Zum Inhalt springen

Dhronecken

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 9. Oktober 2007 um 10:24 Uhr durch Dr. Peter Baltes (Diskussion | Beiträge) (Geschichte). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Vorlage:Infobox Ort in Deutschland Dhronecken im Hunsrück ist eine Gemeinde im Landkreis Bernkastel-Wittlich in Rheinland-Pfalz. Der Ort gehört zur Verbandsgemeinde Thalfang am Erbeskopf.

Geografie

In Dhronecken entsteht durch Zusammenfluss zweier Bäche die Kleine Dhron.

Geschichte

        • Dhronecken, die Heimat des Hagen von Tronje *****

Stammte Hagen von Tronje, der heldenhafte Kämpfer aus dem Nibelungenlied, aus Dhronecken? Das Nibelungenlied hat einen historischen Kern, die Zerschlagung des Burgunderreiches Worms um 436 nach Christus, seine Personen aber (Siegfried gewinnt das Rheingold durch Mord, heiratet Prinzessin Kriemhild und gefährdet dadurch das Königshaus, weshalb ihn Hagen ermordet, der schließlich durch Kriemhild selbst getötet wird), sie bleiben im Ungefähren einer Sage. Diese wurde erst 800 Jahre später niedergeschrieben. Das Original ist verschollen und zwei Nachschriften, eine aus den Niederlanden und eine aus Sankt Gallen in der Schweiz gelten als die werktreuesten. Was spricht für Dhronecken? Dhronecken gehörte damals zum Reich der Burgunder. In beiden Handschriften nennt sich Hagen als "von Tronege". Mit Hagen lebte am Hofe zu Worms sein Gefährte Ortwin von Metz. Hagen ordnet sich dem Geschlecht der Balder oder Baldrian zu, wahrscheinlich also dem Rittergeschlecht derer von Baldringen, einer Burg zwischen Dhronecken und Metz gelegen.

Zu Beginn der Neuzeit war Dhronecken unter dem Namen "Troneck" Sitz der Wild- und Rheingrafen und nahm auch später innerhalb der heutigen Verbandsgemeinde Thalfang am Erbeskopf eine besondere Stellung ein. Die Bürger Dhroneckens sind daher mit Recht ein wenig stolz auf die Geschichte ihres Ortes. Liebevoll pflegen sie, was an die alten Zeiten erinnert, und freuen sich über jeden Besucher, der - wie sie selbst - in den Ruinen der Burg an Hagen von Tronje glaubt.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Heusner-Haus mit Altan. Erbaut um 1750
Blick aus dem Tor der Ruine der Burg Dhronecken auf den Glockenturm der Gemeinde

Bauwerke

Burg Dhronecken

Die Burg Dhronecken wurde 1290 erstmals urkundlich erwähnt, ist aber wahrscheinlich viel älter. Mehrfach zerstört, auch durch französische Truppen, sind nur noch Reste vorhanden, doch kann ein Eckturm sogar bestiegen werden. *** Auf den Fundamenten der alten Burg wurden in der Neuzeit Wirtschaftsgebäude errichtet, auch ein größeres Gebäude, das "Schloss" genannt, heute als zentrales Forstamt genutzt wird. Eine Scheune dient, eindrucksvoll ausgestaltet, als Bürgerhaus der Gemeinde Dhronecken. Die schön gelegenen Schlossgärten sind erst teilweise wieder bepflanzt und gepflegt.*** Unterhalb der Burg, beiderseits des klaren Baches, ist ein Naturspielplatz im Werden, der schon vor Fertigstellung von Kindern rege genutzt wird. Eine Wasserfurt mit Springsteinen und ein forumartig angelegter Treff- und Versammlungsort, auch in Erinnerung an den germanischen Hagen "Dhronecker Thing" genannt, sind die ersten Attraktionen.

Wasserturm, erbaut um 1900 (Siehe eigene Seiten, unter Google/Dhronecken).

Decker Mühle

Eine heute noch funktionsfähige Sägemühle, die Decker Mühle wurde nach der Dhronecker Chronik um 1750 erstmals erwähnt.

Haus des wild- und rheingräflichen Verwalters der Burg Dhronecken

Das, wie dendrologische Untersuchungen des Rheinischen Landesmuseums Trier zeigen, ebenfalls um 1750 erbaute Haus des wild- und rheingräflichen Verwalters der Burg Dhronecken, Friedrich Christian Heusner. Seit 1981 steht dieses Haus unter Denkmalschutz und konnte, auch mit Hilfe des Landesamtes für Denkmalpflege und engagierter lokaler Behörden, so saniert werden, dass außen seine ursprüngliche Gestalt wiederhergestellt wurde, innen, in der "Säulenhalle", die gedrechselten 4 bis 5 m hohen Eichensäulen erhalten blieben. Was dieses Haus kulturhistorisch hervorhebt, ist sein Altan (Gartenloggia) aus gedrechselten Eichenstämmen und eichenen Balustern: sein Erbauer, F. Ch. Heusner, stammte aus Franken, wo sich, Italien als Vorbild nehmend, auf Säulen stehende Balkone damals verbreitet fanden. In die Gegenwart, da in Deutschland aus Holz, haben sich nur sehr wenige gerettet. Neben Ulm ("3-Kannen-Anlage") ist der Dhronecker Altan wohl der größte und eindrucksvollste.

Commons: Dhronecken – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien