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Lindlar

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Wappen Karte
Beschreibung Karte Lindlar in NRW/Deutschland
Basisdaten
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Regierungsbezirk: Köln
Region: Bergisches Land
Kreis: Oberbergischer Kreis
Geografische Lage: 51° 1' n. Br.
7° 23' ö. L.
Höhe: 220-350 ü. NN
Fläche: 85,82 km²
Einwohner: 22.132 (Stand 09.2004)
Bevölkerungsdichte: 263 Einwohner je km²
Postleitzahlen: 51789 (alte PLZ: 5253)
Vorwahlen: 02266, 02207 S, 02206 H
Kfz-Kennzeichen: GM
Gemeindekennzahl: 053 74 020
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Borromäusstr. 1
51789 Lindlar
Offizielle Website: www.lindlar.de
E-Mail-Adresse: info@gemeinde-lindlar.de
Politik
Bürgermeister: Hermann-Josef Tebroke
Mehrheitspartei: CDU
Karte mit wichtigen Ortsteilen
Karte von Lindlar mit den wichtigsten Ortsteilen
Karte vom Ortskern
Karte vom Lindlarer Ortskern
Aussicht auf Lindlar von Voßbruch her.

Lindlar ist eine Gemeinde im Westen des Oberbergischen Kreises in Nordrhein-Westfalen (Deutschland), ca. 30 km östlich von Köln gelegen.

Nachbarstädte sind Gummersbach, Wipperfürth, Overath und Bergisch Gladbach, und die Nachbargemeinden sind Engelskirchen, Marienheide und Kürten.

Geographie

Lindlar liegt zwichen 7°15' und 7°28' östlicher Länge sowie 50°58' und 51°5' nördlicher Breite. Der höchste Punkt mit einer Höhe von 361,8 m liegt bei Oberlichtinghagen, der tiefste mit 131,5 m bei Köttingen.

Geschichte

Erstnennung

Der Ort wurde zum ersten Mal 1109 erwähnt. Jedoch kann aufgrund der ältesten Urkunde der Gemeinde aus dem Jahr 958 davon ausgegangen werden, dass Lindlar - früher "Lintlo" - wesentlich älter ist. Bei diesem Dokument handelt es sich um die Schenkungsurkunde der Kirche zu "Kaldenkapellen" (das heutige Hohkeppel) an das Kölner Severinsstift. Hohkeppel als auch Engelskirchen gehörten damals zum Urpfarrbezirk Lindlar.

Bereits 945 wird ein "Hof Lindlar" als Eigentum des Ursulastifts in Köln erwähnt.

vor 1815

Der Turm der alten romanischen Kirche stammt aus dem 12. Jahrhundert und ist bis heute erhalten geblieben. Die Turmhaube jedoch wurde im 18. Jahrhundert gebaut. Ein drei-schiffiges spätgotisches Langhaus mit Querschiff ist 1500 eingeweiht, das jetzige Langhaus 1826 durch einen Neubau ersetzt worden.

Nach einer Urkunde aus dem Jahr 1174 mussten Gummersbach und Meinerzhagen an den Frohnhof in Lindlar den Zehnten abliefern.

Vom 31. März 1629 bis 17. Juni 1634 war Lindlar im Besitz des Grafen Adam von Schwarzenberg, dem Herrn von Gimborn.

Am 17. Dezember 1625 beraubten brandenburgische Truppen die Kirche. In den Jahren 1795-96 hatte der Ort stark unter der Einquartierung der Soldateska zu leiden. Tiroler Scharfschützen und Barko-Husaren wechselten mit französischen Truppen. Unter anderem hatten General Ney and der Stab des Generals Richepanse hier ihre Quartiere. Am 20. Oktober 1795 jagten die Landleute von Lindlar die Franzosen aus dem Ort, den Lenneferbach hinab bis nach Bensberg.

Reste älterer Erdbefestigungen in Form eines Walles, der sich von Lindlar bis Waldbröl hinzog, sind auf dem Bergrücken nahe der Kapelle an der Klause erkennbar.

