Zum Inhalt springen

Die Walküre

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 5. Oktober 2007 um 14:25 Uhr durch FalparsiParsifal (Diskussion | Beiträge) (Korr.: auch Brünnhilde zählt zu den 9 Walküren!). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Der Ring des Nibelungen:
Das Rheingold - Die Walküre - Siegfried - Götterdämmerung

Werkdaten
Titel: Die Walküre
Form: durchkomponiert
Originalsprache: deutsch
Musik: Richard Wagner
Libretto: Richard Wagner
Uraufführung: 26. Juli 1870
Ort der Uraufführung: München, Nationaltheater
Spieldauer: ca. 4 Stunden
Ort und Zeit der Handlung: Wohnung Hundings und Gebirge, mythische Vorzeit
Personen

Die Walküren:

  • Brünnhilde (Sopran)
  • Helmwige (Sopran)
  • Gerhilde (Sopran)
  • Ortlinde (Sopran)
  • Waltraute (Mezzosopran)
  • Goegrune (Mezzosopran)
  • Roßweisse (Mezzosopran)
  • Grimgerde (Alt)
  • Schwertleite (Alt)
Hunding tötet Siegmund

Die Walküre (Aussprache [diː ˈvalkyːrə]) (WWV (Wagner-Werke-Verzeichnis): 86 B) ist der Titel einer Oper von Richard Wagner. Sie bildet zusammen mit den Opern „Das Rheingold“, „Siegfried“ und „Götterdämmerung“ das Gesamtwerk „Der Ring des Nibelungen“. Beim Ring des Nibelungen handelt es sich um eine Tetralogie, nämlich um ein "Bühnenfestspiel für drei Tage und einen Vorabend". „Die Walküre“ ist nach dem Vorspiel („Das Rheingold“) der erste Tag. Die Uraufführung fand am 26. Juli 1870 im Königlichen Hof- und Nationaltheater München unter der Leitung von Franz Wüllner statt. Das Werk ist im Verlag Schott, Mainz (Richard-Wagner-Gesamtausgabe) erschienen.

Handlung

Erster Aufzug

Im ersten Aufzug der Walküre erscheint Siegmund unter dem Namen Wehwalt bei Sieglinde, der Gattin Hundings. Siegmund und Sieglinde sind Zwillinge, von Wotan gezeugt, den sie unter dem Namen Wälse kennen. Da Sieglinde schon früh geraubt und Hunding zur Ehe gegeben wurde (...ein Weib, das ungefragt Schächer ihm schenkten zur Frau), erkennen die Zwillingsgeschwister einander zunächst nicht.

Heimgekehrt erfragt Hunding die Herkunft des Gastes und stellt fest, dass zwischen Siegmund und seiner Sippe Feindschaft besteht. Zwar zwingt ihn das Gastrecht, Siegmund für die Nacht zu beherbergen, doch bestimmt er, dass am anderen Morgen der Zweikampf zwischen ihm und Siegmund entscheiden solle.

Hunding legt sich schlafen (Sieglinde: ich würzt ihm betäubenden Trank). Sieglinde schleicht sich zu Siegmund und erzählt ihm von dem Schwert in der Esche, die inmitten des Raums steht. Es sei nur dem bestimmt, der es herausziehen könne. Siegmund nennt das Schwert Notung (in Partitur und Klavierauszug Nothung geschrieben), da er es sich in der größten Not gewinnt, und zieht es voll Begeisterung aus dem Stamm. Die Geschwister erkennen sich, sie glühen in Liebe zueinander. In der inzestuösen Vereinigung der Geschwister (so blühe denn Wälsungenblut) wird Siegfried gezeugt.

Zweiter Aufzug

Der zweite Aufzug versetzt uns in göttliche Sphären, wo sich Wotan mit Brünnhilde berät. Wotans Plan, den er am Ende des Rheingolds gefasst hatte, war inzwischen weiter umgesetzt worden. Helden, die im Kampf gefallen sind, werden von den neun Walküren, Wotans Töchtern, auf die von den Riesen errichtete Burg Walhall gebracht, um Wotan zur Seite zu stehen, falls Alberich jemals einen Angriff auf die Herrschaft der Götter unternehmen sollte.

