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Biafra

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Die Republik Biafra war ein westafrikanischer Staat im Osten Nigerias, der von 1967 bis 1970 existierte, aber nur von wenigen Staaten anerkannt wurde.

Nach einem gescheiterten Putschversuch, bei dem der nigerianische Premierminister Abubakar Tafewa Belawa getötet wurde, kam es 1966 im muslimischen Norden des Landes zu Pogromen gegen Migranten vom christlichen Volk der Igbo. Daraufhin erklärte Chukwuemeka Odumegwu, der Oberbefehlshaber der Streitkräfte im Osten Nigerias und selbst Angehöriger der Igbo, im Mai 1967 diesen Landesteil für unabhängig. Den Landesnamen der neuen Republik leitete er von der Bucht von Biafra, einem Teil des Golfs von Guinea, ab. Hauptstadt Biafras war Enugu. Als Nationalhymne wählte man merkwürdigerweise Jean Sibelius' "Finlandia" unter dem ebenso merkwürdigen Titel "The Land of the Rising Sun".

Im Juli 1967 brach der Bürgerkrieg offen aus, in dessen Verlauf bis zu zwei Millionen Menschen getötet wurden oder verhungerten. Nigeria wurde dabei von der Sowjetunion und Großbritannien militärisch unterstützt. Biafra kapitulierte im Januar 1970. Seither operiert die Unabhängigkeitsbewegung der Igbo vor allem aus dem Ausland. Ojukwu scheiterte 2003 bei den nigerianischen Präsidentschaftswahlen.