Zum Inhalt springen

Aceton

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 19. Dezember 2004 um 19:28 Uhr durch 217.231.9.70 (Diskussion) (Verwendung). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Aceton ist der Trivialname von 2-Propanon, oder auch Dimethylketon, dem einfachsten Alkanon (Keton) mit drei C-Atomen und der Formel CH3(CO)CH3. Aceton wird als Lösungsmittel verwendet. Es ist eine aromatisch riechende, farblose, leicht entflamm- und brennbare Flüssigkeit. Sein charakteristisches Strukturmerkmal ist die Carbonylgruppe, die mit zwei Methylgruppen verbunden ist.

Strukturformel
Datei:Aceton2.png
Datei:Aceton.gif
Allgemeines
Name Aceton
Summenformel C3H6O
Andere Namen Propanon
Kurzbeschreibung farblose Flüssigkeit
CAS-Nummer 67-64-1
Sicherheitshinweise

Feuergefährlich
R- und S-Sätze R: 11-36-66-67
S: 9-16-26
Handhabung Schutzmaßnahmen: Handschuhe, Augenschutz
Lagerung bei +15 °C bis +25 °C
MAK 500 ppm3
LD50 (Ratte) 5800 mg/kg (oral)
LD50 (Kaninchen) 20000 mg/kg (dermal)
Physikalische Eigenschaften
Aggregatzustand flüssig
Farbe farblos
Dichte 0,7899 g/cm³
Molmasse 58,08 g/mol
Schmelzpunkt -95 °C
Siedepunkt 56 °C
Dampfdruck 233 hPa bei 20 °C
Brechungsindex 1,3588
Weitere Eigenschaften
Löslichkeit g/l LM ( ) (bei °C)
Gut löslich in org. Lösungsmittel, Wasser
Schlecht löslich in
Unlöslich in
Thermodynamische Eigenschaften
ΔfH0g kJ/mol
ΔfH0l kJ/mol
ΔfH0s kJ/mol
ΔvapH 31,3 kJ/mol
S0g, 1 bar J/(mol · K)
S0l, 1 bar J/(mol · K)
S0s J/(mol · K)
Analytik
Klassische Verfahren Jodoformprobe

SI-Einheiten wurden wo möglich verwendet. Wenn nicht anders vermerkt wurden Normbedingungen benutzt.

Eigenschaften

Aceton ist leicht entzündlich und bildet mit Luft ein explosives Gemisch.

Verwendung

Aceton wird als gängiges Lösungs- und Extraktionsmittel für Harze, Fette und Öle, Kolophonium, Celluloseacetat sowie als Nagellackentferner eingesetzt. Löst ein Vielfaches seines Volumens an Acetylen (Dissousgas). Wird in vielen Reaktionen (Aldoladditionen und Aldolkondensationen) der organischen Chemie benutzt und ist in der Lehre oft ein Standardmolekül für Beispiele in der Carbonylchemie. Lässt man je zwei Acetonmoleküle unter dem Einfluss basischer Reagenzien aldolartig dimerisieren, so entsteht Diacetonalkohol.

Biochemie

Aceton ist ein Ketonkörper, der aber nicht in nennenswertem Umfang verstoffwechselt werden kann. Er wird deshalb über die Lunge abgegeben. Andere Ketonkörper sind Acetoaceton und Hydroxymethylbutyrat. Diese können verstoffwechselt werden.

Komplexchemie

Aceton kann aufgrund seiner polaren Carbonylgruppe mit Kationen auch Komplexverbindungen bilden:

Zinkacetonkomplex

Aktuelle Entwicklungen

Im März 2004 will ein Forscherteam um Rusi Taleyarkhan neueste Hinweise auf die Möglichkeit einer Kernfusion in Aceton veröffentlichen. Die Forschergruppe hatte bereits 2002 eine modifizierte Aceton-Lösung, deren Wasserstoff durch Deuterium ersetzt worden war, mit schnellen Neutronen und Schallwellen beschossen, woraufhin sich schnell kollabierende Bläschen formten, und für eine Kernfusion typische Neutronenemmissionen sowie Sonolumineszenz auftraten.

Vorlage:Wort