Jahr 1905 von Ali Sami Yen gegründet. Der Standort des Museums bis zum 15. Mai 1919 war in Kalamış (Istanbul). Ali Sami Yen hatte nach dem Ersten Weltkrieg Angst, dass alle Pokale, Trikots, Fotografien, Dokumente und Medaillien damals vom Staat beschlagnahmt werden sollten. Daher wurden die Gegenstände im Galatasaray-Gymnasium untergebracht. Das Galatasaray-Museum ist das allerste Sportmuseum dass in der Türkei eröffnet wurde, derzeit ist der Museumsdirektor Ali Oraloğlu.
Im Museum befinden sich 3000 Pokale, Fotografien mit Mustafa Kemal Atatürk und andere wichtigen Staatsmännern der Türkei und aus Europa. Zu dem findet der Besucher auch Waffen und Schwerter aus dem Ersten Weltkrieg, ungefähr 200 Schüler des Galatasaray-Museums waren im Krieg damals beteiligt.
Für Besucher ist das Museum Mittwochs von 13:00 - 17:00 geöffnet.
Erstes Aufhorchen in Europa
Galatasaray ist der erfolgreichste türkische Club und zugleich einer der beliebtesten sowohl innerhalb der Türkei, als auch in europäischen Wettbewerben. So gelang dem Verein viermal der Einzug ins Viertelfinale und einmal der Einzug ins Halbfinale der Champions League (bzw. Europäischer Pokal der Landesmeister). In der Saison 1988/1989 stand Galatasaray als bisher einzige türkische Mannschaft im Europäischen Pokal der Landesmeister im Halbfinale, scheiterte aber am späteren Zweiten Steaua Bukarest mit 1:1 und 1:4. Unvergessen für alle Fans bleibt hierbei der spektakuläre Einzug ins Viertelfinale, was wohl zu den größten Sensationen in der europäischen Vereinsfußballgeschichte gehört. Im Achtelfinale traf der Verein auf den Schweizer Club Neuchâtel Xamax (zu der Zeit zu den „Großen“ in Europa gehörend). Das Hinspiel in der Schweiz verlor man mit 0:3. Das Unmögliche geschah dann am 9. November 1988 beim Rückspiel in Istanbul, wo man durch einen unglaublichen Willen die Schweizer mit 5:0 bezwang und somit ins Viertelfinale einzog.
Im Viertelfinale trafen die Istanbuler auf den französischen Meister AS Monaco. Die Monegassen galten mit Stars wie George Weah bereits als garantierter Finalist. Aber vollkommen überraschend gewannen die Türken im Hinspiel im Stade Louis II 1:0 nach einem wuchtigen Kopfball von Stürmerstar Tanju Colak vorbereitet durch eine Flanke von Cevat Prekazi. In der Folge vergaben die Gastgeber unzählige Chancen und scheiterten etliche Male an Torwart Zoran Simovic, trotz aller Bemühungen schafften sie das 1:1 nicht mehr. Das Rückspiel wurde aufgrund einer Strafe, die über Galatasaray verhängt worden war, in Köln ausgetragen. In Monaco herrschte Freude darüber, nicht in die "Hölle" des Ali Sami Yen zu müssen, - allerdings ahnte niemand, das die Atmosphäre in Köln fast noch schlimmer war. Das Rückspiel wurde mit einem 1:1 beendet, noch wichtiger aber waren der Halbfinaleinzug und das unvergessliche Tor von Cevat Prekazi aus fast 40 Metern, das zum schönsten des Turniers gewählt wurde.
Auch wenn Galatasaray im Semifinale gegen Steaua Bukarest ausschied, so waren das Wesentliche das Prestige sowohl für den Verein, als auch für den türkischen Fußball. Zum ersten Mal zeigte sich, was türkische Teams auch gegen hochkarätige Gegner alles an Fähigkeiten zeigen konnten.
Als erstem und einzigem türkischem Club gelang es Galatasaray, zwei europäische Titel zu erlangen.
Mit 19 Teilnahmen an der Champions League gehört Galatasaray zu den europäischen Teams, die bisher am meisten an diesem Wettbewerb teilnahmen, an der modernen Version dieses Turniers gleich bei seiner Einführung in der Saison 1993-94, wo in der Vorrunde Manchester United auf spektakuläre Weise aus dem Turnier geschossen wurde. Das Hinspiel im Old Trafford begann mit einer schnellen 2:0 Führung für die Engländer, und die ManU- Fans erwarteten sogar noch mehr Treffer, doch die Türken fingen sich rasch und erzielten gleich drei Tore zum 2:3, bevor es Eric Cantonas gelang, mit dem Ausgleichstor das Hinspielergebnis zu fixieren (3:3). Das Rückspiel in der Türkei endete 0:0 und die Sensation war damit perfekt. Galatasaray wurde damit zum ersten türkischen Team, das eine englische Mannschaft aus einem europäischen Turnier eliminiert hatte.
