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Anna Fischer

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Anna Fischer (* 1986 in Berlin) ist eine deutsche Schauspielerin und Sängerin.

Biografie

Kindheit und erste Filmrollen

Anna Fischer wuchs in einfachen Verhältnissen im Berliner Stadtteil Hohenschönhausen auf. Die Tochter einer Kindergärtnerin und eines Firmenangestellten[1] begann bereits mit elf Jahren sich der Musik zu widmen. So war sie Mitglied in einer Kinder-Girlgroup, engagierte sich bei Musical-Aufführungen und verfasste eigene Klaviergesangsstücke[2]. Bei einem Auftritt 2002 mit einer Freundin in einem Club in Prenzlauer Berg wurde Fischer von dem Regisseur Hans-Christian Schmid für den Film entdeckt, der ihr ein Jahr später eine kleine Nebenrolle in Lichter (2003) übertrug. Dem preisgekrönten Drama folgten Gastauftritte in populären Fernsehserien wie beispielsweise Berlin, Berlin (2003), SOKO Leipzig (2004) und SOKO Wismar (2005), sowie Engagements in Kurzfilmen junger Filmhochschulabsolventen und Regisseure, darunter Nikias Chryssos Schwarze Erdbeeren oder Peter Langes Bomben auf Berlin (beide 2005). Daraufhin verließ Fischer, die als Kind Müllmann werden wollte, nach der zehnten Klasse das Gymnasium[2].

Der Durchbruch als Schauspielerin gelang Fischer 2005 mit der weiblichen Hauptrolle in Jeanette Wagners liebeskind. In dem kammerspielartigen Drama mimt sie die 17-Jährige Alma, die nach Jahren der Trennung ihren leiblichen Vater (gespielt von Lutz Blochberger) wiedersieht. Bei der halbwüchsigen Berlinerin, die davon träumt Schauspielerin zu werden, vermischt sich jedoch bald die jahrelange Sehnsucht nach dem Vater mit ihrer erwachenden Sexualität. Wagners Abschlussfilm für die Berliner Filmakademie[3] lief auf dem Berliner Filmfest, konkurrierte im Wettbewerb des renommierten Sundance Filmfestivals und brachte Anna Fischer Ende Januar 2006 den Max-Ophüls-Preis als beste Nachwuchsdarstellerin ein. Trotzdem scheiterte das Inzest-Drama an der Hürde, einen deutschen Kinoverleih zu finden[4]. Monate später wurde liebeskind vom ZDF in die Reihe Gefühlsecht des Kleinen Fernsehspiels aufgenommen und im Herbst 2006 im deutschen Fernsehen ausgestrahlt. Fischers Spiel rückte daraufhin erneut in den Fokus der Kritiker: Die tageszeitung beschrieb in ihrer Filmkritik die Leistung der Hauptdarstellerin als „Mixtur aus Entdeckerstolz und Verletzlichkeit“ und hoffte darauf „noch oft in dieses Gesicht“ zu schauen, „in dem Naivität und Tiefe einen aufreibenden Wettkampf austragen“[5], während die Frankfurter Rundschau Fischers Spiel als glaubwürdig hochlobte[3].

Goldene Kamera und Arbeit als Sängerin

Nach dem Erfolg von liebeskind absolvierte Anna Fischer 2006 weitere Gastauftritte in Fernsehserien wie Der letzte Zeuge oder Zwei Engel für Amor und wirkte in der europäischen Koproduktion Grenzgänger des deutsch-französischen Fernsehsenders ARTE mit. Im selben Jahr war Fischer mit einer kleinen Nebenrolle in Gudrun Pausewangs Jugendbuchverfilmung Die Wolke wieder im deutschen Kino vertreten. 2007 war die in Berlin lebende Schauspielerin als Walter Sittlers punkige Tochter Klara in dem ARD-Fernsehfilm Reife Leistung! zu sehen. Anfang Februar 2007 wurde Fischer bei der Verleihung der Goldenen Kamera mit der mit zwanzigtausend Euro dotierten „Lilli-Palmer-und-Curd-Jürgens-Gedächtniskamera“ als beste Nachwuchsschauspielerin geehrt.

Neben der Schauspielerei verdingt sich die 1,60 m große Aktrice auch als Leadsängerin der 2004 gegründeten fünfköpfigen Band Panda. Anfang September 2007 erschien das erste Album Tretmine.

Filmografie (Auswahl)

  • 2003: Lichter
  • 2003: Berlin, Berlin (Fernsehserie)
  • 2003: SOKO Leipzig (Fernsehserie, Episode: Letzte Hoffnung Leipzig)
  • 2005: Schwarze Erdbeeren (Kurzfilm)
  • 2005: liebeskind
  • 2005: Bomben auf Berlin (Kurzfilm)
  • 2005: Kometen (TV)
  • 2003: SOKO Wismar (Fernsehserie, Episode: Der Zinker)
  • 2006: Grenzgänger (Les Européens)
  • 2006: Die Wolke
  • 2006: Zwei Engel für Armor (Fernsehserie, Episode: Liebe und Kummer)
  • 2007: Der Kriminalist (Fernsehserie, Episode: Außer Kontrolle)
  • 2007: Reife Leistung! (TV)
  • 2007: KDD – Kriminaldauerdienst (Fernsehserie)
  • 2007: Hilfe! Hochzeit! (Fernsehserie)

Diskografie

Alben

  • 2007: Tretmine

Singles

  • 2007: Jeht Kacken
  • 2007: Frauen und Männer

Auszeichnungen

Goldene Kamera 2007

  • Lilli-Palmer-und-Curd-Jürgens-Gedächtniskamera als Beste Nachwuchsdarstellerin

Max-Ophüls-Preis 2006

  • Beste Nachwuchsdarstellerin für liebeskind

Fußnoten

  1. vgl. Umminger, Alexandra: Ick, der Wahnsinn. In: Berliner Morgenpost, 22. April 2007, Heft 109/2007, BIZ, S. 5
  2. a b vgl. Maschewski, Alexandra: Mit Fliegenbrille und Mireille-Mathieu-Frisur zum Erfolg. In: Welt am Sonntag, 1. April 2007, Heft 13/2007, Berlin, S. B7
  3. a b vgl. Raulf, Stefan: Der Blick zum Vater : Fernsehfilm um Nöte und Neugier einer Heranwachsenden. In: Frankfurter Rundschau, 1. August 2006, Medien, S. 18 Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag. Der Name „Raulf, Stefan“ wurde mehrere Male mit einem unterschiedlichen Inhalt definiert.
  4. vgl. TV-Tipps. In: Stuttgarter Zeitung, 1. August 2006, Funk und Fernsehen, S. 27
  5. vgl. Buss, Christian: Nestbeschmutzer. In: die tageszeitung, 1. August 2006, Flimmern und Rauschen, S. 10