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Joannes Baptista Sproll

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Gedenktafel in Rottenburg

Johannes Baptista Sproll (* 2. Oktober 1870 in Schweinhausen bei Biberach an der Riß; † 4. März 1949 in Rottenburg am Neckar) war Bischof und prominenter Gegner des Naziregimes.

Er wurde als Sohn des Straßenwärters Josef Sproll und seiner Ehefrau Anna Maria, geb. Freuer geboren. Sproll besuchte die Lateinschule in Biberach und das Gymnasium Ehingen. Er studierte von 1890 bis 1894 katholische Theologie in Tübingen. 1898 wurde er mit einer Arbeit über die Rechts- und Verfassungsgeschichte des Tübinger St. Georgen-Stiftes zum Dr. phil. promoviert. Am 14. Juni 1927 übernahm er die Leitung der Diözese Rottenburg. Während der NS-Zeit bezog Sproll öffentlich Stellung gegen das Regime, seine Enthaltung bei der Volksabstimmung über den Anschluss Österreichs führte zu einem Ermittlungsverfahren und inszenierten Demonstrationen gegen ihn.

Ende August 1938 wurde Sproll seiner Diözese verwiesen, in die er erst 1945 zurückkehren konnte. Er lebte dann in Krumbad, dem Ortsteil der Stadt Krumbach (Schwaben), Landkreis Günzburg. Am 1. August 1940 haben Erzbischof Conrad Gröber aus Messkirch und der Generalvikar der Diözese Rottenburg im Auftrag von Sproll wegen des Euthanasieprogramms (der Krankenmorde) in der NS-Tötungsanstalt Grafeneck in Berlin protestiert, dies war ein Jahr vor dem öffentlichen Protest des Bischofs von Münster Clemens August Graf von Galen.

Er war Mitglied der katholischen Studentenverbindung K.St.V. Alamannia Tübingen im KV.

Literatur

Paul Kopf: Joannes Baptista Sproll, Leben und Wirken : zum 50. Jahrestag d. Vertreibung d. Rottenburger Bischofs am 24. August 1938. Sigmaringen : Thorbecke, 1988. 198 S. ISBN 3-7995-4115-2

VorgängerAmtNachfolger
Paul Wilhelm KepplerBischof von Rottenburg
1927-1949
Karl Joseph Leiprecht