Zum Inhalt springen

Marchantiidae

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 11. Oktober 2007 um 18:16 Uhr durch Griensteidl (Diskussion | Beiträge) (subtaxa aus der box). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Marchantiidae
Brunnenlebermoos (Marchantia polymorpha)
Vorlage:Taxonomy
Vorlage:Regnum: Pflanzen (Plantae)
Vorlage:Subregnum: Moose
Vorlage:Divisio: Moospflanzen (Bryophyta)
Vorlage:Subdivisio: Lebermoose (Hepaticophytina)
Vorlage:Classis: Marchantiopsida
Vorlage:Subclassis: Marchantiidae
Wissenschaftlicher Name
Marchantiidae

Die Marchantiidae sind eine Vorlage:Subclassis der Lebermoose und umfassen die Lebermoose mit komplex gebauten Thalli.

Merkmale

Die Gametophyten sind monosymmetrische Thalli. Der Aufbau des Thallus weist von oben nach unten auf: eine Epidermis mit Atemöffnungen, Atemhöhlen, Assimilations- und Speichergewebe, ventrale Bauchschuppen und Rhizoide. Diese Trennung in Grundgewebe und Assimilationsgewebe tritt bei allen Arten außer bei reduzierten Formen auf. Pro Zelle gibt es nur einen Ölkörper. Die Rhizoide sitzen an der Unterseite des Thallus und besitzen auf der Innenwand Vorsprünge und werden deshalb Zäpfchenrhizoide genannt. Die Gametangien sitzen auf dem Thallus oder sind befinden sich auf spezialisierten Gametangiophoren. Die Sporogone besitzen ein rundliche Kapsel und sind mit einem kurzen Fuß in den Gametophyten eingesenkt. Die Sporen besitzen eine vielgestaltige Oberfläche (Papillen, Warzen, dornige Fortsätze etc.) und sind mit 40 bis 60 Mikrometern recht groß. Darüberhinaus werden die Sporogone vielfach im Thallus oder direkt an der Erde gebildet. Diese Merkmale sprechen gegen eine Windverbreitung und für eine Verbreitung durch Tiere oder Wasser (Zoochorie bzw. Hydrochorie).

Ökologie

Die komplexen Thalli mit ihrer Cuticula werden als xeromorphe Anpassung an Trockenstandorte gedeutet. Viele Gattungen sind Halbwüsten- und Steppenbewohner, wie Targionia, Mannia und Plagiochasma. Man spricht vom xeromarchantioiden Lebenssyndrom.

Sekundär hat diese Gruppe auch Feuchtstandorte erobert. Insofern ist das bekannte Brunnenlebermoos (Marchantia polymorpha) kein typischer Vertreter der Marchantiidae. Es gibt aber sogar amphibische (Riccia) oder schwimmende Formen (Riccia fluitans, Ricciocarpos natans).

Systematik

Es gibt weltweit 27 Gattungen mit rund 250 Arten. Nach Frahm und Frey (2004) werden die Marchantiidae in zwei Ordnungen unterteilt:

Literatur

  • Jan-Peter Frahm: Biologie der Moose. Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg und Berlin 2001, ISBN 3-8274-0164-X
  • Jan-Peter Frahm, Wolfgang Frey, J. Döring: Moosflora. 4., neu bearbeitete und erweiterte Auflage (UTB für Wissenschaft, Band 1250). Ulmer, Stuttgart 2004, ISBN 3-8001-2772-5 (Ulmer) & ISBN 3-8252-1250-5 (UTB)