1815 - 1870

Der Wiener Kongress beschloss die Angliederung des Rheinlandes an Preußen. Im Bezug auf die Gemeindegrenzen gab es keine Änderungen. Lindlar gehörte fortan zum Kreis Wipperfürth im Regierungsbezirk Köln. 1828 hatte der Ort 5430 Einwohner, davon 2728 männliche, 2702 weibliche, 5396 katholische und 34 evangelische. Obwohl die Märzrevolution 1848 auf Lindlar keine direkten Auswirkungen hatte, wurde eine "Bürgerwehr" zur Aufrechterhaltung der Ordnung aufgestellt.

1871 - 1918

1877 versuchte die Gemeinde eine "Postfuhreinrichtung" nach Wipperfürth und Bergisch Gladbach einzurichten. Trotz einer von der Gemeinde angebotenen "Fahrgeldgarantie" wurden beide Fahrten 1880 von der Post endgültig abgelehnt. 1882 bildete sich im Ort ein "Corps freiwilliger Feuerwehr", deren Ausrüstung von der Gemeinde finanziert wurde. Im Jahr 1895 musste für das Amtsgericht ein Neubau errichtet werden. Die Kosten dafür trug die Gemeinde, da das Gericht sonst nach Engelskirchen verlegt worden wäre. 1897 bildete der Rat einen Ausschuß, der sich mit dem Thema "Eisenbahn" befasste, da man einen Anschluss Lindlars an das Einsebahnnetz als dringend erforderlich sah. Zuvor war 1890 schon eine Eisenbahnstrecke nach Immekeppel errichtet worden. Alle Bemühungen der Gemeinde, diese Strecke nach Lindlar weiterzuführen, hatten jedoch zunächst keinen Erfolg. Erst 1906 wurde dieses Vorhaben von der Regierung genehmigt, so dass 1909 mit dem Ausbau der Gleise begonnen und die Strecke 1912 Strecke eröffnet werden konnte. Bereits 1899 wurde in Lindlar die erste Fernsprechanlage installiert. Volksschulen gab es in dieser Zeit in Lindlar (vier, bis 1900 sechs, bis 1912 acht Klassen), Linde (zwei Klassen), Waldbruch (eine Klasse), Süng (zwei Klassen), Frielingsdorf (ab 1883 drei Klassen), Hohkeppel, Schmitzhöhe und Kalkofen. Aufgrund der wachsenden Schülerzahl wurde 1909 ein Neubau der Volksschule Lindlar errichtet. Die 1896 wieder eröffnete "Höhere Schule" wurde 1914 wegen Schülermangels und zu hohen Kosten aufgelöst. Aufgrund des Vermächtnisses des Lindlarer Pfarrers Johannes Fischer und des Schreiners Christian Miebach konnte im Jahre 1891 das Lindlarer Krankenhaus eröffnet werden. Die Betreuung übernahmen die Schwestern der "Armen Dienstmägde Christi" aus Dernbach. Im frühen 20. Jahrhundert entstanden drei Lindlarer Zeitungen: der "bergische Agent" (1903), der "Bergische Türmer" (ebenfalls 1903) und die "Lindlarer Zeitung" (1912). 1904 bewilligt der Rat den Bau eines Rathauses (heute Haus der Begegnung).

1919 - 1932

Nach dem Waffenstillstand vom 11. November 1918 wurden alle Gebiete westlich des Rheins sowie ein Gebiet des "Brückenkopf Köln" besetzt. In Richtung Osten folgte eine 10 km breite "neutrale Zone". Der Westteil der Gemeinde wurde besetzt, der Ostteil gehörte zur neutralen Zone. Da die Besatzungstruppen jeglichen Verkehr unterbanden, einigte man sich, die Zonengrenze der Gemeindegrenze anzupassen. Die Einquartierung alliierter Soldaten belastete die Bevölkerung schwer. Während der Besatzungszeit entwickelte sich ein enormer Schmuggelverkehr, insbesondere von Lindlar in das unbesetzte Horpe. Am 6. November 1919 zogen die Truppen wieder ab. Die Nichterfüllung des Versailler Vertrages brachte 1921 die Errichtung einer Zollgrenze zwischen den Zonen, so dass am Bahnhof in Lindlar ein Zollbeamter tätig war. Während der Besetzung des Ruhrgebietes 1923 durch die Franzosen kam es wieder zu einem ennormen Verkehr auf der bereits 1919 benutzen "Schmuggelstraße", da der Weg von Lindlar nach Remshagen damals die einzige unkontrollierte Verbindung vom besetzten ins unbesetzte Gebiet war. Da sich die britischen Besatzer weigerten, die Kontrollen zu verschärfen, drangen Anfang 1923 französische Verbände ins Bergische Land ein und schlossen sämtliche Grenzübergänge. Dies hatte einen passiven Widerstand zur Folge, welcher zu zahlreichen Verhaftungen führte. Erst 1924 zogen die Franzosen wieder ab. Dem 1919 zum ersten mal gewählten Rat gehörten auch zwei Frauen an: Luise Kremer und Carola Lob. 1922 genehmigt die Post die Strecke Lindlar-Wipperfürth, macht allerdings die Gemeinde darauf aufmerksam, das zunächst kein Bus fahren kann weil keiner vorhanden sei. Der Bus fährt ab dem Lindlarer Bahnhof und nimmt die Strecke über Kürten. 1927 wird der Plan der Eisenbahnstrecke Lindlar - Wipperfürth zugunsten der Strecke Bergisch Gladbach - Wipperfürth fallen gelassen.

