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Isolani (Schach)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Als Isolani oder isolierten Bauern bezeichnet man beim Schach einen Bauern, der keinen anderen Bauern der eigenen Farbe auf einer benachbarten Linie mehr hat.

Näheres

Wenn er angegriffen wird, muss er von höherwertigen Figuren verteidigt werden. Diese können in eine passive Position geraten oder an einer anderen Stelle fehlen. Außerdem dient das unmittelbar vor ihm liegende Feld oft als Stützpunkt gegnerischer Figuren zur Blockade, da sie dort nicht mehr von Bauern angegriffen werden können. Die Gegenpartei versucht mit Leichtfigurenabtausch Wind aus den Segeln zu nehmen und ins Endspiel überzugehen ,wo der Isolani ohne kompensierende Faktoren zur Schwäche wird. Der Übergang zu einer Position mit hängenden Bauern kommt vor. Es kann daher ein strategischer Nachteil sein, die Isolierung eines Bauern zuzulassen.

Der Großmeister Savielly Tartakower prägte deswegen einst den Satz: Ein Isolani verdüstert die Stimmung auf dem ganzen Schachbrett und nannte den Isolani einen „Bauer ohne Freunde“.

Andererseits bietet ein zentral platzierter Isolani auch oft einen Raumvorteil, der im Mittelspiel für einen Königsangriff genutzt werden kann. Des weiteren kann ein Isolani, wenn er nicht ausreichend blockiert wird, zu einem gefährlichen Freibauern werden.

Fürsprecher des Isolani war Tarrasch. Von ihm stammt die Aussage: "Wer Angst hat, mit einem isolierten Bauern zu spielen, sollte mit Schach aufhören."

Ein Isolani kann also sowohl Vor- als auch Nachteile für den Besitzer mit sich bringen.

Häufig und deshalb gut erforscht sind weiße Isolani auf dem Feld d4 und schwarze Isolani auf dem Feld d5. Erstmalig gelang dies Wilhelm Steinitz.

Beispiel

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Hilfe zur Umstellung auf die neue Syntax gibt es unter Vorlage:Schachbrett/Konvertieren



Eine typische Stellung mit weißem Isolani auf dem Feld d4 findet sich in der Partie Botwinnik - Vidmar (Nottingham 1936).

Der Isolani auf d4 kontrolliert die Felder c5 und e5, die Weiß als Stützpunkte für seine Figuren nutzen kann.