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Schwarzwaldbahn (Württemberg)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Schwarzwaldbahn Stuttgart-Zuffenhausen–Calw
Strecke der Schwarzwaldbahn (Württemberg)
Streckennummer:4810
Kursbuchstrecke (DB):790.6
Streckenlänge:44,5 km; in Betrieb: 25,7 km
Maximale Neigung: 22 
Vorlage:Bahnstreckenabschnitt Stuttgart Hbf–Stuttgart-Zuffenhausen
Abzweig nach rechts
{{BSkm|6,6|0,0}} Frankenbahn nach Heilbronn Vorlage:S-Bahn-S-S4 Vorlage:S-Bahn-S-S5
Haltepunkt / Haltestelle
1,2 Stuttgart-Neuwirtshaus
Abzweig nach links und geradeaus
Güterverbindungsbahn von Kornwestheim Rbf
Bahnhof
3,6 Korntal
Abzweig nach rechts
Strohgäubahn R61 nach Weissach
Haltepunkt / Haltestelle
5,8 Weilimdorf
Bahnhof
7,7 Ditzingen
Haltepunkt / Haltestelle
11,1 Höfingen
Bahnhof
14,4 Leonberg
Haltepunkt / Haltestelle
17,9 Rutesheim
Abzweig ehemals nach links und geradeaus
vom Militärflugplatz Malmsheim ca. 1935–1945
Bahnhof
20,5 Renningen
Abzweig nach links
Rankbachbahn nach Böblingen
Haltepunkt / Haltestelle
22,7 Malmsheim
Abzweig ehemals nach links und geradeaus
vom Industriegebiet Weil der Stadt 1970–1990
25,7 Weil der Stadt Endstation Vorlage:S-Bahn-S-S6
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
29,59 Weil der Stadt-Schafhausen
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
28,6 Ostelsheim
Tunnel (Strecke außer Betrieb)
Forsttunnel (696 m)
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
33,77 Althengstett
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
Calw-Ost 1944–1945 (Rüstungsbetrieb)
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
37,74 Calw-Heumaden ab 1974
Tunnel (Strecke außer Betrieb)
Welzbergtunnel (554 m)
Strecke (außer Betrieb)
Bahndamm bei Hirsau Höhe: 64 m
Abzweig nach links und ehemals geradeaus
Nagoldtalbahn von Pforzheim
ehemaliger Bahnhof
44,54 Calw durch stadtnahen Haltepunkt ersetzt
Strecke
Nagoldtalbahn nach Nagold
Bahnhof der Schwarzwaldbahn in Althengstett
Bahnhof Korntal
S-Bahn in Richtung Weil der Stadt kurz hinter der Haltestelle Stuttgart-Weilimdorf

Die Schwarzwaldbahn – zur Unterscheidung von der gleichnamigen badischen Strecke auch Württembergische Schwarzwaldbahn genannt – ist eine Eisenbahnstrecke von Stuttgart nach Calw, die 1872 eröffnet wurde. Der Abschnitt Weil der Stadt–Calw wurde 1983 im Personen- und 1988 im Güterverkehr stillgelegt.

Geschichte

Der Entschluss zum Bau der württembergischen Schwarzwaldbahn von Stuttgart über Leonberg und Weil der Stadt nach Calw wurde 1868 im württembergischen Landtag getroffen. Planung und Bau der Strecke wurden durch Carl Julius Abel geleitet. Die gesamte Strecke war für den zweigleisigen Betrieb ausgelegt worden, d. h. alle damals gebauten Brückenköpfe und Tunnel sind breit genug für zwei nebeneinanderverlaufende Gleise. Jedoch wurde anfangs nur ein Gleis verlegt. Nur von Stuttgart bis Renningen (seit 2003 bis Malmsheim) und von Calw nach Althengstett wurde auch ein zweites Gleis verlegt. Der Streckenabschnitt von Zuffenhausen nach Ditzingen wurde 1868 fertiggestellt, ein Jahr später war die Strecke bis Weil der Stadt vollendet. Der letzte Abschnitt bis Calw wurde erst 1872 fertiggestellt. Der Abschnitt von Stuttgart bis Weil der Stadt wurde bis 1940 elektrifiziert, und seit 1978 ist dieser Abschnitt Teil der S-Bahn Stuttgart. Die Strecke von Weil der Stadt nach Calw diente als Zubringer der S-Bahn, auf dem anfangs noch Dampflokomotiven zum Einsatz kamen, seit 1953 wurden dann auch dieselgetriebene Triebwagen verwendet. 1983 wurde der Personenverkehr auf der Strecke Weil der Stadt–Calw eingestellt, 1988 wurde der Güterverkehr ebenfalls eingestellt. Im Oktober 2003 wurde zwischen Renningen und Malmsheim ein zweites Gleis in Betrieb genommen. Dies ermöglichte der S-Bahn einen gestreckteren, aber stabileren, Fahrplan, wobei sich die Zugkreuzungen von Weil der Stadt nach Malmsheim verschoben.

Heute

Sämtliche Anlagen, wie Bahnhöfe und Stellwerke der Schwarzwaldbahn, stehen heute unter Denkmalschutz. Der Abschnitt Stuttgart–Weil der Stadt ist heute als S6 Teil des Stuttgarter S-Bahn-Netzes. Der Abschnitt Weil der Stadt–Calw ist nicht stillgelegt, jedoch seit 1983 im Personen- und 1988 im Güterverkehr außer Betrieb. Es besteht eine Konzession als Bahnstrecke des Landkreises Calw, der die Strecke 1994 gekauft hat. Eine Reaktivierung für den Personenverkehr ist geplant. Für diese Reaktivierung setzen sich die Landkreise Calw (als heutiger Eigentümer der Strecke von Calw nach Weil der Stadt) und Böblingen ein, sowie seit 1987 die Bürgerinitiative Verein zur Erhaltung der Württembergischen Schwarzwaldbahn (WSB). Verschiedene Gutachten im Auftrag des Landkreises Calw (Machbarkeitsstudie, Kosten-Nutzen-Analyse, Folgekostenrechnung) fielen positiv aus. Damit das Projekt beim Land Baden-Württemberg eher Berücksichtigung findet, ist der Kreis Calw bestrebt, den Nutzen-Kosten-Faktor des Vorhabens weiter zu verbessern.

Trivia

  • Hermann Hesse nimmt in verschiedenen seiner Werke Bezug auf die Schwarzwaldbahn und deren beeindruckende Bahndämme in Calw. Der Damm in einer Schleife bei Hirsau war mit einer Höhe von 64 Metern der damals höchste Bahndamm Europas[1].
  • Bevor die Stadt Stuttgart ein Kanalisationssystem erhielt wurden die Fäkalien mittels Kesselwagen über die Schwarzwaldbahn an die Bauern entlang der Strecke als Dünger verteilt.
  • Während des Zweiten Weltkrieges existierte vom Bahnhof Renningen ein Anschlussgleis zum Militärflugplatz Malmsheim. Das Gleis befindet sich heute noch im Gelände östlich der Renninger Nordrandstraße sowie vor den Flugplatzgebäuden.

Literatur

  • Eberhard Rieber (Hrsg.): Die Württembergische Schwarzwaldbahn (Stuttgart–Calw): Ein historischer, geologischer, literarischer und aktueller EisenbahnStreckenFührer. E. Rieber, 1992, ISBN 3-928980-11-4.

Einzelnachweise

  1. http://www.schwarzwaldbahn-calw.de/alle_inhalte/layer_2/mehr_hauptseite/strecke.html