Zentralquartett
Zentralquartett ist eine deutsche Free-Jazz-Gruppe. Gegründet wurde sie 1972 in der DDR unter dem Namen Synopsis für das Jazz-Jamboree in Warschau 1973. Schon vor der Gründung hatten die Musiker erste gemeinsame Auftritte bestritten.
1973 bis 1975 gehörten Synopsis an: Conny Bauer (tb), Ulrich Gumpert (p), Ernst-Ludwig Petrowsky (reeds), Günter „Baby“ Sommer (dr). 1975 löste der Bassist Klaus Koch Conny Bauer ab. Die Gruppe bestand bis etwa 1978, wobei Gumpert gelegentlich auch Ventilposaune spielte.
1984 kam es anlässlich einer Konzertreihe in Paris auf Initiative Sommers zur Wiedergründung in der Ursprungsbesetzung von 1973. Für die Gruppe wurde seitdem der Name Zentralquartett verwendet. Auf dem in rot gehaltenen Plakat der Gruppe waren die Köpfe der Musiker hintereinander montiert wie die ideologischen "Klassiker" Marx, Engels, Lenin.
Die zunächst zu DDR-Zeiten ironische Anspielung des Bandnamens auf das Zentralkomitee, erweist sich aus dem historischen Abstand betrachtet durchaus als stimmig, weil die vier Musiker eine zentrale musikalische Institution des DDR-Jazz bildeten: "Die Viererbande personifiziert gewissermaßen, was den "freien" Jazz in der DDR besonders machte: Spontanes und Strukturiertes, Hymnisches und Elegisches, Ausbruch und Aufbruch." (Bert Noglik )
Diskografie
Synopsis
- Synopsis 1974 (Amiga 855395 LP)
- Auf der Elbe schwimmt ein rosa Krokodil 1974 (FMP 0240 LP)
- Synopsis '77 - Live in Mittweida" 1977 (FMP SYN 01 CD)
Zentralquartett
- Günter Sommer et trois vieux amis (=C. Bauer, Gumpert, Petrowsky): Ascenseur pour le 28, 1984 (nato 329)
- Zentralquartett 1990 (Zong 2170019, Reissue: Intakt 069 CD)
- Plié 1994 (Intakt 037 CD)
- Careless Love 1998 (Intakt 050 CD)
- 11 Songs - Aus Teutschen Landen 2006 (Intakt 113 CD)
Literatur
- Rainer Bratfisch (Hg.): Freie Töne - Die Jazzszene in der DDR. Ch. Links, Berlin 2005