Diskussion:Literatur
- Erste Diskussionsrunde: Diskussion:Literatur/Archiv
- Zweite Diskussionsrunde: Diskussion:Literatur/Archiv2
Empfundenes, Erdachtes und Gedachtes mitteilen und mehr oder weniger interpretieren
bitte nicht solche Schwammigkeiten dort ablegen - sie lassen sich beliebig vermehren und klingen schön, weil doch alles bedacht scheint - sind letztlich jedoch sehr inhaltsarm und spießig in ihrer Erschöpfung. --Olaf Simons 17:11, 1. Okt. 2007 (CEST)
- --Stefan B. Link 12:31, 2. Okt. 2007 (CEST) schreibt: Lieber Olaf, ich antworte dir darauf im Abschnitt "Dritte Diskussionsrunde".--Stefan B. Link 12:31, 2. Okt. 2007 (CEST)
Dritte Diskussionsrunde (zur Definition von Literatur)
Olaf Simons hat gestern eine Zurückstellung gemacht. Seine Begründung stellte er mir auf meine Diskussionsseite.
Er schrieb:
"Lieber Stefan. Ich komme in dieser Sekunde nicht dazu, auf Deine Änderungen geordnet einzugehen. Darf ich Dich bitten, da keine Genbiestreiche zu versuchen? Das scheint mir nicht der Bereich in dem man mit der schönen, alles umfassenden Lösung glänzt. Der mangelt es an historischer Präzisiion, so gebildet sie auf den ersten Blick auch anmutet. Wir sollten darüber bei mehr Zeit sprechen. Auf Reisen, --Olaf Simons 17:21, 1. Okt. 2007 (CEST)"
Ich antworte:
Lieber Olaf, ich achte dein Anliegen, auf meine Änderungen aus Zeitgründen momentan nicht eingehen zu können, denn sich Zeit zu lassen, ist eine Bedingung für gelungenes streithaftes Ringen um die bestmögliche Definition des Literaturbegriffes.
Ich frage dich: ist die Zurückstellung auf die deine vorherige Version nötig gewesen? Warum kannst du nicht meine Definition einfach so lange stehen lassen, bis du Zeit hast zu belegen, warum du meinen Vorschlag so unmöglich findest, dass das dieses Zurückstellen verdient? Ich werde zunächst meinen Vorschlag mit einer Zusammenfassung meiner Begründung hier wieder einstellen, damit alles gut nachvollziehbar ist.--Stefan B. Link 12:29, 2. Okt. 2007 (CEST)
--Stefan B. Link 13:09, 2. Okt. 2007 (CEST) schreibt:
Definitionsvorschlag "Literatur" von Stefan B. Link
Literatur bezeichnet schriftliche Darstellungsformen, die Beobachtetes, Empfundenes, Erdachtes und Gedachtes mitteilen und mehr oder weniger interpretieren: in einen ausgesprochenen oder unausgesprochenen Sinn-Zusammenhang stellen, erklären, kommentieren, analysieren oder bewerten, wobei die Literatur in zwei Gattungen geteilt werden kann: Poesie (wieder unterteilt in Epik und Lyrik) und Prosa [wieder unterteilt in a) Drama Komodie, Melodram, Tragodie ...), b) Gebrauchsprosa (Arktikel, Brief, Rede, Sachtext...) und c) literarische Prosa (Roman, Biografie, Legende, Märchen ...).
Literatur war bis in das 18. Jahrhundert das Fachwort für Gelehrsamkeit, neueste wissenschaftliche Publikationen, in seltenerer Nebenbedeutung auch für Schriften der griechischen und lateinischen Antike.
Begründung dieses Definitionsvorschlages
A) Am Anfang eines Wikipedia-Artikels sollte eine Definition stehen und keine Aussage darüber, was der Begriff früher einmal bedeutete.
Am 29.09.2007 und wieder am 2.10.2007 war da am Anfang keine Definition zu lesen, sondern es begann so: Literatur war bis in das 18. Jahrhundert das Fachwort für Gelehrsamkeit, neueste wissenschaftliche Publikationen, in seltenerer Nebenbedeutung auch für Schriften der griechischen und lateinischen Antike.)