Lindlar 1933 - 1945

Nach der Machtübernahme Hitlers am 30.1.1933 änderte sich auch einiges in Lindlar. Da die NSDAP im Lindlarer Rat noch gar nicht vertreten war, wurde am 6.4.1933 ein neuer Gemeinderat eingeführt. Die zwei gewählten Gemeindevertreter der SPD blieben schon der ersten Sitzung fern. Dieser Rat blieb jedoch nur bis zum 4.5.1934 im Amt. Von 1934 bis 1945 war Fritz Bergerhoff Bürgermeister von Lindlar. Am 6.8.1935 wurde der Gemeinde Lindlar ihr jetziges Siegel verliehen, nachdem das Siegel mit dem Preußischen Adler nicht mehr verwendet werden durfte. Das Siegel ist überliefert vom alten Hohenkeppeler Landgericht, das nach 1700 auf jeden Fall seinen Sitz in Lindlar hatte. 1936 wurden die Straßen in Lindlar laut Beschluss des Rates umbenannt, die Hauptstraße etwa teilweise in "Adolf-Hitler-Straße", die Eichenhofstraße südlich der Kirche wurde teilweise zur "Korbstraße" bzw. "Auf dem Korb" und zur "Horst-Wesel-Straße". Einige dieser Straßenbezeichnungen sind bis heute in Gebrauch, etwa die Namen für die "Kölnerstraße", "Schwarzenbachstraße", "Rheinstraße" oder den "Rosenhügel". Im Jahre 1937 wurde nicht nur ein Zeltplatz für die Hitlerjugend an der Uferstraße sondern auch ein Lager für den "Reichsarbeitsdienst" im Schloss Heiligenhoven und den "Weiblichen Arbeitsdienst" in Schwarzenbach eingerichtet. Seit Kriegsbegin 1939 durften die Kirchenglocken nicht mehr geläutet werden und abends mussten alle Fenster verdunkelt werden. Während des Krieges befanden sich zwei Kriegsgefangenenlager in Lindlar, eines in Lindlar selbst und eines in Hommerich. Insbesondere das Lager Hommerich gelangte zu einer traurigen Bekanntheit, hier starben 42 von 98 russischen Kriegsgefangenen aufgrund von Mißhandlungen und Unterernährung. 1942 wurden die Glocken der Kirchen zu Lindlar, Linde, Hohkeppel und Frielingsdorf zum Einschmelzen abgeliefert. Lediglich die Glocken von Hohkeppel überstanden, gelagert in Hamburg, den Krieg. Auch wurde im selben Jahr das Lindlarer Krankenhaus als Reservelazarett in Anspruch genommen. Lindlar galt zunächst als relativ sicher vor Luftangriffen. Erst 1944 fielen die ersten Bomben auf Lindlarer Gebiet, zunächst auf Schmitzhöhe und Schönenborn, dann auf Hausgrund mit zwei Todesopfern und auf Scheel mit einem Todesopfer. Als 1945 der Kriegsschauplatz sich dem Rhein näherte, wurden am 19.3.1945 bei einem Bombenangriff in Engelskirchen auch 5 Lindlarer Bürger getötet. Im April näherte sich die Front dem Gemeindegebiet und es folgten schwere Luftangriffe, bei denen über 13 Menschen den Tod fanden. Seit dem 12.4.1945 standen die Amerikaner in Frielingsdorf und Engelskirchen und erreichten die Grenzen der Bürgermeisterei Lindlar. Es folte ein starkes Artilleriefeuer auf den Ort, in dessen folge 4 Lindlarer Bürger starben, auch das Krankenhaus erhielt 25 Volltreffer. Am 13.4. gegen 8 Uhr besetzten die Amerikaner schließlich kampflos Lindlar und rückten weiter bis Wipperfürth vor.

