THX
THX
THX Ltd. wurde 1983 von George Lucas gegründet.
Die Herkunft der Bezeichnung ist unklar. Zwei mögliche Erklärungen sind: "Tomlinson Holman EXperiments" (Tomlinson Holman), oder, nach Lucas' erstem Film: "THX 1138".
THX ist ein Qualitätssicherungsprogramm für Filmtheater, das Label wird aber auch im Bereich "Heimkino" für die Auszeichnung von Endgeräten, die einem von THX Ltd. definierten Standard entsprechen, eingesetzt.
Bei Einhaltung einer Reihe von Maßnahmen erhält ein Filmtheater auf Anfrage, gegen Bezahlung, eine THX-Lizenz von THX Ltd.. Die Einhaltung dieser Maßnahmen wird in regelmäßigen Abständen überprüft. Besonderen Wert wird auf die optimale Reproduktion der Kopie, also die Wiedergabe von Bild und Ton, gelegt. Hier spielt zum Beispiel auch die Lautstärke der Lüftung des Kinosaales eine Rolle. Ziel ist, den Ton exakt so wieder zu geben, wie er während der Soundmischung im Tonstudio erstellt wurde.
Entgegen der Meinung von weiten Teilen der Kinogänger handelt es sich bei THX nicht um ein Tonsystem. THX stellt nur einen einzigen Baustein, eine Frequenzweiche, zur Verfügung. Hier wird der Ton exakt auf die Akustik des jeweiligen Kinos angepasst. Um die THX-Zertifizierung von LucasFilm zu erhalten, muss darüber hinaus die gesamte Tonanlage und der Vorführraum vorgegebene Kriterien erfüllen, die dann von einem Spezialistenteam als THX-fähig erklärt werden.
THX verliert im deutschen Markt immer weiter an Bedeutung. Eine Ursache sind die hohen Lizenzkosten, die gerade in Zeiten zurückgehender Besucherzahlen für die Filmtheater schwer zu verkraften sind. Auch stehen die Vorgaben von THX teilweise im Widerspruch zu den Publikumserwartungen an einen angenehmen Kinoton in Deutschland.
LucasFilm selbst geht im Bereich Home THX mit der Lizenzvergabe recht großzügig um, was zumindest für Teile der Filmtheaterbranche keine überzeugende Strategie ist, um höchste Qualität auszuzeichnen.
Ebenso argumentieren Teile der Filmtheaterbranche dahingehend, dass THX seit der digitalen Aufzeichnung des Kinotons (dts, SDDS, Dolby Digital) keinen Vorteil mehr bringt. Ein vorgeschobenes Argument um Kosten zu sparen, denn THX soll ja gerade garantieren, dass auch diese Filme optimal vorgeführt werden: mit einer Anlage aus zertifizierten Bausteinen (Verstärker, Lautsprecher, Kabel) und in einem akustisch sauberen Raum (Schallreflexionen, Hintergrundgeräusche etc.).
Digitale Aufzeichnungen mit sieben (acht) Signalen werden auch als THX 2 oder Dolby Digital 7.1 bezeichnet.
Die Bedeutung von THX heute und in der Zukunft
Es bedarf keiner hellseherischen Fähigkeiten um vorauszusagen, dass die THX-Norm zum internationalen Standard in der Mehrkanal - Aufnahmetechnik für Musik und Film-Ton avancieren wird. Darüber hinaus verlangt die Interessenlage aller Beteiligten (Kunden, Tonproduzenten und Hardware - Hersteller), dass in Zukunft nur eine Art von Wiedergabeanlage zu Hause notwendig ist, um jede Art von Tonwiedergabe perfekt genießen zu können. Da eine Mehrkanalanlage ein komplexes System mit bis zu acht eigenständigen Tonspuren, einem komplexen Steuergerät, das immer mehr einem Computer ähnelt, und bis zu zehn Lautsprechern ist, wird daher dringend eine Norm benötigt, die die notwendige Zusammenarbeit exakt regelt. Hier wird THX zu einem "Betriebssystem", das sicherstellt, dass alle Komponenten optimal Zusammenarbeiten. Zwei Standlautsprecher mit einem querformatigen Regallautsprecher sind ein sehr simpler, von der alten Stereotechnik abgeleiteter Lösungsansatz, der - unabhängig von der Qualität der Einzelkomponenten - den technischen Erfordernissen einer hochwertigen mehrkanaligen Wiedergabe in keiner Weise gerecht wird. Die aktuelle Entwicklung im Steuergeräte-Sektor zeigt deutlich den Weg auf. Kaum ein renommierter Hersteller kann es sich heute noch leisten, seine Top-Geräte ohne THX-Lizenz dem Weltmarkt zu präsentieren.
THX gibt es zurzeit in 3 Varianten.
- THX SELECT-Lizenz: für Heimkinosysteme in kleineren Wohnräumen
- THX ULTRA-Lizenz: war seit 1999 ein Label für High End-Komponenten
- THX ULTRA 2-Lizenz: seit 2002 neue und verschärfte Lizenz für High End-Komponenten
THX ULTRA 2
Die in konstruktiver Hinsicht anspruchvollsten Neuerungen der THX ULTRA 2-Norm liegen in ihren erheblichen verschärften Anforderungen an die maximale unverzerrt erreichbare Dynamik der Frontlautsprecher. Die Dynamik beschreibt den Unterschied zwischen dem leisesten und lautesten Ton, der bei einem vorher limitierten Höchstmaß an Verzerrungen von einem Lautsprecher erzeugt werden kann. Je größer diese Dynamikfähigkeit bei einem Lautsprecher ist, um so verzerrungsfreier arbeitet er (insbesondere bei hohen Lautstärken) und um so größer dürfen die Räume sein, die er angemessen beschallen kann. Da große Dynamiksprünge bei Wiedergabe von DVDs im Heimkino an der Tagesordnung sind, stellt die THX ULTRA 2-Norm extreme Anforderungen an die Dynamikfähigkeit der Lautsprecher.