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Meinolf Wewel

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Meinolf Wewel (* 24. April 1931 in Paderborn als Sohn des späteren Verlegers Erich Wewel) ist ein deutscher Verleger.

Werdegang

Aufgewachsen in und bei München, dort 1951 Abitur, anschließend Buchhandelslehre im väterlichen Verlag und Studium der Philosophie, Psychologie, Germanistik und Kunstgeschichte an der Universität Freiburg u. a. bei Martin Heidegger, Max Müller, Bernhard Welte und Eric Wolf. Nach der Buchhandelsprüfung 1955 im Holbein-Verlag Basel. 1956 bis 1958 Leitung der Werbestelle des Börsenvereins des deutschen Buchhandels in Frankfurt a. M. Abendseminare bei Theodor Adorno und Max Horkheimer. 1959 Studium der Philosophie, Germanistik und Pädagogik an der Universität Mainz u. a. bei Alwin Diemer, Gerhard Funke, Karl Holzamer, Fritz-Joachim von Rintelen, Friedrich-Wilhelm Wentzlaff-Eggebert und Theodor Ballauff. 1960 bis 1969 beim Pädagogischen Verlag Schwann in Düsseldorf als Leiter der Werbung für die Fach- und Schulbuchproduktion, ab 1965 auch Lektorat Pädagogik und Vertretung des Verlagsleiters. 1968 Promotion zum Dr. phil. an der Universität Mainz mit der Arbeit „Die Konstitution des transzendenten Etwas im Vollzug des Sehens. Eine Untersuchung im Anschluss an die Philosophie von Hans Lipps und in Auseinandersetzung mit Edmund Husserls Lehre vom intentionalen Bewußtseinskorrelat (ISBN 3495475281)

Verleger

Von Anfang April 1969 bis bis Ende 1994 leitete Meinolf Wewel als Geschäftsführer den Verlag Karl Alber in Freiburg i. Br. Dort Fortführung der Reihen „Orbis academicus“ (auch als Mitherausgeber) und „Symposion“ sowie Begründung u. a. der „Alber-Broschur-Philosophie“ (1972 bis 1990: 100 Bände, ab 1990 in festen Einbänden fortgeführt als „Alber-Reihe Philosophie“ (bis Ende 1994: 31 Bände) [ein Forum gegenwärtigen Denkens, offen für alle Strömungen und Fragestellungen], der Studienreihe „Kolleg Philosophie“ (ab 1970) und der Reihen „Fermenta philosophica“ (ab 1994) [Studien und Entwürfe zur Diskussion], „Praktische Philosophie“ (ab 1975; auch als Mitherausgeber), „Phänomenologische Forschungen“ (ebenfalls ab 1995). 1981 begann bei Alber das von Meinolf Wewel mitbegründete „Handbuch Philosophie“ zu erscheinen, von dem bis Ende 1994 neun Bände vorlagen, und 1993 hat er noch die internationale Buchreihe „Orbis phaenomenologicus“ begonnen, an der er als Mitglied des Editionsgremiums weiterhin mitwirkt.

In einem Interview der spanischen Zeitschrift „Diálogo Cientificio“ wies Meinolf Wewel 1994 darauf hin, wie sehr das Denken sprachlich eingegrenzt ist und daher „der Ergänzung und Korrektur durch das Denken in anderen Sprachen und Kulturen“ bedarf. In diesem Sinne galt sein besonderes Interesse Veröffentlichungen aus dem hispanischen und japanischen Kulturraum, aber auch solchen aus Russland, Italien, Frankreich und Rumänien.

1995 erschien für Meinolf Wewel bei Alber die Festschrift „Facetten der Wahrheit“ (ISBN 3495478205) mit Beiträgen von 25 Gelehrten aus elf Ländern, herausgegeben von Ernesto Garzón Valdés und Ruth Zimmerling. Zur Wahl des Titels dieser Festschrift schreiben die Herausgeber im Vorwort, sie sei kein Zufall, sondern gibt eine tiefe Überzeugung Meinolf Wewels wieder. Er selbst hat einmal geschrieben: Ich sehe meine Aufgabe als Verleger geisteswissenschaftlicher Bücher und Zeitschriften - vor allem philosophischer, aber auch rechts- und sozialwissenschaftlicher sowie historischer - darin, dem Diskurs der Gelehrten ein Forum zu geben, ihn dadurch zu fördern. Dabei leitet mich die Grundüberzeugung, daß die Wahrheit viele Gesichter hat. Deshalb kann ich mich weder dem Denken einer Richtung oder Schule, noch dem Denken einer bestimmten Nation, Sprachgemeinschaft oder Kultur verschreiben.

Weiterhin ist im Vorwort der Festschrift von den Herausgebern vermerkt: „Seine Vorliebe für die Phänomenologie hat sich nicht nur in der Veröffentlichung zahlreicher Autoren niedergeschlagen, die diese philosophische Richtung verfolgen. ... Getreu seiner offenen und unvoreingenommenen Einstellung hat er im Verlag Karl Alber auch die Veröffentlichung von Autoren zu fördern gewusst, die andere, der Phänomenologie fernstehende Richtungen vertreten, wie etwa die analytische Philosophie oder der Postmodernismus. Autoren wie G. E. M. Anscombe, Lewis White Beck, John Rawls, Michel Henry und Emmanuel Lévinas wurden beim Alber-Verlag übersetzt und aufgelegt, was ihre Rezeption durch die deutschsprachige Öffentlichkeit erleichtert, wenn nicht gar erst ermöglicht hat.“

1999 erschien für Meinolf Wewel als Liber amicorum bei Alber der Band „Metamorphosen der Phänomenologie“ (3495478558) mit zwölf Beiträgen jüngerer Phänomenologen, herausgegeben von Hans Rainer Sepp. Otto Pöggeler schreibt im Geleitwort: „Die Hand Meinolf Wewels ... zeigt sich gerade darin, daß er in besonderem Maße jüngeren Forschern geholfen hat, sich durch Publikationen vorzustellen.“ Und im Nachwort von Ernst Wolfgang Orth heißt es: „In seiner Praxis, durch welche die Autoren auf ihre literarische Aufgaben verwiesen werden, war er auch eine Herausforderung an die Phänomenologie: "Sachlichkeit"<, "Selbst Sehen" sind nur soviel wert, als in literarischer - textueller und kontextueller - Kommunikation eingelöst werden kann.“

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