Schlacht bei Freiberg
Die Schlacht bei Freiberg in Sachsen am 29. Oktober 1762 war das letzte große Gefecht im Siebenjährigen Krieg.
Ausgangssituation
1762, nach dem Tod der Zarin Elisabeth, schied Russland aus dem Krieg aus; Preußen war aus seiner inzwischen hoffnungslos erscheinenden Lage gerettet.
Heinrich von Preußen glaubte, dass nun der Krieg beendet sei. Aber Friedrich II. bestand darauf, die eroberten Gebiete Sachsens zu schützen. Er wollte sie als Austauschobjekte für den künftigen Friedenskongress benutzen.
Prinz Heinrich beugte sich und griff am 29. Oktober mit über 20.000 Mann die Reichsarmee bei Freiberg an. Die schlecht geführten preußischen Truppen schlugen die Reichsarmee, die sich nahezu auflöste. 7.400 Mann, darunter über 4.000 Gefangene, fielen in die Hände der Preußen, die nur etwa 1.400 Mann einbüßten. Damit war in Sachsen gleichfalls der Feldzug beendet.
Kurz darauf gab Friedrich seinen Generalen ein Bankett und verteilte Lob und noch mehr Tadel, übte auch Selbstkritik. Zum Schluss sagte er, sich Heinrich zuwendend: „Lassen Sie uns nun, meine Herren, unser Glas leeren auf das Wohl des einzigen Generals, der während des ganzen Krieges nicht einen einzigen Fehler gemacht hat... Auf Dein Wohl, mein Bruder!“
Beteiligte Regimenter
Kürassiere
- Rgt. Nr. 1
Am 29. Oktober 1762 steuerte die Kürassier-Brigade Bandemer in der zweiten Angriffs-Kolonne zwischen St. Michaelis und dem Spittelwald (jetzt: Hospitalwald) zum Sieg von Freiberg bei.
- Rgt. Nr 4
Erlitt beim Durchbruch bei Döbeln in vorgeschobener Stellung bei Chemnitz schwere Verluste. Zu beklagen waren der Verlust von zehn Offizieren, 317 Mann und 250 Pferden. Aber bei Freiberg rächten sie sich. Mit dem Ruf "Chemnitz!" ritten sie zwei Regimenter am Spittelwald über den Haufen, eroberten zehn Geschütze und acht Fahnen und jagten den Feind bis hinter Freiberg, bei nur drei Offizieren, 21 Mann eigenen Verlusten.
- Rgt. Nr. 11
Am 29. Oktober bei Freiberg sorgte es mit für die Entscheidung in Sachsen. Mit 100 Mann unter dem späteren Generalleutnant von Backhof griff es in der Brigade Alt-Stutterheim den Spittelwald mit an.
Dragoner
- Rgt. Nr 2
Nach der Schlappe bei Brand am 15. Oktober griff es am 29. Oktober bei Freiberg, mit dem Dragoner-Regiment Nr. 11 unter Generalmajor von Manstein in der Brigade Jung-Stutterheim von St. Michaelis über den Spittelwald auf Freiberg an. Dabei wurde ein Dragoner-Regiment in die Flucht geschlagen und ein Bataillon gefangen.
- Rgt. Nr. 6
1762 hatte es 768 Fehlstellen. Es war ausgeblutet. Am 29. Oktober führte Major Marschall von Bieberstein in der Kolonne Forcade das II. Bataillon bei Freiberg im Angriff auf die Höhen von Großschirma.
- Rgt. Nr. 7
Bei Freiberg griff es am 29. Oktober nachts in der ersten Kolonne Kleists St. Michaelis bei Brand an. Als der Angriff stockte, umfasste es den Gegner von Süden, Dabei gelang es ihm, das Regiment Salm zu zersprengen. Die Infanterieregimenter 33 und 35 wurden von 2 Eskadrons überritten. Es wurden 8 Kanonen erobert und über 700 Gefangene gemacht. Die eigenen Verluste betrugen 66 Mann und 72 Pferde.
Husaren
- Rgt. Nr. 8
säuberte in der Kolonne Stutterheims den Struthwald.
Infanterie
- Rgt. Nr. 1
nahm unter Major von Poseck auch in der Schlacht bei Freiberg teil.
- Rgt. Nr. 7
eroberte bei Freiberg am 29. Oktober 1762 fünf Kanonen und eine Fahne.
- Rgt. Nr. 9
Taugte nach schweren Verlusten nur noch zur Besatzung von Neisse, während die Grenadiere noch Freiberg am 29. Oktober mitmachten.
- Rgt. Nr. 17
Am 29. Oktober 1762 umfasste den feindlichen rechten Flügel am Spittelwald südlich "unter geschickter Geländebenutzung".
Weblinks
Literatur
- Hanns Joachim Friedrichs: Weltgeschichte : eine Chronik. - München : Naturalis-Verl., 1988. - ISBN 3-88703-814-2
- Hannsjoachim W. Koch: Geschichte Preußens. - Herrsching : Pawlak, 1986. - ISBN 3-88199-30-6