Lindlar seit 1945

Der Zweite Weltkrieg forderte insgesamt ca. 500 Todesopfer innerhalb der Gemeinde Lindlar (sowohl Zivilopfer als auch Gefallene). Am 09. April 1945, etwa acht Tage vor dem Einmarsch der Amerikaner in Overath, wurden völlig ohne Zusammengang 10 russische Kriegsgefangene aus Overath von einem Offizier des Volkssturmes in einem Lindlarer Steinbruch zur Sühne für einen Ermordeten Parteimann erschossen. Da die Leichen nur notdürftig mit Schotter bedeckt waren wurden sie alsbald von den Amerikanern gefunden. Die bereits stark verwesten Leichen wurden ausgegraben und in offenen Särgen auf dem Kirchplatz aufbewahrt. Nun wurden alle Bewohner Lindlars gezwungen an den offenen Särgen vorbeizugehen und die Leichen anzuschauen. Amerikanische Kameraleute filmten dies und ein kurzer Bericht wurde in der amerikanischen Wochenschau gezeigt. Der eigentliche Mörder tauchte unter und konnte nie gefasst werden. Die befreiten russischen Kriegsgefangenen nahmen alsbald selbst Rache und erschossen vier Lindlarer. Durch den Zustrom von meist protestantischen Flüchtlingen wurde die einzige evangelische Kirche um Umkreis, in Delling, schnell zu klein für die Gläubigen. Seit 1949 wurde es den Protestanten gestattet, in den katholischen Pfarrkirchen zu Lindlar und Frielingsdorf einen evangelischen Gottesdienst abzuhalten. Diese Übergangslösung änderte sich erst 1950 mit der Bildung einer eigenständigen evangelischen Kirchengemeinde Lindlar. 1954 wurde in Lindlar die evangelische Jubilatekirche und 1965 in Frielingsdorf die evangelische Rogate-Kirche erbaut. 1964 beschloss der Rat der Gemeinde für ab Ostern 1965 die Einrichtung einer einzügigen Realschule für Jungen und Mädchen, außerdem wurde im selben Schuljahr eine Sonderschule eingerichtet. Zum Schuljahrbeginn 1968/69 wurden die alten Volksschulen aufgelöst und in Grund- bzw. Hauptschulen unterteilt. Nun wurden in Lindlar alle evangelischen und katholischen Volksschulen aufgelöst und wie folgt zusammengefasst: Grundschulen in Lindlar, Frielingsdorf, Kapellensüng und Linde, Hauptschulen in Lindlar und Frielingsdorf. Alle Grundschulen mit ausnahme der Lindlarer waren Gemeinschaftsgrundschulen. In der damaligen Gemeinde Hohkeppel befand sich in Schmitzhöhe eine Grund- und Hauptschule. Anfang der 70er wurde die Winterschule von Lindlar nach Wipperfürth verlegt. 1977 schließlich wurde die Haupt- und Realschule im Schulzentrum am Wilhelm-Breidenbach-Weg untergebracht. Die Hauptschule Frielingsdorf wurde später aufgelöst. Seit 1998 gibt es in Lindlar auch ein Gymnasium, das die Räume der katholischen Grundschule Lindlar bezog. Diese wurde in zwei Grundschulen aufgeteilt. So bestehen heute in Lindlar Grundschulen in Frielingsdorf, Kapellensüng, Linde, Schmitzhöhe, Lindlar-West und Lindlar-Ost, eine Sonder-, Haupt-, und Realschule sowie ein Gymnasium in Lindlar.Die Bundeseisanbahnstrecke von Lindlar wurde 1966, trotz schärfster Proteste der Gemeindeverwaltung stillgelegt, schon 1960 fuhr der letzte Personenzug. Auch die Kleinbahn Marienheide-Engelskirchen wurde 1958 stillgelegt. Der Betrieb erfolgte zuletzt auf einem kleinen Stück von Kaiserau bis Engelskirchen. Beide Strecken wurden komplett demontiert. Im Rahmen der kommunalen Neuordnung am 1.1.1975 wurde nicht nur das Amtsgericht Lindlar aufgelöt, sondern auch die Gemeinde Lindlar dem Oberbergischen Kreis zugeschlagen. Die Gemeinde Hohkeppel wurde auf die Gemeinden Overath und Lindlar verteilt. So gehörte Lindlar seit dem 19. Jahrhundert drei Kreisen an: von 1816-1932 dem Kreis Wipperfürth, von 1932-1974 dem Rheinisch-Bergischen Kreis und von 1975 an dem Oberbergischen. Der Wechsel des Kreises hatte auch auf den Verkehr auswirkungen, so fuhr in Lindlar nicht mehr die Wupsi (KWS Kraftverkehr Wupper-Sieg AG) sondern die OVAG.

