Darstellung des Herrn
Darstellung des Herrn (auch "Lichtmess") ist der auf den 2. Februar fallende vierzigste Tag nach Weihnachten.
Nach biblischer Vorschrift galt die Frau nach Geburt eines Knaben 40 Tage und eines Mädchens 80 Tage als unrein (3. Mose 12,1-8). Als Reinigungsopfer hatte sie dem Priester ein Schaf und eine Taube zu übergeben. Zudem wurde der erstgeborene Sohn als Eigentum Gottes angesehen und ihm im Tempel übergeben ("dargestellt"), wo er durch ein Geldopfer auszulösen war. (4. Mose 18,16). Das Lukasevangelium berichtet, dass der Knabe Jesus im Tempel von Simeon und Hanna als Erlöser erkannt wird, worauf Simeon den Lobgesang Nunc dimittis (Lukas 2,29-32) anstimmt.
Die katholische Kirche feiert den Tag in Aufnahme vorchristlichen Brauchtums mit Kerzenweihe und Lichterprozession (vgl. Lk 2,32). Von den geweihten Kerzen erwartete man vielfach eine Unheil abwendende Wirkung. Lange wurde der marianische Inhalt des Festes betont ("Mariä Lichtmess"). Seit der Liturgiereform ist die offizielle Bezeichnung "Darstellung des Herrn".
Die orthodoxe Kirche nennt das Fest Apante (Begegnung). Sie betont den Aspekt der Begegnung des Erlösers mit den Frommen seines Volkes, die ihn erwarten.
Auch die lutherische Kirche behielt das Datum in ihrem liturgischen Kalender. Johann Sebastian Bach schrieb mehrere Kantaten für diesen Tag.
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