Doch Wotan will auch verhindern, dass Alberich wieder in den Besitz des Ringes gelangte (dann wäre Walhall verloren). Er selbst darf aber gegen Fafner, der Goldschatz und Ring nun hütet, nicht antreten (mit dem ich mich vertrug, den darf ich nicht treffen); so wünscht er sich einen unabhängigen Helden, der den Ring für ihn zurückgewinnen könnte. In dieser Rolle sieht er Siegmund.

Fricka jedoch verlangt von ihm, im Zweikampf für Hunding einzutreten. Wotan, der Wahrer der göttlichen Ordnung, kann den Ehebruch, den Siegmund und Sieglinde begangen haben, letztlich nicht rechtfertigen. Außerdem erkennt er, dass Siegmund eben nicht unabhängig ist, denn das Schwert stammt von Wotan. Fricka fordert und erhält den Eid Wotans, Siegmund im Kampf nicht zu unterstützen.

Als Brünnhilde von Wotan den Auftrag erhält, das Kampfeslos zu Gunsten Hundings zu wenden, ist sie verzweifelt. Sie erscheint Siegmund in der fünften Szene des zweiten Aufzugs, der sogenannten Todesverkündung. Tief gerührt stellt sie fest, dass Siegmund mehr an Sieglinde als an Walhall, dem Traum aller Helden, hängt. Sie versucht, sich Wotans Befehl zu widersetzen und Siegmund zu helfen, doch führt dies nur dazu, dass Wotan selbst eingreifen und den Kampf für Hunding entscheiden muss.

Dritter Aufzug

Auf dem Walkürenfelsen treffen sich alle Töchter Wotans, die Walküren, um gemeinsam mit den im Kampf gefallenen Helden, die sie gesammelt haben, nach Walhall zu ziehen. (Das wohl bekannteste Musikstück aus Wagners Ring des Nibelungen, der "Ritt der Walküren", erklingt als Vorspiel und Anfang dieser Szene.)

Wotan verfolgt Brünnhilde, die nach ihrem unerlaubten Eingreifen zum Schutz Siegmunds mit Sieglinde geflohen ist, um sie für ihren Ungehorsam zu bestrafen. Brünnhilde gelingt es noch, Sieglinde den Weg zur Flucht zu weisen, wobei sie der verzweifelten und lebensmüden Frau auch verkündet, dass sie einen Sohn gebären wird (den hehrsten Helden der Welt hegst du, o Weib, im schirmenden Schoß!). Das Schwert Siegmunds, das bei dem Zweikampf zerbrach, gibt sie ihr für diesen Sohn als väterliches Erbteil mit. In überschwänglichem Jubel über das verheißene Liebespfand, das in ihr heranwächst, flieht Sieglinde.

Brünnhilde dagegen stellt sich dem Zorn Wotans, der ihr die härteste Strafe verkündet: dass sie fortan nicht mehr als Walküre existieren wird. Menschlich, als "Weib" soll sie dem Manne folgen, der sie findet. Brünnhilde erreicht indes die Zusage Wotans, dass es nur ein Held sein solle (wobei sie an den künftigen Sohn Sieglindes denkt), der furchtlos das Feuer durchbreche, das Wotan um sie lodern lassen solle. Wotan nimmt bewegt Abschied von seiner Tochter, sieht ihr zum letztenmal in die Augen und küsst die Gottheit von ihr. Dann befiehlt er Loge hierher, den Fels mit Feuer zu umgeben und bestimmt: Wer meines Speeres Spitze fürchtet, durchschreite das Feuer nie!.

Allgemeines

Die Sänger und Darsteller in der Uraufführung waren

Trivia

  • Die wohl bekannteste Szene aus dem Antikriegsfilm Apocalypse Now ist mit dem Walkürenritt unterlegt: Die US Army fliegt unter Leitung von Lieutnant Colonel Bill Kilgore einen Hubschraubereinsatz auf ein vietnamesisches Dorf voller Zivilisten. Der Antikriegsfilm Jarhead zitiert diese Szene. Außerdem ist die Walküre in dem Film "Blues Brothers" zu hören, als die beiden Protagonisten von Nazis verfolgt werden.