Saison 1999-2000
Die historisch schwerwiegendste Saison 1999-2000 begannen die Türken nach dem 4. nationalen Meistertitel in Folge in der Champions League in einer Gruppe mit Hertha BSC, FC Chelsea und AC Mailand. Nach fünf Spieltagen waren vier Punkte errungen, das letzte Spiel um den Einzug in den UEFA-Pokal fand im Ali Sami Yen gegen die Mailänder statt, die tabellenmäßig in der besseren Situation waren und daher besiegt werden mussten. In einem fantastischen Match, das Galatasaray gleich zweimal drehen musste (knapp vier Minuten vor Schluss erzielte Hakan Sükür das 2:2) gewannen "Cimbom" durch ein Elfmetertor von Ümit Davala in der Nachspielzeit mit 3:2.
Im UEFA-Pokal wurde in der 3. Runde als Gegner Bologna zugelost (1:1(A), 2:1(H)), es folgten Borussia Dortmund (2:0(A), 0:0(H)), Real Mallorca (4:1(A), 2:1(H))und Leeds United (2:0(H), 2:2(A)).

Das Finale fand im Kopenhagen Parken Stadion am 17. Mai 2000 statt, der Endspielgegner war der FC Arsenal. Beide Seiten fanden gut ins Spiel, auch wenn es sehr von Taktik geprägt war, kamen vor allem die Türken zu guten Chancen durch Hakan Sükür und Arif Erdem, auf der anderen Seite wurden Marc Overmars und Thierry Henry gefährlich. Nach 90 Minuten stand es aber immer noch 0:0, so dass die Verlängerung herhalten musste. Gleich zu Beginn gab es für Galatasaray mit der roten Karte für Spielmacher Gheorghe Hagi den ersten großen Schock, die Partie musste in Unterzahl weitergespielt werden. Dem folgte aber ein noch viel größerer, als plötzlich Henry völlig freistehend den Ball ins Tor köpfte, der aber in allerletzter Sekunde von Torwart Claudio Taffarel von der Linie gerettet wurde. Der brasilianische Nationaltorhüter verletzte sich bei dem Manöver, avancierte aber gleichzeitig zum Mann des Spiels. Als es auch nach 120 Minuten Unentschieden stand, folgte das Elfmeterschießen, bei dem auf englischer Seite sowohl Davor Suker als auch Kapitän Patrick Vieira vergaben, auf türkischer Seite aber alle Schützen trafen. Das Elfmeterschießen endete mit einem satten 4:1 für Galatasaray und der erste Europapokaltriumph einer türkischen Mannschaft war somit unter Dach und Fach. Zwar stimmt es, das Fenerbahce Istanbul in den 60er Jahren den Balkanpokal gewonnen hat, allerdings wird dieser Bewerb offiziell nicht mehr anerkannt und wurde vor längerem stillgelegt. Somit ist die Behauptung, Galatasaray sei einziger türkischer Europapokalsieger durchaus haltbar, auch wenn Kayserispor 2006 den UI-Cup gewann.

Im August desselben Jahres traf man im Stade Louis II in Monaco auf den Champions League-Sieger Real Madrid im Rahmen des Spiels um den UEFA-Supercup. Zunächst gingen die Türken durch einen Elfmeter in Führung, der von Neuzugang Mario Jardel verwertet wurde, die Spanier glichen aber kurz vor Schluss ebenfalls per Strafstoß durch Raul aus. Nach Ende des Matches ging es in die Golden Goal Phase, in der Jardel seinem Ruf als "Real-Schreck" alle Ehre machte, als er nach einer Hereingabe von Fatih Akyel das 2:1 schoss und seinem neuen Arbeitgeber die zweite internationale Trophäe verschaffte. Ebenfalls erwähnenswert ist die Tatsache, das der europäische Erfolg vielen von Galatasarays Spielern eine Fortsetzung ihrer Karriere im Ausland bei zum Teil weltberühmten Vereinen ermöglichte (Hakan Sükür zu Inter Mailand, Tugay Kerimoglu zu Rangers FC usw.)