Dann bringt der Artikel im 2. Satz folgende Definition: "Das Wort bezeichnet heute [...] im weitesten Sinn die sprachlich fixierte Überlieferung".
Diese Definition ist nicht optimal treffend, weil
- eine Überlieferung mündlich sein kann oder schriftlich, aber sprachlich ist sie allemal. (Eine Überlieferung kann auch bildlich sein, dann ist sie keine Literatur - es sei denn, man will die Höhlenmalerei auch als bildliche Überlieferung bezeichnen.)
- Zweitens ist diese Definition mangelhaft, weil der Begriff "Überlieferung" eher ältere schriftliche und mündliche Überlieferungen meint. Literatur umfasst aber auch schriftliche Überlieferungen der letzten Jahre und künftige "Überlieferungen": Texte, die etwas darstellen.
Man könnte deshalb "Literatur" mit Begriffselementen definieren, wie sie in der Definition von Prosa bis zum 17.11.2007 zu lesen waren ("Als Prosa bezeichnet man alle sprachlichen Darstellungs- und Mitteilungsformen, die nicht an Verse gebunden sind.") Literatur bezeichnet schriftliche Darstellungs- und Mitteilungsformen, die ...
Diese Definition ist aber zu weit gefasst, weil dann ein Zettel, auf dem eine Telefonnotiz steht, auch Literatur wäre. Aber eine Telefonnotiz ist zwar eine Text-Gattung, wie eine Traueranzeige auch eine Textgattung ist, nur wird beides gemeinhin nicht als Literatur bezeichnet.
B) Deshalb schlug ich jene Definition vor, wie sie oben ausführlicher dargestellt wurde: Literatur bezeichnet schriftliche Darstellungsformen, die Beobachtetes, Empfundenes, Erdachtes und Gedachtes mitteilen und mehr oder weniger interpretieren.--
Kritik von Olaf Simon an der Literatur-Definition von Stefan Link
Olaf Simon kritisiert die Formulierung, dass Literatur schriftliche Darstellungsformen bezeichne, die Beobachtetes, Empfundenes, Erdachtes und Gedachtes mitteilen und mehr oder weniger interpretierten (Hervorhebund durch den Autor) mit den Worten, ich zitiere, "bitte nicht solche Schwammigkeiten dort ablegen - sie lassen sich beliebig vermehren und klingen schön, weil doch alles bedacht scheint - sind letztlich jedoch sehr inhaltsarm und spießig in ihrer Erschöpfung".
Widerlegung der Kritik von Olaf Simon
Olaf, der Kern deiner Kritik ist: Die Formulierung ist ungenau ("schwammig") und inhaltsarm.
- Frage-1: Wäre meine Formulierung auch dann noch ungenau, wenn ich nur geschrieben hätte:Literatur bezeichnet schriftliche Darstellungsformen, die Beobachtetes mitteilen und interpretieren.?
- Frage-2: Ist der Begriff "Beobachtbares" nicht doch so wenig schwammig wie die Begriffe "Empfundenes", "Erdachtes" und "Gedachtes"? Denn decken diese vier Begriff nicht genau jene unterschiedlichen Wirklichkeiten ab, aus der sich Literatur speist:
- aus dem was man beobachtet (objektive, empirische Welt),
- aus dem was man empfindet (Gefühle),
- aus dem, was man logisch konstruiert, z. B. an mathematisch-geometrischen Welten,
- und aus dem, was man wissenschaftliche Theorien nennt (vernünftig Gedachtes).
Mitnichten lassen sich diese von dir kritisierten Formulierungen, ich zitiere, "beliebig vermehren". Vielleicht findest du noch eins, zwei weitere Wirklichkeitsbereiche, aus denen Literatur sich speist (mir fällt da der Traum noch ein als Wirklichkeitsbereich). Dann müsste man die Aufzählung aus Gründen der Präzision noch vermehren. Aber diese Aufzählungen sind nicht inhaltsarm, da man diese Worte definieren kann als Begriffe, die Erfahrbares bezeichnen! Was sagst du darauf?--Stefan B. Link 13:53, 2. Okt. 2007 (CEST)