Greetsiel
Vorlage:Infobox Ortsteil einer Gemeinde

Greetsiel ist ein Ortsteil der 1972 gegründeten Gemeinde Krummhörn im Landkreis Aurich im westlichen Ostfriesland. Es handelt sich um einen kleinen Hafenort an der Leybucht mit 1534 Einwohnern (Stand: 31. Dezember 2006).
Geografie
Greetsiel liegt unmittelbar an der Leybucht, neben Dollart und Jadebusen die dritte Bucht an der ostfriesischen Küste. Diese reichte früher deutlich weiter ins heutige Binnenland, bis nach Marienhafe. Große Teile der Bucht wurden nach und nach eingedeicht, so dass Greetsiel heute der einzige Hafenort an der Leybucht ist. Diese ist als Rückzugsgebiet für Vogelarten von großer Bedeutung.
In den 1990er Jahren wurde das Leybuchthörn fertiggestellt. Dieses Bauwerk erstreckt sich als Landzunge in das Wattenmeer. Innerhalb des Leybuchthörns befinden sich ein Speicherbecken und die Zufahrt von der See zum Greetsieler Hafen. Dabei muss eine Schleuse durchfahren werden. Seit Fertigstellung des Bauwerks ist der Greetsieler Hafen somit tideunabhängig erreichbar.
Die Entfernung zu den nahegelegenen Städten Emden und Norden beträgt 15 - 20 km.
Geschichte
In Briefen aus dem Jahr 1388 (Ocko I. tom Brok) wird Greetsiel das erste Mal urkundlich erwähnt. Hamburger Schiffe lagen damals im Hafen von Greetsiel vor Anker und hatten Zoll zu entrichten.
Der Ort wurde von der Domäne Appingen aus unter den Häuptlingen der Cirksena gegründet. Während Appingen an Bedeutung immer mehr verlor, wurde Greetsiel zum Häuptlingssitz. 1462 wurde auf der Cirksenaburg Graf Edzard der Große geboren, unter dessen späterer Landesherrschaft sich Ostfriesland von der Weser bis nach Groningen erstreckte. 1547 wurde hier Ubbo Emmius geboren. Auf alten niederländischen Karten ist der Ort als "Grietjezijl" eingezeichnet.
Bei der Bildung der Gemeinde Krummhörn im Jahre 1972 entbrannte eine Diskussion um den Verwaltungssitz - Pewsum oder Greetsiel? Wohl nicht zuletzt wegen der deutlich zentraleren Lage fiel die Wahl auf Pewsum.
Sehenswürdigkeiten
Greetsiel ist heute ein vielbesuchter Ort mit zahlreichen touristischen Attraktionen: Der malerische Fischereihafen mit zurzeit 28 Krabbenkuttern, die Zwillingsmühlen, die Kirche, das Halemsche Haus, Poppingas Alte Bäckerei, alte Häuser und Gassen, das Schöpfwerk, das alte Siel (1798), das neue Siel (1887) sowie der Pilsumer Leuchtturm.

Eine Gemälde- und Kunstausstellung, die Greetsieler Woche, ist überregional bekannt.
Von allen Orten der Krummhörn (so die umgangssprachliche Bezeichnung der Gemeinde) hat Greetsiel den mit weitem Abstand höchsten Zulauf von Touristen.
Verkehr
Greetsiel ist über Landesstraßen mit Emden und damit der A 31 sowie mit der Stadt Norden verbunden.
Früher verband die Kreisbahn Emden-Pewsum-Greetsiel die Orte Pewsum und Greetsiel mit Emden. Der Betrieb der Meterspurbahn begann 1899 zwischen Emden und Pewsum, 1906 wurde die Strecke bis Greetsiel verlängert. Der Betrieb wurde 1963 eingestellt, die Personenbeförderung übernehmen seitdem Omnibusse. Greetsiel ist heute per Bus mit der ehemaligen Kreisstadt Norden und mit Emden verbunden.
Mit kleineren Booten kann Greetsiel auch aus Richtung Emden erreicht werden. Das Alte Greetsieler Sieltief und das Neue Greetsieler Sieltief verbinden den Ort mit dem ostfriesischen Binnenwasserstraßen-Netz.
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Zwillingsmühlen
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Hafen Greetsiel
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Geburtshaus von Ubbo Emmius in Greetsiel
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Nördlich von Greetsiel
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Kutter im Hafen Hafen Greetsiel
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Fischerhäuser am Hafen Greetsiel
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Fischerhäuser am Hafen Greetsiel 2
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Plastik an der Hafenausfahrt