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Katharina Saalfrank

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Katharina Saalfrank (* 1971 in Bad Kreuznach) ist Diplom-Pädagogin und Musiktherapeutin und wurde durch die RTL-Serie „Die Super Nanny“ bekannt, in der sie Familien pädagogisch begleitet und bei schwierigen Situationen in deren Alltag Erziehungshilfe durch Gespräche, Unterstützung und direktes Coaching leistet.

Zur Person

Katharina Saalfrank wuchs die ersten sieben Lebensjahre in Limburg, anschließend in Wiesbaden, als Älteste von fünf Geschwistern auf. Ihr Vater ist Pfarrer, ihre Mutter Lehrerin. Sie studierte von 1995 bis zu ihrem Diplom-Abschluss im Jahr 2000 Pädagogik an der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz. Von 2000 bis 2003 schloss sich eine berufsbegleitende psychologisch-therapeutische Weiterbildung zur Musiktherapeutin an der Universität der Künste Berlin an.

Saalfrank und ihr Mann Christian sind Eltern von vier Söhnen und leben in Berlin. Neben ihrem Engagement bei RTL betätigt sie sich als Kolumnistin und engagiert sich für den Verein jungundjetzt. Hier unterstützt sie vor allem die Internetberatung junoma (Jugend-Notmail), wo ein Beratungsangebot durch ehrenamtliche Experten für psychisch und physische notleidende Kinder und Jugendliche (zum Beispiel bei Problemen mit Alkohol, Angst, Depressionen, Drogen, Missbrauch etc.) angeboten wird. Katharina Saalfrank ist Mitglied der SPD.

Saalfrank wurde als Diplom-Pädagogin in dem TV-Format „Die Super Nanny“ einer größeren Öffentlichkeit bekannt. Den Titel Nanny (dt.: Kindermädchen) mag sie allerdings nicht: „Nur die Sendung heißt so. Ich bin weder „super“ noch „Nanny“, sondern einfach Katharina Saalfrank.“ Als die Serie startete, war sie ein TV-Phänomen, da sie als Erste im deutschen Fernsehen in einen Reality-TV-Konzept Pädagogik in das Fernsehen brachte. Das Angebot solle Beziehungsberatung für Eltern bieten und auf gesellschaftliche Tabuthemen, wie zum Beispiel Gewalt an Kindern aufmerksam machen.

Zur Pädagogik

Katharina Saalfrank arbeitet als Diplom-Pädagogin im Format „Die Super Nanny“ vor allem mit Familien in schwierigen und besonderen Situationen. Dabei betrachtet sie das Familiensystem in seiner Gesamtheit und wendet Bausteine der Systemischen Theorie an. Auch Methoden aus der Sozialarbeit werden praktiziert.

Das Verhalten des Kindes sieht sie als ein Symptom für eine allgemeine Schieflage in der Familie und setzt in ihrer Arbeit vor allem darauf, die Ursachen für das Verhalten der gesamten Familie zu ergründen und zu verstehen. Ein wichtiger Aspekt ist hier, bei den Eltern wieder Verständnis für das Kind zu wecken. Erster Schritt ihrer Arbeit ist es, eine neue Perspektive für die Eltern zu schaffen, die meist nur noch defizitorientiert auf ihre Kinder schauen können. Teile ihrer pädagogischen Arbeit sind vor allem Gespräche und Ursachenforschung bei den Eltern. Ziel ist es dabei, das Kind zu stärken und durch die direkte Unterstützung der Eltern im Alltag möglichst viele positive gemeinsame Erfahrungen zwischen Eltern und Kindern zu vermitteln. Auch die Videoanalyse, die den Eltern oft ihre eigene schwierige Verhaltensweise gegenüber den Kindern vor Augen führt und zu einer intensiven inneren Auseinandersetzung mit sich selbst führen kann ist ein Element der pädagogischen Arbeit.

Neben dieser emotionalen Arbeit werden häufig auch die zeitliche Struktur und der Familienablauf neu erarbeitet. Weiterhin legt Katharina Saalfrank Wert auf kleine und große individuelle Familienrituale und bestärkt die Familien in deren Etablierung. Katharina Saalfrank beleuchtet das Verhaltensmuster aller Beteiligten, vor allem das der Eltern, kritisch und versucht individuelle Lösungswege aufzuzeigen, die den Wünschen und Bedürfnissen von Eltern und Kind gerecht werden. Wichtig scheint zu sein, dass die Familie selber Ideen entwickelt. Katharina Saalfranks Stärken scheinen in ihrer Authentizität, dem Verständnis für Kinder und Eltern und in ihrer wertschätzenden Arbeitsweise zu liegen.

Der deutsche Kinderschutzbund wendete sich nach der Ausstrahlung der ersten Folgen gegen Katharina Saalfranks im Fernsehen vorgeführte Arbeitsweise. Da das Konzept der Sendung mittlerweile grundlegend überarbeitet wurde, ist diese Kritik jedoch überholt und nicht mehr aktuell. So wurde damals zum Beispiel kritisiert, dass die Sendung suggeriere, dass man komplexe Erziehungsprobleme innerhalb von wenigen Tagen lösen könne. Hierbei wurde allerdings unterschlagen, dass es für jede der von Katharina Saalfrank besuchten Familien eine langfristige professionelle Nachbetreuung gibt. Desweiteren wurde bemängelt, dass Katharina Saalfrank fast ausschließlich auf die Bedürfnisse der Eltern und nicht die der Kinder eingehe, was nach vorurteilsfreiem Studium der aktuellen Sendungen schlicht und ergreifend unwahr ist. Auch die vielkritisierte Videoüberwachung wird heutzutage von Katharina Saalfrank nur noch sehr selten eingesetzt.

Auszeichnungen