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Arlon

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Arlon (frz., flämisch Aarlen, deutsch Arel) ist eine Stadt im Südosten von Belgien in der Region Wallonien mit 24.400 Einwohnern.

Arlon ist die Hauptstadt der Provinz Luxemburg nahe der Grenze zum Staat Luxemburg. Sie besitzt viele Sehenswürdigkeiten, so in der Altstadt die Grand Place oder die Place Léopold. Dazu noch die St. Martinskirche (1914), das Luxemburgische Museum mit einer wichtigen gallo-römischen Antikenabteilung und eine Synagoge(1865)sowie den Bahnhof (1885).

In und um Arlon wird auch ein dem Luxemburgischen eng verwandter, aber stark vom Aussterben bedrohter Dialekt geprochen.

Die Stadt liegt auf einer Anhöhe, 404 m. ü. M. am Ufer der Semois (dt. Sesbach).

Arlon entstand aus der römischen Siedlung "Orolaunum", die am Schnittpunkt der Römerstraße von Reims nach Trier und von Tongeren nach Metz um 52 v. Chr. angelegt wurde und beansprucht im Wettstreit mit Tongeren und Tournai den Titel, älteste Stadt von Belgien zu sein. Im 10. Jahrhundert bildete die Stadt und ihr Umland zuerst eine Grafschaft, später eine Markgrafschaft. Später wurde die Grafschaft in Personalunion mit Limburg regiert, bis es 1214 an Luxemburg überging. Anlässlich der Landesteilung von Luxemburg 1839 in einen belgischen und in einen großherzoglichen Teil wurde Arlon und sein Umland - obwohl die Bevölkerung luxemburgisch sprach - der neuen, französischsprachigen Provinz Luxemburg zugeschlagen. Der Grund dafür lag im Fehlen einer adäquaten größeren Stadt auf belgischer Seite, die eine Hauptstadtfunktion für die neue Provinz ausüben konnte. In den folgenden Jahren wurde Arlon mit Regierungsgebäuden, Gerichten, Museen und Bahnanschluss ausgestattet. Die Stadt erlangte im Frühjahr 2004 als Gerichtsort im belgischen Kinderschänderprozess um Marc Dutroux traurige Berühmtheit in den internationalen Medien.