Auch in der Champions League verschafften sich die "Löwen" danach wieder starke Auftritte, in der Saison 2000-01 kamen sie bis ins Viertelfinale, wo man an Real Madrid scheiterte (3:2 in Istanbul, 0:3 in Madrid). Im folgenden Jahr kam "Cimbom" in die zweite Gruppenphase gemeinsam mit FC Barcelona, AS Rom und dem FC Liverpool, schied aber als Gruppenletzter aus (5 Remis, eine Niederlage). Nach diesen denkwürdigen Auftritten folgten noch drei erfolgreiche Qualifikationen für die CL-Gruppenphase (2002-03, 2003-04, 2006-07), die aber auf dem dritten bzw. vierten Platz beendet wurden.
Saison 2004-05
Für Galatasaray und seine Fans hatte diese Saison eine ganz besondere Bedeutung, weil sich die Gründung zum 100. Mal jährte. Dementsprechend waren die Ziele hochgesteckt: Gewinn der nationalen Meisterschaft und des türkischen Pokals. Das Jahr davor war Fenerbahçe Istanbul Meister geworden, und "Cimbom" war so schlecht platziert gewesen, das es mit einer Teilnahme an europäischen Turnieren nichts wurde. Nachdem über längere Zeit der Erzrivale die Tabelle angeführt hatte, schien es in der Winterpause zu einer Wende zu kommen, als der damals noch unbekannte Franck Ribery von Metz zu Galatasaray kam. Der Franzose sollte sich schon im Mai endgültig beweisen, als im Pokalfinale Galatasaray und Fenerbahçe aufeinandertrafen. Mit einer überragenden Leistung von einem Tor und einer direkten Vorlage verhalf er den "Löwen" schließlich zu einem satten 5:1 Sieg und sicherte sich seinen Platz im Herzen der Anhängerschaft des Vereins.
Doch das Hauptziel, die 16. Meisterschaft im Jahrhundertjubiläum zu feiern, konnte nach einer 0:1 Niederlage gegen Fenerbahçe im Şükrü-Saraçoğlu-Stadion nicht mehr erreicht werden. Es kam sogar noch schlimmer, als Trabzonspor vorbeizog und Platz 2 übernahm, sodass auch eine mögliche Qualifikation für die Champions League ins Wasser fiel. Vollends enttäuschend wurde die Saison, als Trainer Gheorghe Hagi entlassen wurde und der sich seiner Bedeutung nun bewusst gewordene Ribery wegen Unregelmäßigkeiten bei der Bezahlung seinen Kontrakt einseitig auflöste und zu Olympique Marseille wechselte. Seitdem trauern ihm die Fans nach, umso mehr, als er sich nun bei der vergangenen Fußball-Weltmeisterschaft 2006 einen großen Namen gemacht hat und sein Wert danach auf das fast Zehnfache stieg. Ein Prozess, der durch den Verein eröffnet wurde, um eine Abfindung zu verlangen, hat bisher kaum gefruchtet, es ist sogar möglich, das Galatasaray noch Nachzahlungen an Ribery entrichten muss.
Saison 2005-06
Nach den Deprimierungen des vorangegangenen Jahres erhoffte man sich einen Prozess des Wiederaufstiegs. Nachfolger von Hagi als Trainer wurde der Belgier Eric Gerets und zu Beginn der Saison wurde der serbische Mittelfeldakteur Saša Ilić verpflichtet, der gleich in seinem ersten Spiel zwei Tore schoss und die Erwartungen zunächst erfüllte, im Laufe der Saison sollte jedoch die Kritik an ihm wachsen, da er kaum mehr im Spiel in Erscheinung trat, geschweige denn Tore schoss. Die Kritiker verstummten jedoch, als er sich im Spiel gegen Beşiktaş mit einem Doppelpack meldete und seinem Team damit zu einem 3:2-Sieg verhalf. Im UEFA-Cup gab es aber eine Riesenenttäuschung, als man in der Vorrunde gegen den norwegischen Vertreter Tromsø IL ausschied (0:1(A), 1:1(H))
In der Liga führte wieder lange Zeit Fenerbahçe die Tabelle an, und kaum einer hatte Zweifel daran, dass es die Mannschaft von Trainer Christoph Daum zum 3. Meistertitel in Folge schaffen würde. Die Winterpause war ebenfalls anstrengend: So gab es massive finanzielle Schwierigkeiten, denn die Schulden an die UEFA mussten zurückerstattet werden, noch dazu gab es Probleme bei den Auszahlungen an die Spieler, was zu Streiks führte. Alles in allem stand der Verein vor dem Bankrott. In einem nationalen Spendenaufruf bezahlten nicht nur landesweit Fans, sondern auch ehemalige Spieler aus dem Ausland, ja sogar Anhänger anderer Teams sollen mitgeholfen haben. Schließlich konnte die Krise überwunden werden.