Ortschaften, Dörfer, Weiler

A Altenrath
B Bolzenbach - Bonnersüng - Brochhagen - Breun - Bruch
D Diepenbach
F Fenke - Frangenberg - Frielingsdorf
G Georghausen
H Hammen - Hartegasse - Hinterrübach - Hoffstadt - Hohkeppel - Hommerich
K Kapellensüng - Kemmerich - Kepplermühle - Köttingen
L Linde - Lingenbach - Löhsüng
M Müllemich - Müllersommer
N Niederhabbach
O Oberheiligenhoven - Ommerborn
Q Quabach
R Remshagen - Reudenbach
S Scheel - Scheurenhof - Schlürscheid - Schlüsselberg - Schmitzhöhe - Schönenborn - Schümmerich - Steinenbrücke
U Unterbreidenbach
V Vorderrübach - Voßbruch

Einwohnerentwicklung

Bevölkerungsentwicklung von 1816-2002
Jahr Einwohnerzahl Jahr Einwohnerzahl
1816 5.050 1958 11.069
1825 5.406 1968 12.837
1828 5.430 1974 13.831
1890 6.292 1992 19.800
1922 6.670 1995 20.945
1938 6.939 1999 21.750
1946 10.339 2002 22.581



Verkehr

Lindlar liegt sehr verkehrsgünstig an der A4 (Ausfahrt Untereschbach oder Engelskirchen). Auch der ÖPNV ist sehr gut entwickelt.

ÖPNV in Lindlar

Folgende Linien verkehren durch Lindlar:

  • SB42 nach Bensberg und Köln (RVK, stündlich)
  • 307 nach Gummersbach über Frielingsdorf (OVAG)
  • 316 nach Gummersbach (OVAG)
  • 332 nach Wipperfürth (OVAG)
  • 332 nach Engelskirchen, dort Anschluss an die RB25 nach Köln oder Gummersbach (OVAG)
  • 335 nach Frielingsdorf (OVAG)
  • 335 nach Bergisch Gladbach (OVAG, ca. alle 2 Stunden)
  • 398 nach Halfenslennefe über Hohkeppel

Folgende Linien verkehren durch Frielingsdorf:

  • 308 nach Engelskirchen, dort Anschluss an die RB25 nach Köln oder Gummersbach (OVAG)
  • 308 nach Marienheide (OVAG)
  • 333 nach Engelskirchen, dort Anschluss an die RB25 nach Köln oder Gummersbach (OVAG)
  • 333 nach Wipperfürth (OVAG)
  • 335 nach Scheel (OVAG)
  • 335 nach Bergisch Gladbach über Lindlar (OVAG, ca. alle 2 Stunden)

Folgende Linien verkehren durch Hohkeppel:

  • 398 nach Lindlar (OVAG) nur an Schultagen
  • 440 nach Untereschbach (RVK) nur an Schultagen

Außerdem gibt es noch die Schulbuslinien 401 nach und von Kürten sowie 421 nach und von Herkenrath/Bensberg/Bergisch Gladbach.

Die Eisenbahnstrecke Lindlar - Linde - Hoffnungsthal - Köln wurde im Oktober 1960 zum letzten mal von einem Personenzug befahren und am 23. Mai 1966 fuhr der letzte Güterzug über die Strecke. Heute sind die Schienen weitestgehend demontiert.

