Leutkirch im Allgäu
Wappen | Karte |
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fehlt noch | Deutschlandkarte, Position von Leutkirch hervorgehoben |
Basisdaten | |
Bundesland: | Baden-Württemberg |
Regierungsbezirk: | Tübingen |
Landkreis: | Ravensburg |
Fläche: | 174,95 km² |
Einwohner: | 22.578 (31.03.2004) |
Bevölkerungsdichte: | 129 Einwohner je km² |
Höhe: | 670 m ü. NN |
Postleitzahl: | 88291-88299 |
Vorwahl: | 07561 |
Geografische Lage: | 47° 50' n. Br. 10° 01' ö. L. |
Kfz-Kennzeichen: | RV |
Gemeindeschlüssel: | 08 4 36 055 |
Stadtgliederung: | 9 Stadtteile |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Marktstraße 26 88299 Leutkirch im Allgäu |
Offizielle Website: | www.leutkirch.de |
E-Mail-Adresse: | info@leutkirch.de |
Politik | |
Oberbürgermeister: | Elmar Stegmann |
Leutkirch im Allgäu ist eine Große Kreistadt Landkreis Ravensburg. Leutkirch befindet sich zwischen Memmingen und Wangen im Allgäu an der A 96.
Allgemeines
Aufgrund der Eingemeindung umliegender Ortschaften ist Leutkirch die flächenmäßig zweitgrößte Stadt Baden-Württembergs. Die große Kreisstadt Leutkirch im Allgäu ist Mittelzentrum mit einer Fläche von 175 km².

Geschichte
Vor- und frühgeschichtliche Siedlungsspuren sind im Allgäu selten, um so mehr fällt auf, dass aus Leutkirch ein Grabfund der Völkerwanderungszeit bekannt ist (namengebend für Fibeln vom Typ Leutkirch). Offenbar ließen sich im Vorfeld des Donau-Iller-Rhein-Limes, zu dem das nahe Kastell Isny gehört, frühe Alamannen nieder. Eine Besiedlung des Westallgäuer Hügellandes während der Merowingerzeit ist archäologisch bisher kaum nachweisbar, ist jedoch aufgrund historischer Quellen – frühe Nennungen, Patrozinien und Ortsnamenformen – anzunehmen. Bei angeblich alamannischen Funden aus Leutkirch, wo gleichwohl eine schriftliche Nennung des 8. Jahrhunderts vorliegt, handelt es sich aufgrund der Nennung von Hufeisen wahrscheinlich jedoch um Funde jüngerer Zeit.
Im Mittelalter wurde Leutkirch zur "Freie Reichsstadt".
In der Neuzeit setzte zögernd eine Industrialisierung ein (vergl. Schmidsfelden). Insbesondere durch den Zusammenschluss mit acht Landgemeinden wurde Leutkirch zur "Großen Kreisstadt". Im Zuge der Gebietsreform schlossen sich im Jahr 1972 die Gemeinden Leutkirch, Diepoldshofen, Friesenhofen, Gebrazhofen, Herlazhofen, Hofs, Reichenhofen, Winterstetten und Wuchzenhofen zusammen.
Im Jahr 1974 wurde die Stadt Leutkirch Große Kreisstadt und der Name wurde entsprechend dem Antrag der Stadt durch das Innenministerium geändert. Seither lautet die offizielle Bezeichnung: Leutkirch im Allgäu.
Literaturhinweise
- R. Roeren, Ein frühalamannischer Grabfund aus Oberschwaben. In: Festschrift für Peter Goessler. Tübinger Beiträge zur Vor- und Frühgeschichte (Stuttgart 1954) 137-141.
Wirtschaft
Verkehr
Leutkirch liegt an der Bundesautobahn A 96, die von Lindau (Bodensee) nach München führt.
Per Bahn ist Leutkirch täglich im Zwei-Stundentakt erreichbar. Es halten die Züge der Linie Augsburg-Lindau.
- 1872 wurde die Bahnstrecke Kißlegg - Leutkirch und damit der Anschluss nach Aulendorf fertiggestellt.
- 1874 wurde die Bahnlinie Leutkirch - Isny und 1889 die Strecke Leutkirch - Memmingen eröffnet
Die Stadt ist mit einigen Buslinien u.a. mit Isny und Bad Wurzach verbunden und gehört dem Bodensee-Oberschwaben Verkehrsverbund (bodo) an.
Ansässige Unternehmen
Seit ihrer Gründung 1945 befinden sich Verlag und Zentralredaktion der Schwäbischen Zeitung in Leutkirch.
Städtepartnerschaften
Seit 1982 sind Partnerstädte in Frankreich Lamalou-les-Bains, Hérépian und Bédarieux. In Italien ist es Castiglione delle Stiviere südlich des Gardasees.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
- Historische Altstadt
- Das Rathaus der ehemaligen Reichsstadt wurde 1740/41 erbaut. Der historische Sitzungssaal im Rathaus mit Stuckdecke stammt von Johann Schütz.
- Heimatmuseum "Museum im Bock"
- In der Umgebung: Renaissance-Schloss Zeil. Das imposante Bauwerk kann allerdings nur von außen besichtigt werden (Privatbesitz).
Persönlichkeiten
Der Gestalter Otl Aicher lebte von 1972 bis zu seinem Tod 1991 zusammen mit seiner Frau Inge Aicher-Scholl (der älteren Schwester der Geschwister Scholl) im Leutkircher Ortsteil Rotis und entwickelte hier die heute weit verbreitete Rotis-Schriftenfamilie.
Georg Moser, 1975 bis 1988 Bischof der Diözese Rottenburg-Stuttgart wurde 1923 in Leutkirch geboren.
Der als "Segenspfarrer vom Allgäu" bekannt gewordene Augustinus Hieber war 31 Jahre lang bis zu seinem Tod 1968 katholischer Pfarrer des heutigen Leutkircher Ortsteils Merazhofen.
Der Lyriker und Schriftsteller Hans Erich Blaich wurde 1873 in Leutkirch geboren († 1945). Er wurde unter dem Pseudonym Dr. Owlglass vor allem als Autor im Simplicissimus berühmt.
Der spätmittelalterliche Bildhauer Hans Multscher wurde um das Jahr 1400 im heute zu Leutkirch gehörenden Reichenhofen geboren († 1467 in Ulm).