Und je mehr die Zeit voranschritt, desto mehr zeigte sich, dass es wie das Jahr zuvor wieder einen Zweikampf der beiden Giganten geben würde; nach Monaten der Verfolgungsjagd kam Galatasaray wieder an die Spitze, nachdem Fenerbahçe vollkommen überraschend auswärts bei Vestel Manisaspor mit 3:5 untergegangen war, führte "Cimbom" mit drei Punkten. Die Woche darauf kam es zum direkten Duell zwischen den beiden Meisterschaftsanwärtern, welches Fenerbahçe im eigenen Stadion mit 4:0 gewann. Die Folge war, dass nun beide dieselbe Anzahl an Punkten hatten, bis zum Anbruch der letzten Woche, als Galatasaray zuhause gegen Kayserispor 3:0 gewann, und Fenerbahçe auswärts bei Denizlispor nach einem 0:1-Rückstand nur mehr den Ausgleich zum 1:1 schaffte. Für alle überraschend ging der insgesamt 16. Meistertitel an Galatasaray, zum ersten Mal seit 4 Jahren, womit auch die neuerliche Teilnahme an der Champions League bevorstand.
Saison 2006-07
Die aktuelle Saison stand im Zeichen von Fenerbahçe Istanbul, der Verein hatte seinen 100. Jahrgang gefeiert. Aus diesem Grund war es vor allem für Galatasaray wichtig, Meister zu werden, um sich für das verpatzte Jubiläum 2005 zu rächen. Zu Beginn der Saison wurden mehrere Spieler verpflichtet, Rückkehrer Okan Buruk, Mehmet Topal aus der zweiten türkischen Liga, sowie Junichi Inamoto von West Bromwich Albion und Marcelo Carrusca von Estudiantes La Plata und Tolga Seyhan auf Leihbasis von Schachtar Donezk. Vor allem die ausländischen Transfers konnten die erwartete Leistung nicht bringen, von seiten der Fans gab es heftige Proteste.
Im August kam Cimbom über ein Gesamtergebnis von 6:3 über den tschechischen Vizemeister FK Mladá Boleslav in die Gruppenphase der Champions League, zusammen mit dem FC Liverpool, PSV Eindhoven und Girondins Bordeaux. Aber nach einer Reihe von schlechtem Spiel, Pech und Fehlentscheidungen der Schiedsrichter endete man mit 4 Punkten auf dem letzten Platz und schied so vorzeitig aus. Im türkischen Pokal schied das Team von Erik Gerets überraschend gegen den Abstiegskandidaten Kayseri Erciyesspor aus, Trainer des Vereins war der ehemalige Galatasaray Verteidiger Bülent Korkmaz. Kayseri hatte im Hinspiel ein 0:0 im eigenen Stadion erreicht, daher benötigte Galatasaray also einen Sieg im Ali-Sami-Yen-Stadion, dort endete das Match 1:1 nach Verlängerung, somit schied Galatasaray im türkischen Pokal überraschend aus. Am 32. Spieltag konnte Fenerbahce die Meisterschaft nach einem 2:2 gegen Trabzonspor fixieren, während Besiktas bei Bursaspor mit 0:3 verlor und Galatasaray bei Sivasspor nur zu einem 1:1 kam. Fenerbahce wurde unter der Leitung von Zico zum 17. mal türkischer Meister, die Enttäuschung bei den Spielern und Fans von Galatasaray war dementsprechend groß, da hatte man doch gehofft, wie im Vorjahr ein Wunder zu bewerkstelligen. Die Fans hofften nur noch, den Erzrivalen am vorletzten Spieltag im heimischen Stadion zu schlagen, denn somit hätten sie noch die Chance wenigstens die CL-Qualifikation zu erreichen. Dieses Ziel wurde ebenfalls nicht erreicht, weil Galatasaray das Stadtderby mit 1:2 verlor. Galatasaray spielt also in der Saison 2007/08 im UEFA-Pokal. Am 29.Mai 2007 gab Eric Gerets seinen Rücktritt bekannt und schnell wurde ein neuer Trainer gefunden: Karl-Heinz Feldkamp. Die Tatsache, dass die Auswahl auf Feldkamp fiel, stieß bei einem grossen Teil der Vereinsleitung auf Kritik und auch bei den Fans ist der neue Trainer nicht unumstritten. Als Hauptnachteile werden sein Alter und die Rückkehr aus seiner langjährigen Pause diskutiert. Kurz vor seiner Ankunft verließen Torwart Faryd Mondragon und Neuzugang Junichi Inamoto den Club.
