Flores Island (British Columbia)

Flores Island ist eine etwa 150 km² große Insel vor der Westküste von Vancouver Island vor der kanadischen Pazifikküste. Sie liegt nördlich von Tofino und hat einen Umfang von 82 km. Ihr Name bezieht sich auf Don Manuel Flores, den 51. Vizekönig von Mexiko (1787—99). Es gibt dort nur eine einzige größere Siedlung mit dem Namen Ahousaht (Village), dazu kommt Marktosis. Diese liegen im Süden der Insel. In Ahousaht befindet sich eine Post und ein Einkaufsladen (general store). Der Anderson Lake ist das wichtigste Trinkwasserreservoir.
Die Insel ist per Wassertaxi (Ahousaht Pride) zweimal täglich von Tofino aus zu erreichen, aber auch von Hot Springs. Sie ist Teil des Flores Island Provincial Park, der rund 41 km² Land- und knapp 30 km² Meeresfläche umfasst.
Die Insel stellt den Hauptteil des Reservats dar, in dem die Ahousaht leben, der größte Teilstamm der Nuu-chah-nulth First Nation. Knapp ein Drittel der über 1800 Ahousaht lebt innerhalb des Reservats, das per Wasserflugzeug und Boot mit Tofino verbunden ist.
1993 wurde ein Öko- und Kultur-Wanderweg angelegt, der Ahousaht mit Buchten, Wäldern, dem höchsten Berg der Insel (Mount Flores, 886 m) und anderen Natursehenswürdigkeiten verbindet. Zugleich erhält man dort Erläuterungen zu den Gebräuchen und zur Geschichte der Ahousaht. Er führt schließlich bis zur Cow Bay, wo sich Grauwale versammeln. Darüber hinaus dient er als eine Art Gedächtnis, wenn man so will einer historischen Quellensammlung. Er zog bereits im ersten Jahr 8.000 Besucher an.
Besonders hervorzuheben ist der Schutz seltener Tierarten, die 1995 auch überwiegend die Unterschutzstellung begründeten, darunter Fledermäuse, der nördliche Seelöwe, Orkas, Seeotter, Grauwale, Cutthroat Trouts (eine Meeresforellenart) und der Coho-Lachs, dazu endemische Pflanzenarten. Als besonders gefährdet gilt der Marmelalk, genauer gesagt der Brachyramphus marmoratus marmoratus. Neuerdings tauchen Wölfe auf der Insel auf.
Geschichte
Ursprünglich lebten die Ahousaht an der Westküste der nahe gelegenen Vargas Island, und in der Calmus Passage sowie um die Cyprus Bay im Clayoquot Sound. 1824 siedelten die Ahousaht nach Flores um, lieferten sich dort einen 14-jährigen Krieg mit den Otsosaht. Als Ahousaht 1864 eine Händlerschaluppe angriffen und die Besatzung niedermachten, erfolgte eine Strafexpedition, in deren Verlauf 15 Männer starben.
1874 missionierte Father A. J. Brabant in Begleitung des Bischofs von Victoria unter den Ahousaht. 1888 wurde in Clayoquot die erste Missionsstation eingerichtet. Ab 1890 wurden die Kinder zunehmend in Missionsschulen geschickt und 1899 entstand die Christian Indian Residential School auf der benachbarten Meares Island. In Ahousaht auf Flores Island entstand eine Presbyterianermission.
Um 1880 schlossen sich die Keltsomaht den Ahousaht an, nachdem der überwiegende Teil der Männer bei einer Jagd im Pazifik ums Leben gekommen war. Diese waren selbst bereits mit den Quatswaht und den Owinmitisaht amalgamiert. In den 1940er Jahren schlossen sich auch die wenigen verbliebenen Manhousaht den Ahousaht an.
Heute leben die aus insgesamt sechs Stämmen hervorgegangenen Ahousaht in Marktosis (Maaktusiis) auf Flores.
Im August 2007 galten 1851 Menschen als Ahousaht, von denen 599 im eigenen Reservat lebten.[1]
Anmerkungen
Literatur
- Juliet Craig: “Nature was the provider”: traditional ecological knowledge and inventory of culturally significant plants and habitats in the Atleo River Watershed, Ahousaht Territory, Clayoquot Sound, Victoria: University of Victoria 1998, Diss.
- Stanley Sam Sr., Ahousaht Wild Side Heritage Trail Guidebook, Vancouver 1997 ISBN: 1-895123-40-2