Siehe auch Eisenbahnnetz (Oberberg).


Kultur

Kirchengemeinden u. andere religiöse Gemeinschaften

War Lindlar bis zum Zweiten Weltkrieg überwiegend Katholisch, musste aufgrund der gestiegenen Zahl Protestantischer bewohner 1956 eine evangelische Kirche errichtet werden. Zu Beginn der 90er Jahre siedelte sich außerdem eine evangelische Freikirche und eine neuapastolische Kirche an. So gibt es in Lindlar nun

  • 6 katholische Kirchen in Lindlar, Frielingsdorf, Kapellensüng, Linde, Schmitzhöhe und Hohkeppel
  • 2 evangelische Kirchen in Lindlar und Frielingsdorf
  • eine evangelische Freikirche in Lindlar
  • eine neuapostolische Kirche in Lindlar
Datei:Kartelindlar.gif
Kirchen und Museen in Lindlar

Sehenswürdigkeiten

Die Gemeinde bezeichnet sich selbst als "Tourismusgemeinde" (Ferien- und Freizeitort). ]]. Des weiteren liegen im Gemeindegebiet die Burgruinen Eibach, Neuenberg und Unterheiligenhoven, sowie das Schloss Heiligenhoven und das Schloss Georghausen. Außerdem sieht man beim Wandern auf dem umfangreichen Wanderwegenetz häufig eines der Wegekreuze und auch viele kleinere Kapellen. Auch die historischen Ortskerne von Lindlar, Hohkeppel und Linde sind sehenswert.

(siehe auch: Wanderwege im Oberbergischen Land)

Museen

Nicht weit vom Ort liegt das Bergische Freilichtmuseum Lindlar, es ist über die RB25 und die Buslinie 332 oder den SB42 aus Köln oder Lindlar erreichbar. In Lindlar-Altenrath gibt es zudem ein Kuriositätenmuseeum.

Schulen und Bildungseinrichtungen

In Lindlar befinden sich Grundschulen sechs Grundschulen in verschiedenen Dörfern : Frielingsdorf, Kapellensüng, Linde, Schmitzhöhe, Lindlar-West und Lindlar-Ost. Als weiterführende Schulen bestehen eine Hauptschule, eine Realschule, ein Gymnasium sowie eine Sonderschule für LB- und E-Schüler. Haupt- und Realschule sind in einem Schulzentrum untergebracht und unweit davon das 1997 gegründete Gymnasium. Die nächste berufsbildende Einrichtung ist in Wipperfürth. In Lindlar gibt es auch eine Zweigstelle der VHS.

Wirtschaft

Vom 16. bis 19. Jahrhundert waren die Eisenindustrie und der Bergbau fast die einzige Einkommensquelle der Bewohner in der Umgebung von Lindlar, und standen wirtschaftlich in hoher Blüte. Zahlreiche Eisenhämmer und Schmelzöfen wurden dort betrieben, deren Restbestände heute teilweise noch zu finden sind. Nebenbei wurde mehr oder weniger die Landwirtschaft und das bodenständige Handwerk, wie z.B. die Steinindustrie (Abbau und Verarbeitung der Grauwacke), Papierverarbeitung, Heimindustrie, Feilenhauerei unterhalten. Anfang der 80er Jahre fand außerdem eine Ansiedlung von Industrie im neuen Industriegebiet Klause statt.

Unternehmen:

Beispielhafte Aufzählung

  • Edelstahlwerk Schmidt + Clemens, Kaiserau
  • Gebr. Höver & Co, Edelstahlwerke Kaiserau
  • Möbel Münker GmbH & Co KG, Lindlar
  • Nord-West-Papierwerke, Lindlar


Partnerstädte

Weitere Informationsquellen

Literatur

  • Wilhelm Breidenbach, Beiträge zur Heimatgeschichte der Gemeinde Lindlar, hg. v. Josef Gronewald, Lindlar 1977
  • Richard Fabritius, Lindlar - eine Gemeinde im "Dritten Reich" 1933-1945, Zeitgeschichtliche Dokumentation, Band 2, Lindlar 1995
  • Josef Külheim, Lindlar, Wuppertal 1955
  • Gerd Müller, Lindlar - eine Bergische Gemeinde erzählt..., Lindlar 1976