Aktueller Kader
Name | Rückennummer | Nationalität | |||
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Tor | |||||
Aykut Erçetin | 1 | Vorlage:Flagicon | |||
Orkun Uşak | 54 | Vorlage:Flagicon | |||
Fırat Kocaoğlu | 88 | Vorlage:Flagicon | |||
Verteidigung | |||||
Rigobert Song | 4 | Vorlage:Flagicon | |||
Ismaël Bouzid | 15 | Vorlage:Flagicon | |||
Hakan Balta | 22 | Vorlage:Flagicon Vorlage:Flagicon | |||
Uğur Uçar | 33 | Vorlage:Flagicon | |||
Volkan Yaman | 74 | Vorlage:Flagicon | |||
Servet Çetin | 76 | Vorlage:Flagicon | |||
Mittelfeld | |||||
Tobias Linderoth | 6 | Vorlage:Flagicon | |||
Okan Buruk | 7 | Vorlage:Flagicon | |||
Baris Özbek | 8 | Vorlage:Flagicon Vorlage:Flagicon | |||
Lincoln | 10 | Vorlage:Flagicon | |||
Hasan Şaş | 11 | Vorlage:Flagicon | |||
Mehmet Topal | 14 | Vorlage:Flagicon | |||
Marcelo Carrusca | 16 | Vorlage:Flagicon | |||
Ayhan Akman | 18 | Vorlage:Flagicon | |||
Sabri Sarıoğlu | 55 | Vorlage:Flagicon | |||
Arda Turan | 66 | Vorlage:Flagicon | |||
Mehmet Güven | 87 | Vorlage:Flagicon | |||
Sturm | |||||
Serkan Calik | 61 | Vorlage:Flagicon Vorlage:Flagicon | |||
Hakan Şükür ![]() |
9 | Vorlage:Flagicon | |||
Shabani Nonda | 20 | Vorlage:Flagicon | |||
Özgürcan Özcan | 27 | Vorlage:Flagicon | |||
Çağrı Yarkın | 30 | Vorlage:Flagicon | |||
Ümit Karan | 99 | Vorlage:Flagicon | |||
Stand: 3. September 2007 |
Betreuerstab | |
Name, Vorname | Funktion |
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Feldkamp, Karl-Heinz | Cheftrainer |
Dilmen, Burak | Assistenztrainer |
Akcan, Ahmet | Assistenztrainer |
Neuzugänge zur Saison 2007/2008
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Abgänge zur Saison 2007/2008
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Vorstand und Betreuerstab
Vorstand | |
Name, Vorname | Funktion |
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Canaydin, Özhan | Präsident |
Haznedaroğlu, Semih | Vize-Präsident |
Polat, Adnan | stellvertretender Vorstandsvorsitzender |
Sezgin, Adnan | Sportdirektor (Fußball) |
Bekannte ehemalige Spieler
Ehemalige Trainer
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Präsidenten
Die Vereinsstatuten setzen fest, dass der Präsident des Vereins auch ehemaliger Schüler und Absolvent des Galatasaray-Gymnasiums sein muss.
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Trikotsponsoren and Ausrüster
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Siehe auch
Trivia
- Von seinen Anhängern wird Galatasaray oft einfach nur „Cim Bom“ genannt, und „Cim Bom Bom“ ist der bekannteste Schlachtruf für die „Aslanlar“ (zu Deutsch: Löwen), die Spieler von Galatasaray.
- Galatasaray hat mehrmals 2:0-Rückstände gegen Top-Teams wie Manchester United (in Old Trafford), Real Madrid, FC Barcelona und AC Mailand in einen 3:2 Sieg umgewandelt oder eine 3:0-Auswärtsniederlage im Hinspiel durch einen höheren Sieg im Rückspiel in Ali Sami Yen wettgemacht (siehe oben).
- Galatasaray ist die erste, aber nicht einzige Mannschaft in der Türkei, die in der Turkcell Süper Lig drei Sterne bekommen hat (1 Stern: 5 Meisterschaften), und auch die erste und einzige, die vier Meisterschaften in Folge gewann (1997-2000).
- Seit dem 15. Januar 2007 verfügt Galatasaray auch über einen eigenen Sender. Galatasaray TV zeigt Nachrichten, Nostalgie, und Interviews sowie viele Sendungen mit bekannten Personen aus der Welt des Sports, die kommentieren und analysieren.
- Bei Toren wird die Coverversion "I will survive" von der niederländischen Popgruppe Hermes House Band gespielt.